Red Bull Racing E-Scooter RS 1000 im Check: Was können E-Roller?
Im Ausprobiert: Red Bull Racing E-Scooter RS 1000
Red Bull Racing E-Scooter RS 1000 im Check: Was können E-Roller?
in Test & Teile
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Als trendig-praktische Fortbewegungsmittel hielten E-Scooter in den zurückliegenden Jahren massig Einzug in deutsche Großstädte. Zumeist über Verleih-Anbieter genutzt, steigen aber auch die privaten Anschaffungen immer mehr an. Doch was können die eigentlich? Und wann macht eine Anschaffung womöglich Sinn?
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Zu Beginn sei gleich klargestellt: Als ernsthafte Konkurrenz zu unseren Lieblingszweirädern, die Sie an dieser Stelle vielleicht eher erwartet hätten, taugen sie allenfalls bedingt. Und nur auf den wirklich kürzesten aller zurückzulegenden Strecken, der sogenannten letzten Meile – beispielsweise von der S-Bahn-Station zum Arbeitsplatz.
Wir wollen E-Scooter an dieser Stelle aber auch gar nicht mit unserer Kernthematik, den Pedelecs und E-Bikes, vergleichen. Sondern vielmehr eine Einschätzung zu einem wohl jedem längst mal in urbaner Umgebung begegneten Fortbewegungsmittel geben. Auch, weil in Leserzuschriften das Thema immer wieder aufgegriffen wird.
Im Fokus: Red Bull Racing E-Scooter
Neugierig gemacht haben uns die seit Sommer auf den Straßen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz umherflitzenden Modelle der Rennsport-Marke Red Bull Racing. Genauer gesagt der RS 900 sowie der RS 1000, die sich lediglich in ihrer Reifen- sowie Akkugröße und folglich ihrem Gesamtgewicht voneinander unterscheiden.
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Wie bei fast allen E-Scootern üblich mit einem Faltmechanismus ausgestattet, sollen sie nicht nur fahrend, sondern auch mit praktischer wie handlicher Transportierbarkeit in öffentlichen Verkehrsmitteln überzeugen. Beim Anblick der schnittig designten Flitzer fallen uns sofort sicherheitsrelevante Bauteile wie die seitlich angebrachten Reflektoren auf.
Auch die elektrische Hinterradbremse mit integriertem Antiblockiersystem, die per Bremshebel am linken Lenkergriff gemeinsam mit der im Vorderrad sitzenden Trommelbremse angesteuert wird, macht neugierig. Weiter ist der, auf den ersten Blick sehr schmal wirkende, Lenker mit einer Klingel, gummierten Griffen sowie einem per Daumen zu bedienenden „Gashahn“ bestückt. Mittig sitzt das kompakte Display, auf dem Geschwindigkeit sowie ausgewählter Modus angezeigt werden.
Und genau daran müssen sich unsere Tester auf ihrer E-Scooter-Jungfernfahrt erstmal gewöhnen. Die Geschwindigkeit reguliert wird nämlich weniger über den bereits erwähnten „Gashahn“, als über die drei Speed-Modi selbst, die den E-Roller entweder auf sechs, zwölf oder 20 km/h beschleunigen. Und diese Geschwindigkeit dann während der Fahrt recht konstant halten.
Red Bull Racing E-Scooter: Bremsverhalten bedarf Gewöhnung
Nimmt man den rechten Daumen vom Speed-Hebel, drosseln der RS 900 bzw. RS 1000 freilich langsam ab – entsprechend von der selbst „beigemischten“ Bremswirkung ergänzt. Denn: Das Bremsverhalten muss ge- bzw. erlernt sein!
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Zu abrupt bedient, zieht es den Fahrer unsanft über den Lenker. Wichtig daher, den Schwerpunkt des E-Scooters durch recht weit hinten stehen auf dem Trittbrett gen Heck zu verlagern, da die Bremswirkung auf das Vorderrad deutlich größer als auf das Hinterrad ausfällt.
Auch macht sich schnell bemerkbar, dass durch die (für passionierte E-Biker ungewöhnlich) kleinen Vollgummi-Reifen schnell Kipplage entsteht. Sei es in Kurven während der Fahrt oder beim Anhalten an einer Ampel. Um hier stets die Balance halten zu können, sollten beide Füße recht schräg – und nicht gerade nach vorne zeigend – auf dem mit schickem Red Bull Racing-Schriftzug bestückten Stehbrett platziert werden.
Ob sich die unterschiedliche Reifengröße bemerkbar macht? Durchaus! Zum Beispiel an kleinen Bordsteinkanten. Hier reagiert der RS1000 mit seinen 10-Zöllern ruhiger und rollfester. Mit dem RS900, so der einhellige Fahreindruck unserer Tester, sollten Kanten tunlichst vermieden werden.
RS 1000: Motorverhalten und Praktikabilität
Eine Geräuschkulisse während der Fahrt ist mit den beiden E-Scootern kaum wahrnehmbar. Der im Hinterrad schlummernde Motor werkelt ruhig und schubstark vor sich hin – und packt mit seiner Leistung von 350 Watt tatsächlich die vom Hersteller versprochene 18-Prozent-Steigung ohne „abzusaufen“. Die zumeist von uns gewählte Geschwindigkeitsstufe ist die dritte, also 20 km/h.
Dabei kommt es auf Radwegen nicht selten vor, von Radfahrern mit etwas mehr Speed überholt zu werden. Die Folge: Es wird eine noch höhere Konzentration, allen voran beim Abbiegen, abverlangt. Das Lenkverhalten dabei ist extrem direkt. Heißt: Schon minimale Lenkmanöver haben eine große Richtungsänderung zur Folge. Auch hier zeigt sich, dass E-Scooter-Novizen vorab etwas Fahrerfahrung, beispielsweise auf einem Privatgrundstück, sammeln sollten.
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Weitaus weniger Übung hingegen bedarf es beim Einklappen bzw. Lenkstange-Querlegen der beiden „roten Bullen“. Das Scharnier per Hebel geöffnet, rastet die Lenkstange im Hinterbau des E-Scooters ein und dient anschließend als praktische Tragestange. Dank Magnesiumrahmen bleibt das Gesamtgewicht mit 14,7 bzw. 16,3 kg im „erträglichen“ Rahmen, um die E-Roller in Bus, Bahn oder Wohnung zu tragen.
Fazit: (Nur) sinnvoll für Kurzstrecken
Und genau darin liegt für uns abschließend auch das größte Verkaufsargument dieser Zweiradgattung. Kurze Strecken von A nach B, maximal mit Rucksack bepackt, zurücklegen, um dann den E-Scooter schnell zusammengeklappt ins nächste Verkehrsmittel oder zum Zielort zu tragen. Seitens Red Bull Racing wird eine Reichweite von 35 bzw. 45 km versprochen. Völlig ausreichend – da ein längeres Stehen ungemütlich werden kann.
Besonderer Cockpit-Komfort darf ebenfalls nicht erwartet werden, da die starre Gabel Stöße ungefiltert in die Handgelenke weitergibt. Für den kurzen E-Rollerspaß taugen der RS900 und RS 1000 aber allemal. Fans des erfolgreichen Formel-1-Teams dürften sich außerdem von den schicken Kurzstreckenflitzern angesprochen fühlen, die derzeit auch in vielen seriösen Online-Shops im (reduzierten) dreistelligen Euro-Bereich zu haben sind.