Fahrrad Check: 10 Tipps für den Saisonstart mit E-Bike und Rad
Frühjahrs-Check: 10 Tipps für den Alltag mit dem Fahrrad und E-Bike
Fahrrad Check: 10 Tipps für den Saisonstart mit E-Bike und Rad
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Frühlingsgefühle?! Bei dem einen kommen sie in kleinen Schritten, während andere schon jetzt ihren Kleiderschrank auf Sommerzeit umgestellt haben. Nicht nur die Bekleidung benötigt ab und an einen saisonalen Style bzw. Funktions-Check, sondern meist auch der eigene Drahtesel sollte einem Fahrrad Check unterzogen werden.
Dabei muss es nicht gleich eine komplette Typveränderung sein, schon kleine Dinge können Großes bewirken.
Fahrrad Check: So geht es sorglos in die neue Bike Saison
Um beim eigenen Fahrrad zu bleiben: Nicht selten kommt es vor, dass man sein Rad über die kalte Jahreszeit behutsam in den Winterschlaf versetzt. Noch mal alles sauber machen – gut ist es. Nach einem oft kühlen und nassen Winter sind es genau die ersten warmen Sonnenstrahlen, auf welche Fahrradenthusiasten sehnlichst gewartet haben.
Mit dem lang vermissten Frühlingsduft in der Nase tritt es sich wie von selbst in das Pedal. Aber bevor es losgeht, muss man sich seinem fahrbaren Untersatz annehmen. Wer motiviert ist, selbst ein bisschen Hand anzulegen, kann mit den folgenden Tipps überprüfen, ob das Fahrrad den Winter unbeschadet überstanden hat.
Falls doch Probleme oder Defekte auftreten, welche man nicht selbst beheben kann, oder Unsicherheiten bestehen, sollte man sich an eine lokale Fachwerkstatt wenden. Hier freuen sich Profis, das Rad wieder fit für die Saison zu machen.
Tipp 1: Lenker / Vorbau
Auch wenn das Rad den Winter über keinen Millimeter bewegt wurde, hilft es, den Sitz des Lenkers, aber auch des Vorbaus zu überprüfen. Beim Lenker geht man ganz einfach von außen nach innen vor. Die Griffe fest in die Hand nehmen und den Versuch starten, sie locker zu drehen. Diese müssen genauso fest sein wie die Befestigungsschelle der Bremsen und der Schaltung. Sofern eine Klingel oder eine GPS-Halterung am Lenker verbaut sind, bitte auch hier dran rütteln und auf Festigkeit prüfen.
Der Steuersatz darf auch kein Spiel haben. Hierzu einfach die Vorderradbremse gezogen halten, den Lenker nach links eindrehen und mit dem Zeigefinger und Daumen der noch freien Hand an den Übergang von Rahmen und Gabel fassen. Den Lenker kräftig und schnell nach vorne und hinten bewegen. Hier darf es zu keinem Knarzen, keiner Bewegungsfreiheit oder Ähnlichem kommen .
Tipp 2: Bremsen
Durchaus wichtig für eine gelungene Fahrradtour sind die Bremsen. Diese müssen das Fahrrad auch bei hoher Geschwindigkeit zuverlässig zum Stehen bringen. Da es sich bei Bremsbelägen um Verschleißteile handelt, sollten diese rechtzeitig ausgetauscht werden. Bei einem Blick von oben auf den Bremskörper sind die Bremsbeläge auf beiden Seiten der Scheibenbremse gut zu erkennen.
Falls nicht, hilft ein Zug am Bremshebel, denn somit bewegen sich die Bremsbeläge im Bremssattel. Diese sollten mindestens 1 Millimeter oder eine fingernageldicke Materialstärke aufweisen. Sollte der Verschleiß schon höher sein, empfiehlt es sich, die Beläge auszutauschen. Wichtig dabei ist, dass die Abnutzung des Bremsbelages gleichmäßig erfolgen sollte. Falls man sich das Tauschen der Bremsbeläge nicht zutraut, hilft auch hier ein Besuch bei der Fachwerkstatt.
Tipp 3: Reifen, Speichen
Bei langen Standzeiten ist es normal, dass mit der Zeit Luft aus dem Reifen entweicht. Dies ist nicht weiter schlimm und kann mit einer handelsüblichen Luftpumpe schnell behoben werden. Hierbei ist nur zu beachten, dass der Ventilaufsatz passend zum Fahrradventil verwendet wird. Tipp: Eine Standpumpe spart Nerven und Kraft. Befindet sich wieder genügend Luft in beiden Reifen, ist noch zu überprüfen, dass die Mäntel keine äußerlichen Schäden aufweisen.
Eifel: Graveltouren – Anstiege, Abfahrten, Asphalt, Schotter
Hierzu sieht man sich beidseitig jede Seite genau an und fährt sie mit den Fingern ab. Weist der Mantel Risse, poröse Stellen oder Löcher auf, ist zu empfehlen, diesen gegen einen neuen und unbeschadeten Mantel auszutauschen. Genauso wie die Seitenflanke des Mantels sollte man die Speichenspannung überprüfen. Hierzu nimmt man die sich kreuzenden Speichen mit Zeigefinger und Daumen in die Hand und drückt sie sanft zueinander. Die Speichenpaare sollten eine gleichmäßige Spannung besitzen.
Tipp 4: Lichtanlage
Eine gut sichtbare sowie funktionstüchtige Lichtanlage ist für die Teilnahme am Straßenverkehr unerlässlich. Gerade zu Beginn der Fahrradsaison wird es abends noch zeitig dunkel. Um dann nicht ohne Beleuchtung unterwegs zu sein, sollte sich diese stets am Fahrrad befinden und vollumfänglich einsatzbereit sein. Zu unterscheiden ist hier zwischen einer mobilen Beleuchtung, welche direkt am Lenker sowie der Sattelstütze über einen Schnellverschluss befestigt wird, und der fest mit dem Fahrrad verbundenen Beleuchtung.
Diese wird anhand eines Dynamos betrieben. Bei einer mobilen Steckbeleuchtung sollte überprüft werden, ob der Akku oder die Batterien voll aufgeladen sind. Außerdem ist zu beachten, dass die Befestigung noch voll intakt ist und sich während der Fahrt nicht von selbst löst. Anders sieht es hier bei einer dynamobetriebenen Beleuchtung aus. Hier muss vor Fahrtantritt überprüft werden, ob diese einen kräftigen Lichtstrahl nach vorne erzeugt und das Rücklicht gut zu sehen ist.
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Auch hier ist zu überprüfen, dass Scheinwerfer und Rücklicht gut mit dem Fahrradrahmen verschraubt sind. Sollte hier ein Defekt festgestellt werden, empfiehlt es sich, das Rad zu einer Fachwerkstatt zu bringen.
Tipp 5: Lagerspiel (Naben, Pedale, Tretlager)
Essentiell wichtig für eine störungsfreie Ausfahrt ist das vorherige Überprüfen der Lager am Rad. Besonders wichtig sind die Pedale sowie das Tretlager. Mit einem leichten Schubser sollten sich die Pedale reibungslos drehen lassen. Außerdem sollten hier keine knackenden Geräusche auftreten. Um den festen Sitz der Kurbeln zu überprüfen, werden die Kurbelarme parallel zum Boden gedreht.
Nun muss man mit einem festen Griff am Kurbelarm diesen zum Rahmen hin und wieder zurückbewegen. Sollten hier knackende oder quietschende Geräusche auftreten oder aber der Kurbelarm sehr viel Bewegungsfreiheit aufweisen, empfiehlt sich auch hier der Gang zum Zweiradmechaniker. Zuletzt überprüfen wir noch die beiden Naben an den Laufrädern.
Da hier große Kräfte wirken, ist es wichtig, diese regelmäßig auf Spiel und festen Sitz zu überprüfen. Befestigt werden die Naben entweder mit Schrauben, Steckachsen oder Schnellspannverschlüssen, welche fest sein müssen. Um ein eventuelles Nabenspiel zu überprüfen, nimmt man mit der einen Hand das Laufrad und der anderen Hand den Rahmen in die Hand. Jetzt versucht man sie auf Zug und Druck zu bewegen. Falls es hier zu einem Spiel kommen sollte, ist der Besuch eines Fahrradladens nötig.
Tipp 6: Kette
Als nächstes begutachten wir beim Fahrrad Check die Kette. Diese sollte möglichst frei von grober Verschmutzung sein und sich in einem gut geölten Zustand befinden. Dies erhöht die Lebensdauer der Kette und sorgt für eine reibungslose Fahrt. Um dies zu überprüfen, wird der Pedal-arm langsam nach hinten gedreht. Bei Fahrrädern mit einer Rücktrittbremse wird das Hinterrad angehoben und die Drehung der Pedalarme erfolgt in Fahrtrichtung.
Ein genauer Blick auf jedes einzelne Kettenglied ermöglicht das Erkennen von Rissen im Material. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Ketten nach einem langen Winterschlaf gründlich zu reinigen und im Anschluss zu ölen. Die Reinigung erfolgt am effektivsten mit einem speziellen Reiniger für Fahrradketten.
Tipp 7: Schaltung
Bevor man die Funktionsfähigkeit der Schaltung überprüft, sollte man darauf achten, dass das Schaltwerk fest mit dem Rahmen verschraubt und frei von Schmutz ist. Auch wenn es nur ein Cent-Artikel ist, sollte man einen Blick auf das Ende des Schaltzuges nehmen. Hier hilft eine Schaltzugabschlusskappe, dass sich der Schaltzug nicht aufdreht und somit nach und nach aus der Verschraubung löst.
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Jetzt empfiehlt es sich, eine kleine Runde auf einem wenig befahrenen Gelände zu drehen. Hierbei sollte jeder Gang komplett durchgeschaltet werden. Die Kette sollte mit
Betätigung des Schalthebels direkt auf das nächste Zahnrad überspringen. Sollte dies nicht der Fall sein oder mit einer starken Verzögerung erfolgen, dann empfiehlt es sich, falls man hier noch keine Erfahrung hat, die Gangschaltung in einer Fahrradwerkstatt einstellen zu lassen.
Tipp 8: Anbauteile
Bevor Sie auf die erste Tour gehen, sollten Sie eine kleine Testrunde drehen. Hier fällt beim Fahrrad Check durch ein nerviges Klappern sofort auf, was am Rad locker ist. Meist sind es Anbauteile wie Schutzbleche, Flaschenhalter, Gepäckträger, Fahrradtaschen, Minipumpen, Satteltaschen, Abdeckkappen oder Ähnliches. Durch kleine Handgriffe kann man das Klappern oft mit Schraubenzieher oder Inbusschlüssel direkt beheben. Falls nicht, ist auch hier ein Besuch der Fahrradwerkstatt vonnöten.
Tipp 9: Fahrwerkeinstellung
Genauso wie aus den Reifen kann auch aus der Federgabel oder dem Dämpfer am Hinterbau über den Winter Luft entweichen. Hier eine einfache Hilfe: Schieben Sie den O-Ring vom Federelement zur Federeinheit. Setzen Sie sich bei offenen Federelementen aufs Fahrrad und nehmen Sie beide Füße auf die Pedale. Dabei darf das Fahrwerk etwa 25 Prozent in den Federweg fallen – auch Sag genannt. Nehmen Sie nun die Einstellung über eine Dämpferpumpe vor. Falls Sie sich damit nicht beschäftigen möchten, hilft Ihnen der Radhändler vor Ort weiter.
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Tipp 10 beim Fahrrad Check: Sattel
Um die Sattelposition für die erste Tour der Saison zu kontrollieren, sollte der Sattel waagerecht und in der Mitte der Sattelstreben montiert sein. Die Höhe des Sattels ist abhängig von der Beinlänge. Um dies zu überprüfen, die Kurbel in senkrechte Position bringen und Ferse auf das untere Pedal stellen. Hierbei muss das Bein gestreckt sein und die Hüfte darf auf dem Sattel nicht zur Seite kippen.
Bei der ersten Testrunde bitte genau auf das Kippen der Hüfte und die Beinstreckung achten. Ist die Hüfte ruhig und das Bein beim Treten immer wieder gestreckt, kann es auf die erste Tour gehen. Achtung: Falls Schmerzen auftreten, bitte zum Fachhandel gehen. Dort hilft man Ihnen gerne mit einer professionellen Vermessung der Sitzposition weiter.