Falschparker auf Geh- und Radwegen bestrafen: Aktionswoche
Bundesweite Falschparker-Aktionswoche
Falschparker auf Geh- und Radwegen bestrafen: Aktionswoche
in Story
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Der Verkehrsclub VCD und die Initiative Clevere Städte haben für diese Woche eine erste bundesweite Falschparker-Aktionswoche ins Leben gerufen. Eine Woche lang soll das Bewusstsein für die Gefahren für Fußgänger und Radfahrer durch Falschparken erhöht werden. Gleichzeitig fordern die Initiativen höhere Bußgelder für Falschparker.
Warum sind Falschparker ein Problem?
Immer wieder kommt es zu gefährlichen Unfällen, weil Autos falsch parken. So zwingen in der zweiten Reihe geparkte Autos den Radfahrer zu gefährlichen Ausweichmanövern. Das gleiche gilt für Autos auf dem Radweg, wegen derer Radler oft auf Gehweg oder Straße ausweichen müssen und dabei sich und andere gefährden. Fußgänger müssen ebenfalls auf die Fahrbahn, wenn ihr Weg versperrt ist. Von Personen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen ganz zu schweigen – die haben oft gar keine Chance bei zugeparkten Wegen.
Dies würde allerdings wenig kontrolliert, kritisieren die Initatoren der Falschparker-Aktionswoche. Statt vor allem stationäre Falschparker zum Beispiel auf Anwohnerparkplätzen zu bestrafen, sollten die Ordnungsämter Falschparker im fließenden Verkehr mehr kontrollieren und stärker bestrafen. Zugleich müsse man über Lieferzonen nachdenken und Lastenverkehr vermehrt auf Cargobikes verlagern.
Höhere Bußgelder für Falschparker gefordert
Was VCD und die Initiative Clevere Städte bemängeln: Falschparken wird in Deutschland auch nicht besonders hart bestraft. Zudem sind die Bußgelder im Vergleich zu vielen anderen Ländern Europas niedrig. Sie erklären in ihrer Pressemitteilung: „Mit 15 Euro für Parken an Fußgängerüberwegen oder 20-35 Euro für Falschparken in zweiter Reihe verfehlen die derzeitigen Bußgelder jegliche abschreckende Wirkung. Zum Vergleich: Für das Fahren ohne Fahrkarte im öffentlichen Verkehr muss man ein erhöhtes Beförderungsendgeld in Höhe von 60 Euro zahlen – obwohl keine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vorliegt.“
Wer über die Landesgrenzen hinausblickt, stellt fest: In anderen Staaten Europas müssen Falschparker deutlich höhere Bußgelder bezahlen, in Dänemark sind es ab 70 Euro, in den Niederlanden ab 90 Euro und in Spanien sogar bis zu 200 Euro Strafe.
Petition „Knolle statt Knöllchen“
Die beiden Initiativen fordern ein Bußgeld für gefährdendes Falschparken, welches deutlich über den 60 Euro für Schwarzfahren liegt und sich an Bußgeldern anderer EU-Staaten orientiert. Seit kurzem läuft auch eine Petition zu diesem Thema: „Knolle statt Knöllchen“, die Sie hier unterschreiben können. Ihre Hauptforderung: Das Bußgeld für Falschparken müsse auf mindestens 100 Euro angehoben werden. Gleichzeitig soll es mit einem Punkt in Flensburg geahndet werden.
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Alle sind aufgerufen, mitzumachen
Möglichst viele Menschen sind dazu aufgerufen, in der Aktionswoche auf das Thema Falschparken aufmerksam zu machen. Dies können auch kleine Aktionen sein, beispielsweise:
- Gespräche mit Falschparkern
- Gelbe Karten an falsch geparkten Autos hinterlassen
- Aufkleber „Parke nicht auf unseren Wegen“ vom Fuss e.V. verteilen
- Melden von Falschparkern beim zuständigen Ordnungsamt, zum Beispiel mit der App Wegeheld
- Not-Radwege um falsch geparkte Autos herumbauen
- Falschparker-Kiezspaziergänge organisieren
- Falsch geparkte Autos mit Luftballons, Sprühsahne oder anderen unschädlichen Mitteln markieren
- Straßenecken als parkfreie Zonen kennzeichnen
Weitere Informationen
Der offizielle Aufruf zur Aktionswoche ist hier zu finden, der Hashtag zur Aktion auf Twitter lautet: #FreieWege.