Hundeanhänger für Fahrräder und E-Bikes im Test
Vierbeiner sicher chauffieren
Hundeanhänger für Fahrräder und E-Bikes im Test
in Test & Teile
Vor der ersten Ausfahrt empfiehlt es sich, den Hund an den Anhänger zu gewöhnen. Ein Hundeanhänger bewegt sich und wackelt. Zudem ist das Tier „eingesperrt“. Ist der Hund sensibel oder schreckhaft, sollte er nicht einfach in den Anhänger „gestopft“ werden. Denn das kann Stress für die Fellnase bedeuten. Unter Umständen macht es ihm so nie Spaß mit auf Tour zu gehen. Schon beim Anblick des Anhängers legt der Hund den Rückwärtsgang ein. Damit dies nicht passiert, haben wir einige Tipps fürs Training:
Trainingsaufbau
Den Anhänger ohne Räder im Wohnzimmer aufstellen. Tür und Tor sind offen, eine bekannte Decke liegt im Hänger. Ist der Hund ängstlich, ihn spielerisch in die offene Box locken. Am besten mit Leckerlis. Ebenfalls möglich: Servieren Sie ihm alle Mahlzeiten direkt im Anhänger. Somit wird der Anhänger positiv verknüpft.
Geht der Hund gerne rein oder legt sich sogar hin, für kurze Momente die Tür schließen und wieder öffnen. Die Zeiten immer verlängern. Aussteigen des Hundes nie ohne Kommando! Klappt dies alles ohne Probleme, kommen die Räder dran. Für den Ein -und Ausstieg immer die Feststellbremse des Anhängers einlegen oder einen Reifen mit den Füßen sichern. Auf einen sicheren Stand des Fahrrades achten, damit es nicht umfällt. Den Anhänger zunächst wie einen Kinderwagen schieben, bevor er ans Rad gekoppelt wird. Dann das Gespann erst schieben. Erst ganz zuletzt wird langsam in die Pedale getreten.
Hundegesundheit
Doch warum braucht der Hund einen Anhänger, er kann doch selbst laufen? Egal ob junger oder alter Hund: Man bedenke, dass ein Hund im Alltag etwa 17 bis 20 Stunden schläft oder döst. Ein Tagesausflug dauert schnell fünf Stunden und mehr. Klar folgt der Hund seinem Menschen, auch wenn er eigentlich müde ist. Der Hund ist im Laufe der Jahre zum treuen Begleiter des Menschen geworden und hat im besten Fall eine gute Bindung zu seinem Menschen. Daher würde er uns bis zum Umfallen folgen. Gleiches gilt für einen trainierten Hund, der regelmäßig mit zum Joggen oder Radfahren geht.
Egal ob auf Teer oder Schotter: Es besteht durchaus die Gefahr, dass sich der Hund die Pfoten wund läuft. Keine schöne Situation für das Tier. Ebenso geht eine Dauerbelastung auf die Gelenke des Hundes. Dies macht sich spätestens im Alter des Vierbeiners bemerkbar. Daher ist bei aller sportlicher Betätigung mit dem Hund der Mensch gefragt, um für seinen Liebling das richtige Maß zu finden.
Schnüffeltempo
Radfahren mit Hund ist anders als Radfahren ohne Hund. Dessen sollte man sich bewusst sein. Die Länge der Touren und Etappen sollten immer an den Hund angepasst sein. Auf Wald- und Wiesenwegen sollte man dem Hund immer wieder die Möglichkeit geben, seinen Geschäften nachzukommen. Das heißt: Fahren im Schritt- und Schnüffeltempo.
Auf Radwegen und im Straßenverkehr bleibt der Hund im Anhänger. Hundegerechte Touren führen optimal am Fluss entlang oder zu einem See. Die meisten Hunde lieben Wasser und eine Abkühlung ist willkommen. Eine Radtour mit Hund ist auf jeden Fall abwechslungsreich.
Hunde-Komfort
Egal ob der Anhänger gefedert ist oder nicht – legen Sie stets eine bequeme und rutschhemmende Hundematte in den Anhänger. Einen kurzen Schauer halten die meisten Anhänger aus. Daher sind Regencover ein sinnvolles Zubehör. Im geschlossenen Zustand mutieren alle Hundeanhänger zur Sauna und die Belüftung lässt nach.
Ob bei Regen oder Sommerhitze: Immer für ausreichend Belüftung sorgen und die Wasserflasche für den Hund nicht vergessen.
Hundeanhänger: Große Auswahl
Die Auswahl der Hundeanhänger fürs Fahrrad ist mittlerweile recht groß. Es gibt sie in allen möglichen Größen, Ausführungen und Preisklassen. Wir haben uns ausschließlich Anhänger von Markenherstellern ans Rad gekuppelt.
No-Name-Anhänger aus dem Online-Auktionshaus können zur echten Gefahr für den Hund werden, wenn sie nicht den gängigen Anforderungen entsprechen. Im Zweifel raten wir von ihnen ab. Auch hier gilt die alte Weisheit: Wer günstig kauft, kauft zweimal. Für den Anfang kann sich ein Blick in die Kleinanzeigen für einen Gebrauchten lohnen.
Das Zugfahrzeug
Unser vierbeiniger Tester Piero sitzt im Anhänger und streckt den Kopf durchs offene Verdeck. Seine Ohren flattern im Fahrtwind. Wobei das mit dem Fahrtwind schnell nachlässt. Denn an der ersten Steigung komme ich ins Schwitzen und wir fast zum Stehen. So geschehen vor vielen Jahren auf unserer ersten Ausfahrt – ohne E-Bike.
Bei einem mittelgroßen Hund im Anhänger kommt schnell mal ein Zentner zusammen. Ganz klar macht eine Tour mit Anhänger erst mit einem E-Bike so richtig Spaß. Heute sind die allermeisten E-Bikes für den Betrieb mit einem Anhänger zugelassen und geeignet. Einige Hersteller wie Riese und Müller oder Simplon bieten sogar Räder direkt mit einem Anhängeradapter an. In jedem Fall muss die Freigabe für den Anhängerbetrieb vom Hersteller eingeholt werden. Das Grinsen sollte dann immer breiter werden, denn mit der Power aus dem Motor ist der Hund im Anhänger kaum spürbar – und die Ohren flattern auch wieder im Wind.
Hundeanhänger im Test: Fazit
Welcher Hundeanhänger ist der richtige? Egal in welchem dieser Anhänger Sie ihren Liebling transportieren, Sie können nur wenig falsch machen. Alle sind hochwertig verarbeitet, sicher für Ihren Hund und sicher für die Teilnahme am Straßenverkehr. Empfehlenswert ist in jedem Fall ein Wimpel (oft serienmäßig). Praktisch ist zudem die Buggy-Funktion im Hinblick auf ältere Hunde.
Alle Anhänger lassen sich ohne Werkzeug aufbauen und zerlegen. Das erfordert bei allen beim ersten Mal ordentlich Kraft. Das bessert sich, sobald der Stoff längere Zeit gespannt ist. Ein gefederter Anhänger bietet deutlich mehr Komfort – vor allem für den Hund, aber auch im Fahrverhalten.
Letztlich spielt die Größe des Hundes eine wichtige Rolle bei der Wahl des Anhängers und wie oft Sie auf Tour gehen wollen. Für Vielfahrer lohnt sich der Croozer. Er ist der Top-Hundeanhänger.
Folgende Punkte sollten vor jeder Fahrt mit einem Hundeanhänger beachtet werden:
- Der Hund sollte immer möglichst auf der Achse sitzen bzw. liegen. Das gewährleistet die optimale Verteilung der Anhänge- und Stützlast.
- Das Fahrrad muss für das angehängte Zusatzgewicht geeignet und für den Betrieb mit Anhänger freigegeben sein.
- Es darf nichts in die Speichen geraten, daher alle losen Teile befestigen und verzurren.
- Den Hund immer so sichern, dass er oder andere Verkehrsteilnehmer während der Fahrt nicht gefährdet werden.
- Für einen tiefen Schwerpunkt sorgen. Das verringert die Kippanfälligkeit des Anhängers.
- Das Gewicht des Gespanns hat einen erheblichen Einfluss auf den Bremsweg. Der Anhänger sollte nur mit dem Maximal zugelassenen Gewicht beladen werden. So kann er noch sicherer gezogen und abgebremst werden.
Diese Hundeanhänger haben wir getestet
Marke | Modell | Preise |
Animalshopping | Dog BusTestbrief | Dog Bus mit Aluboden 299 Euro (S) 449 Euro (M) 499 Euro (L). Weiterhin erhältlich: Comfort Wagon 399 Euro (M) 449 Euro(L) |
Taxxi | Dog | Taxxi Dog M 589 Euro, Taxxi Dog L 639 Euro |
Burley | Bark RangerTestbrief | Burley Bark Ranger 679 Euro, Burley Bark Ranger XL 799 Euro |
Thule | Courier | Thule Courier 799,95 Euro, Thule Courier Dog Trailer Kit 99,99 Euro |
Croozer | Enna, Mikke und Tammo | Croozer Dog (ohne Zubehör) 1050 Euro (Enna), 1150 Euro (Mikke), 1250 Euro (Tammo) |
Die ausführlichen Testberichte der Hundeanhänger finden Sie in der ElektroRad 8/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.