Albstadt: Trails für Mountainbiker, auch für Anfänger

Albstadt: Trail-Paradies für Anfänger

Albstadt: Trails für Mountainbiker, auch für Anfänger

In der Mountainbike-Szene ist Albstadt längst ein Begriff: Der UCI-Weltcup machte im anspruchsvollen Bullentäle bereits neunmal Station. Die Region am Albtrauf hat aber auch für Nicht-Profis einiges zu bieten. Das große Wegenetz mit einer Vielzahl an offiziellen Trails ist perfekt für den Einstieg ins Mountainbiken. Wir haben Albstadt und die Trails mit den Augen eines MTB-Anfängers besucht.
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Warum in die Ferne schweifen? Nicht erst seit Corona ist klar, dass Deutschland einiges an Mountainbike-Regionen zu bieten hat. Albstadt zählt gewiss dazu. Das Revier liegt auf knapp 1000 Höhenmetern am Albtrauf, der Hangkante der Schwäbischen Alb. 1975 wurden im Rahmen einer Gebietsreform die Städte Ebingen und Tailfingen sowie einige weitere Gemeinden zusammengelegt und so entstand Albstadt. Sie ist heute die größte Stadt im Zollernalbkreis und liegt etwa 80 Kilometer südlich von Stuttgart. Bekanntheit hat die Region bereits im 18. Jahrhundert erlangt. Bis heute sind die Textilindustrie und Feinmechanik, wie etwa der Weltmarktführer für Maschinennadeln und Feinwerkzeuge, in der Region ansässig.

Albstadt: Wandern & biken

Neben Bikern kommen Wanderfreunde in der Region voll auf ihre Kosten. Die sogenannten Traufgänge sind markierte und ausgeschilderte Wanderwege. Schöne Aussichten und lohnende Einkehrmöglichkeiten locken die Wanderer. Auch Mountainbiker profitieren von dem dichten Wegenetz. Wir residieren in der Krone Lautlingen. Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit mehr als 150 Jahren in Familienbesitz. Nach der Schließung 2012 wurde es von der fünften und sechsten Generation wieder zum Leben erweckt und zählt jetzt zu den Traufgänge-Gastgebern. Ein idealer Ausgangspunkt für unsere Mountainbike-Touren.

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Trail-Day mit Hochgefühl

Als Neulinge und Anfänger haben wir Frank Durst engagiert. Er ist Fahrtechniktrainer bei der RSG Zollern-Alb und kennt die Trails wie seine Westentasche. Die Alb mit ihren Wegen und Trails sei wie geschaffen für Anfänger, so Frank. Nach einer kurzen Aufwärmrunde werden wir mit unseren E-MTBs und den Grundkenntnissen der Fahrtechnik vertraut gemacht: Grundposition, aktive Position und richtiges Bremsen bringt uns Frank näher. So sind wir gewappnet für den ersten Trail. Das Herbstwetter ist perfekt. Die Bäume leuchten in allen Rottönen, während wir durch den Wald biken. Die tollen Ausblicke in die Landschaft heben unsere Laune. Die Trails selbst sorgen dann für richtiges Hochgefühl. Selbst als Anfänger auf dem Mountainbike zeigen unsere Mundwinkel steil nach oben. Apropos oben: Wer runterfahren will, muss zuerst hoch.

Glücklich der, der ein E-Mountainbike hat. Trotzdem: Frank hängt uns mit seinem Bio-Bike fast ab. Er kennt nicht nur alle Strecken, sondern ist auch super fit. Wir dagegen brauchen eine Pause und kehren zu unserer Unterkunft zurück. Das Hotel hat uns eine vorzügliche Vesper – wie die Brotzeit hierzulande heißt – angerichtet. Gut gestärkt erkunden wir am Nachmittag noch Teile des neu errichteten „Cube Rocks“ Trails. Die gesamte Runde ist 33 Kilometer lang und mit knapp 1000 Höhenmetern nicht ganz ohne. „Gespickt ist sie mit teilweise anspruchsvollen Singletrails und großartigen Ausblicken“, schwärmt Frank stolz. Verschiedene Vereine arbeiten hier zusammen und das Miteinander von Wanderern und Bikern funktioniert dank „Fair am Trauf“ hervorragend. Dass so viele offizielle Trails hier entstanden sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht bei der berüchtigten Zwei-Meter-Regel, die in Baden-Württemberg gilt. Sie zu umgehen, bedarf einer offiziellen Genehmigung. Und die haben alle ausgewiesenen Trails in Albstadt.

Wir fahren noch einen Teil der „REBI Runde“. Über Wiesenwege und auf kleinen Trails vertiefen wir das Erlernte vom Vormittag. Ja, es funktioniert immer besser. Die Belohnung für unseren Lerneifer gibt es im Hotel-Restaurant. Mit hausgemachten Maultaschen und Käsespätzle lassen wir den Abend ausklingen. Wir sind also bestens gerüstet für den Bikepark morgen.

Der Bikepark Albstadt bietet Downhill-Action für alle, ob Anfänger oder Profi.

Auch Fortgeschrittene können ihr Können während eines Fahrtechnik-Kurses verbessern. Dann schon im gröberen Gelände.

Ein Tag im Bikepark

Nach einem reichhaltigen Frühstück erwartet uns Holger Blum. Er ist Besitzer des Bikeparks Albstadt, ist langjähriger Fahrer in der Downhill-Elite und ehemaliger Deutscher Meister. Er war auch an der Konzeption und dem Bau der neuen Strecke „Cube Rocks“ beteiligt. Wir werden mit Bike, Fullface-Helm und Protektoren ausgestattet. Das „Beginners Paket“ mit Edi wartet auf uns – unser Coach für den heutigen Tag im Bikepark Albstadt im Stadtteil Tailfingen. Wir fühlen uns wie Profis mit der Ausrüstung und den potenten, vollgefederten Bikes. Doch auch hier kommt vor dem Downhill die Auffahrt. Wir haben Glück: Es gibt einen Lift. Pech ist allerdings, dass es ein Schlepplift ist. Das Schleppenlassen sieht einfacher aus, als es ist. „Auf keinen Fall bremsen“, lautet die Anweisung. Oben angekommen, wiederholt Edi die Grundkenntnisse des Mountainbikens und ab geht die wilde Fahrt. Schon auf der Flow Line – der einfachsten Strecke – kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Downhill macht nicht nur Spaß, sondern ist auch anstrengend. Aber Übung macht den Meister und so nehmen wir noch eine weitere Strecke unter die Stollen. Das Beginners Paket beinhaltet ein Leihbike für drei Stunden, die Sicherheitsausrüstung und eine Liftkarte für fünf Fahrten. Nach drei Stunden sind wir alle gut ausgepowert und haben ein fettes Grinsen im Gesicht. Wir stimmen Frank zu: Die Region um Albstadt ist perfekt für Mountainbike-Anfänger. Scheinbar aber auch für Profis. Das nächste Mal können wir locker den „Wadenbeißer Trail“, „Cube Rocks“ und Co. fahren – oder gleich beim Weltcup teilnehmen, scherzen wir.

Infos zu Albstadt

Anfahrt: Mit dem Auto ist Albstadt über die Bundesstraße 463 erreichbar. Von Stuttgart aus dauert die Fahrt etwa anderthalb Stunden. Ähnlich lange sind Reisende mit dem Zug von Stuttgart aus unterwegs. Ohne Umstiege bedient der IRE 6a den Bahnhof Albstadt-Ebingen. Von dort aus sind es sechs Kilometer bis zum Bikepark in Tailfingen.

Mountainbike-Netz: Moderat geht es auf den mehr als 200 Kilometern ausgeschildeter Radwanderwege um Albstadt zu. Hier sind auch Trekking-Biker willkommen. Richtig zur Sache geht es auf den vier speziellen Mountainbike-Routen mit zusammen 120 Kilometern Länge und mehr als 2800 Höhenmetern. Dazu kommen ein Pumptrack und der Bikepark mit Liftbetrieb.

Fahrtechnikkurse & Verleih: Kurse und Leih-Bikes vermittelt das zentrale Fahrradportal von Albstadt unter www.bikezone-albstadt.de

Unterkunft: Die Krone Lautlingen verfügt über fünf modern und hell eingerichtete Doppelzimmer. Im Haus gibt es ein Café und einen Hofladen, das Restaurant bietet traditionelle schwäbische Küche.

Weitere Infos

www.albstadt-tourismus.de

www.bikezone-albstadt.de

www.bikepark-albstadt.de 

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