BH AtomX Cross Pro-S, Test, E-SUV, E-Bike-Test, Kaufberatung
Gewicht
26,8 kg
Preis
5699 Euro
E-Bike-Test

BH AtomX Cross Pro-S – E-SUV-Bike im Test

BH AtomX Cross Pro-S – E-SUV-Bike im Test

BH AtomX Cross Pro-S im Test: Spanische Spaßmaschine

Seit Jahrzehnten ist BH Bikes ein großer Namen im Radsport. Entsprechend lang ist die Liste der Preisträger mit Rädern aus dem Baskenland. Quasi folgerichtig lassen die Spanier ihre Offroad-Expertise nun auch in E-SUVs einfließen – und haben beim AtomX Cross Pro-S keine Kompromisse bei der Konzeption und Ausstattung gelten lassen.
GEWICHT
26,8 kg
PREIS
5699 Euro
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Es sind vor allem die auf Leichtbau hin perfektionierten Mountainbikes mit ihren Vollcarbon-Rahmen, mit denen BH Bikes zuverlässig in der Branche zu überzeugen weiß. Das neue iLynx+ bringt beispielsweise unter 20 Kilogramm auf die Waage, wobei der Rahmen selbst davon laut eigener Angabe gerade einmal 2,45 kg ausmacht. Eine perfekt gelegte Basis also dafür, fortan auch im etwas weniger sportiven und vielmehr komfortorientierten SUV-Segment nicht nur Fuß zu fassen, sondern gleich ein Ausrufezeichen zu setzen. Denn genau mit diesen Ambitionen haben die Spanier ihr AtomX Cross Pro-S mit reichlich Hightech ausgestattet – ohne dabei Kompromisse beim Leichtbauanspruch hinnehmen zu müssen.

Rahmenbau: leicht, formschön, innovativ

Doch widmen wir uns zunächst nochmals der Rahmenkonstruktion, die im Vergleich zu den Vorjahresversionen auf ihre Verwindungssteifigkeit hin mit dem Einsatz von Hochmodul-Fasern nochmals optimiert wurde. Der ingenieurtechnische Kniff: Überdimensionierung der Haupt-Federungsachse sowie Erhöhung der Torsionssteifigkeit um 20 Prozent dank selbstzentrierender Lager. Weiter konnte die Verdrehungsfestigkeit am Steuerrohr dank einer neuen integrierten Kappe um beachtliche 79 Prozent gesteigert – und das Gesamtgewicht des Rahmens inklusive Hinterraddämpfung auf 2350 Gramm weiter reduziert werden.

Apropos: Ausgestattet mit einem Federweg von 100 Millimetern, sitzt die Heckfeder zwischen Sitz- und Oberrohr und schmiegt sich stilvoll-dynamisch ins Gesamtbild ein. Dass das Unterrohr nach vorne hin geschwungen ins Oberrohr übergeht, rundet das durchweg sportive Erscheinungsbild des AtomX attraktiv ab. Weiteres Rahmendetail, das vor unserer ausgiebigen Testfahrt auffällt: der abschließbare Deckel auf dem Oberrohr, unter dem die Batterie mit ihren reichweitenstarken 720 Wattstunden im Unterrohr sitzt. Die durch diese Anordnung ermöglichte nahtlose Unterrohr-Konstruktion bringt wiederum Gewichtseinsparungen durch dünnere Rahmenwände mit sich.

Weiter fallen der recht steile Lenkwinkel und der etwas zurückgesetzte Sattel, der den mit 445 Millimeter recht langen Reach bei Rahmengröße L, begünstigt. Die Sitzposition fällt daher grundsätzlich sehr flach-gestreckt aus, kann aber durch den in Höhe und Neigung verstellbaren Ergotec-Vorbau deutlich moderater angepasst werden. Der angenehm breite und MTB-typisch gerade Lenker liegt auf Anhieb perfekt in der Hand – auch dank Ergons GP10 Flossengriffen. Bei der Sattelwahl ließ sich BH von Selle Royals EZone überzeugen, der neben tourentauglicher Straffheit auch mit einer guten Tragevorrichtung zum Rangieren  des knapp 27 kg schweren E-Bikes punktet.

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Motorcharakteristik: kraftvoll und lautlos

Schnell begeistert sind wir von Broses kompaktem Drive S-Mittelmotor, der in einem Magnesiumgehäuse tief sitzend und lediglich 2,9 kg Eigengewicht mitbringend eine enorme Kraftentfaltung vorzuweisen hat. Vier Unterstützungsstufen stehen zur Auswahl, die per Bedienpanel am linken Griff ausgewählt werden. Sämtliche Fahrdaten werden kompakt auf dem lenkermittig und sturzsicher nach innen montierten Farbdisplay angezeigt. Die Abstufung der Unterstützungen wirkt gleichmäßig und harmonisch. Bis 410 Prozent wird in der höchsten Stufe die Eigenleistung durch den Motor ergänzt – entsprechend schubstark biegen wir über eine Forststraße in den Wald ein, um dem E-SUV nun sein ganzes Können abzuverlangen. Nicht zuletzt, da durch die Motorplatzierung der Schwerpunkt extrem niedrig verortet ist, begeistert das AtomX mit satter und sicherheitsspendender Spurtreue.

Auch die Wahl auf etwas kleinere 27,5-Zoll-Pneus zahlt auf sicheren Stand, Wendigkeit und hohe Laufruhe ein. Mit griffigem Stollenprofil bei einer Breite von 65 mm kurvt es sich auch in grob-steinigem Geläuf sehr selbstbewusst und traktionssicher voran. Hier verlangen wir auch der Suntour-Gabel mit ihrem gut gewählten Federweg von 120 mm ihre Maximalleistung ab. Und werden ein weiteres Mal nicht enttäuscht: kantige Unebenheiten, mittelgroße Gesteinsbrocken und dickes Wurzelwerk werden souverän geschluckt und den Handgelenken ruppige Stöße erspart.

Shimanos XT: ein wahres Schaltvergnügen

Welliger Streckenverlauf, hin und wieder steile Rampen. Unser Testparcours bringt auch das Schaltwerk an seine Grenzen und verlangt neben knackigen Gangwechseln vor allem ideale Übersetzung an schnell wechselnder Topografie. Auch hier zeigt sich BH kompromisslos und bedient sich mit Shimanos XT im obersten Regal des japanischen Teileherstellers. Zwölf Gänge bei einer Kassette von 10 bis 51 Zähnen laden zum Klettern am Berg und Tempomachen in der Ebene ein. Alles läuft geschmeidig, die Schaltperformance könnte besser kaum sein. Auch bei dem Aspekt, der das E-SUV maßgeblich vom E-MTB unterscheidet, der Vollausstattung, spart BH bei seinem AtomX allenfalls an der Lichtanlage, die mit 50 Lux in kompletter Dunkelheit überschaubare Beleuchtungsstärke aufweist.

Ansonsten: massive Alu-Spritzschützer und beladungsfreudiger 25-kg-Gepäckträger mit Doppelstrebe zur idealen Schwerpunktverlagerung. Auch das maximal zulässige Systemgewicht von 165 kg  ist ein Top-Wert in dieser E-Bike-Gattung.

Fazit: Überzeugendes E-SUV-Konzept

Mit seinen sportiven Fahreigenschaften und hohen Komfortwerten überzeugt uns BHs AtomX Cross Pro-S als extrem antriebsstarkes E-SUV. Vollgefedert mit satter Laufruhe garantiert es ein hohes Maß an Fahrspaß auch auf anspruchsvolleren Pfaden bis hin zu Trails für Fortgeschrittene. Die E-MTB-Gene fahren jederzeit mit einem dicken Grinsen mit und gerade in puncto Steifigkeit und souveränem Handling setzt das Bike Maßstäbe.

Der Preis, wahrlich kein Schnäppchen, lässt sich dennoch mit ausgefeilter Ingenieurskunst beim Carbonrahmenbau sowie den durchweg erstklassigen Komponenten und deren Zusammenspiel rechtfertigen.

Detailaufnahmen des BH AtomX Cross Pro-S

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Offroad-orientiertes Cockpit: Der 720 mm breite Lenker garantiert mit seinen ergonomischen Griffen ein optimales Handling

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Leistungsstarker Maschinenraum: Broses kraftvoller Drive S Mag-Mittelmotor punktet auch mit formschöner Integration

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Mit Vorfreude ins Gelände: die RockShox-Hinterbaudämpfung mit 100 mm Federweg garantiert willkommenen Fahrwerkskomfort

Technische Daten des BH AtomX Cross Pro-S

Preis Testrad 5699 Euro
Gewicht 26,8 kg
zul. Ges.gewicht 165 kg
Größen S, M, L*, XL
Rahmen Carbon, 100 mm Federweg
Gabel SR Suntour XCR34 LO, 120 mm Federweg
Schaltgetriebe Kettenschaltung, Shimano Deore XT, 12 Gänge
Motor Mittelmotor, Brose Drive S Mag, 90 Nm
Akku 720 Wh
Reifen Schwalbe Smart Sam, 27,5“, 65 mm
Laufräder Race Face Ar 30 TR
Bremsen hydr. Scheibenbremsen, Shimano XT, 203/203 mm
Beleuchtung v: B&M Myc 50 Lux, h: B&M Toplight
Display BH X
Sattel Selle Royal EZone
Lenker BH Lite Riser 720 mm
Vorbau Ergotec, neigungsverstellbar
Griffe Ergon GP10
Gepäckträger Wingee mit 25 kg Traglast

Sie haben Interesse am BH AtomX Cross Pro-S? Mehr Informationen bekommen Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.

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