Navigations-Apps im Praxis-Test: Routenplanung via Smartphone
Quo vadis?
Navigations-Apps im Praxis-Test: Routenplanung via Smartphone
in Test & Teile
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Es gibt triftige Gründe für die Nutzung eines spezifischen Fahrrad-GPS-Geräts, aber auch pragmatische Überlegungen, die dem gegenüberstehen. Vor allem die Möglichkeiten des ohnehin vorhandenen Smartphones macht den Radcomputer für viel Radler obsolet. Mit einer geeigneten Lenkerhalterung (siehe Radfahren 5/2023) und einer Karten-App ist man im Idealfall für sämtliche Navigationsaufgaben von der simplen Adresssuche in einer Stadt, über Tagestouren bis hin zu Radreisen gerüstet.
Bei der Wahl einer App müssen vorab ein paar Prämissen gesetzt werden. Urbanen Radlern reicht eventuell schon eine möglichst sinnvolle, an die Radinfrastruktur angepasste Route von A nach B. Mit überschaubarem Funktionsumfang und entsprechend einfacher Bedienung sind dafür Apps wie Google Maps oder Apple Karten ideal. Sie kosten nichts, sind im Gros der Smartphones vorinstalliert, verfügen über Sprachnavigation und eine übersichtliche Navigationsanzeige.
Doch wer die Grenzen der Ballungsräume hinter sich lässt, hat meist höhere Ansprüche an die Routenführung und sieht sich mit einer etwas kniffligeren Planung konfrontiert. Gerade wenn die Tour-Präferenzen jenseits des Asphalts liegen, ist es essenziell, dass die App über feine Filter-Funktionen verfügt und auf entsprechend detailliertes Kartenmaterial zurückgreift. Gute Apps unterscheiden zwischen verschiedenen Untergründen, Radtypen und Höhenprofilen, damit die Gravel-Runde nicht auf ruppigen MTB-Trails endet, Radreisende nicht jeden verfügbaren Höhenmeter mitnehmen und Rennradfahrer sich nicht über Forst-Autobahnen quälen müssen. Je feiner die Auswahlkriterien bei der Routenplanung sind, desto weniger muss vor oder während der Tour im Detail nachgebessert werden. Mit höheren Ansprüchen wächst natürlich die Komplexität der Apps. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist notwendig, wenn man sich in die Tiefen der Navigation begeben möchte.
Navigations-Apps im Test: Kosten
Mit einer Ausnahme sind die getesteten Apps zumindest in den Grundzügen kostenfrei nutzbar. Teilweise kann mit einer Registrierung kleinräumig Kartenmaterial freigeschaltet werden. Für manchen Anwender mag das schon ausreichen, wer vollumfänglich navigieren möchte, muss – außer bei Google und Apple – aber zahlen.
Die Zahlmodelle unterscheiden sich, sind aber überwiegend an monatliche oder jährliche Abos geknüpft. Teilweise können auch einzelne Optionen zugebucht werden. Das kann sinnvoll sein, wenn man die App beispielsweise nur während einer Radreise verwenden möchte. Laufende Kosten lassen sich bei den meisten Apps aber kaum vermeiden. Mit einem einmaligen Investment kommt man lediglich bei Komoot zurecht. Der globale Kartensatz kostet einmalig rund 30 Euro – weiter Kosten entstehen nicht, es sei denn man möchte die Premium-Funktionen nutzen.
Betriebssystem
Locus Map und Apple Karten sind die einzigen Apps im Test, die ausschließlich auf einem Betriebssystem laufen, alle anderen sind sowohl für Android als auch Apple geeignet.
Unser Testgerät ist ein iPhone 11, lediglich für Locus haben wir ein Samsung Galaxy S10 verwendet. Manche Apps unterscheiden sich abhängig vom Betriebssystem etwas im Layout. Grundsätzlich sind die Funktionen aber identisch.
Offline-Funktion
Gerade für regelmäßige Anwender ist die Option der Offline-Nutzung durchaus sinnvoll. Um mobiles Datenvolumen zu sparen, werden die relevanten Kartenkacheln einfach im WLAN runtergeladen und lokal gespeichert. Das ist im Ausland praktisch, aber auch in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung.
Einige App-Funktionen sind aber trotz Karten-Download teilweise nur mit einer Datenverbindung möglich. Das ist die Crux an der App-Nutzung. Wer sich davon frei machen will, greift besser zum klassischen Fahrrad-GPS.
Routenplanung mit Navigations-Apps
Große Touren mit hohem Anspruch an die Routenwahl werden idealerweise am Computer geplant. In den getesteten Apps funktioniert das zwar auch mehr oder weniger gut auf dem mobilen Gerät, doch allein die limitierte Größe des Displays und der dadurch eingeschränkte Überblick kann Nerven kosten. Klar, für eine spontane Runde reicht es meist schon aus, das Ziel mit der entsprechenden Terrain-Präferenz einzugeben – man muss sich unterwegs ja auch nicht sklavisch an die Route halten.
Doch bei größeren Touren ist es schon sinnvoll, die Routen zu überprüfen, zu ergänzen oder zu korrigieren, um unterwegs unschöne Überraschungen zu vermeiden. Denn trotz fein abgestufter Routen-Kriterien, landet man erfahrungsgemäß auch mit den besten Apps früher oder später auf fragwürdigen Strecken, in Sackgassen oder vor sonstigen Hindernissen. Solche Fauxpas sind mit einer zumindest groben Sichtkontrolle eventuell zu vermeiden.
Routen-Portale
Eine Alternative zu selbst erstellten Routen bieten Touren-Portale, die idealerweise in die App integriert sind. Diese bieten fertige Strecken, die sich dann einfach speichern und nachfahren lassen – teilweise gibt es dazu sehr fundierte Beschreibungen und Fotos der Highlights. Natürlich kann man auf der Basis solch einer Route auch individuell umplanen oder ergänzen.
Neben der steten Inspirationsquelle sind die Tour-Datenbanken ganz hervorragend für spontane Unternehmungen geeignet. Teilweise sind die Routen von den App-Anbietern generiert, viele stammen aber auch von anderen Nutzern, die ihre Daten teilen. Da diese Routen vor der Veröffentlichung nicht überprüft werden, ist auch hier – vor allem im Gelände – Vorsicht geboten. Einerseits verändern sich Strecken in der Natur stetig, andererseits ist die Bewertung von Profilen sehr subjektiv – sowohl in Sachen Kondition als auch bei der Fahrtechnik.
Tour-Export
Beim Thema Export und Import von Routen schließt sich der Kreis zu den eingangs erwähnten GPS-Geräten, denn in der App geplante oder gespeicherte Routen können idealerweise auch in anderen Apps oder aber auf GPS-Geräten genutzt werden. Das gängigste Format ist die gpx-Datei. Auch wer seine gespeicherten Routen und Tracks nicht nur online speichern möchte, kann die Export-Funktion nutzen, um Daten lokal zu speichern.
Apropos Daten: Wer Wert auf den persönlichen Datenschutz legt, sollte sich in den App-Stores vorab über die individuelle Datennutzung der einzelnen Apps informieren – hier gibt es durchaus Unterschiede.
Wie in der Radfahren 3/2024 vermerkt, finden Sie hier die vollständige und ausführliche Tabelle zur Bewertung der jeweiligen Apps.
Navigations-Apps im Test: Ergebnisse
Apple Karten
Betriebssystem | IOS |
Kosten | App und Web-Interface sind für Apple-Nutzer kostenlos |
Routenplanung | direkt in der App oder auf dem Mac Desktop, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte im sogenannten Reiseführer, Points-of-Interest, Hügel und verkehrsreiche Straßen können vermieden werden, je nach Ziel gibt es verschiedene Routenvorschläge mit Kurzcharakteristik (Haupt- oder Nebenstraßen, ungepflaster, Fahrradwege etc.), aktivierte Routen können nicht einfach um Zwischenziele ergänzt werden – das funktioniert nur während der Planung |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder |
Profile | Fahrrad allgemein |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung |
Tracking | nein |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, Satellit |
Offline Funktionen | ja, Kartenkacheln können individuell runtergeladen werden |
Tour Export | ja, aber nur als Link |
Routen Portal | nein, Apple-Nutzer können Waypoints als Favoriten speichern |
Preis-Leistung | 6 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 5 / 6 |
Ausdifferenzierung | 2 / 6 |
Umfang | 2 / 6 |
Fazit | Ähnlich wie bei Google ist die App gut, um Apple-Nutzer schnell von A nach B zu lotsen. Im urbanen Raum ist die Routenwahl brauchbar. Für eine detaillierte Tourenplanung ist die App allerdings nicht geeignet. Für Gravel- und Mountainbike-Fahrten im ländlichen Raum kann die Fußgänger-Funktion nützlich sein. |
Bike Citizens
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App ist nach der Registrierung in eingeschränktem Umfang kostenlos nutzbar, bei der Anmeldung kann ein kleiner Gratis-Bereich freigeschaltet werden, die Premium-Version kostet entweder 3,50 Euro pro Monat oder 28 Euro im Jahr |
Routenplanung | direkt in der App, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Favoriten, Tracks oder Orte, bevorzugte Streckenführung (normal, schnell, gemütlich), aktivierte Routen können nicht einfach um Zwischenziele ergänzt werden – das funktioniert nur während der Planung, da allerdings sehr gut |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder |
Profile | Fahrrad allgemein, Präferenzen einstellbar (Asphalt bevorzugen, Abkürzungen, E-Bike) |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, High Contrast, Gelände, eigene Heatmap |
Offline Funktionen | ja, aber nur mit Abo |
Tour Export | ja, als gpx-Datei |
Routen Portal | nein, eigene Daten können aber archiviert werden; es gibt ein eher rudimentäres Portal mit lokalen Fahrrad-Nachrichten |
Preis-Leistung | 3 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 5 / 6 |
Ausdifferenzierung | 3 / 6 |
Umfang | 3 / 6 |
Fazit | In Sachen Übersichlichkeit und Bedienung gibt es nichts zu beanstanden. Der kostenlose Premium-Bereich ist sehr klein, sodass die Nutzung ohne Zusatzkosten wenig Sinn ergibt. Die App ist für Fahrradfahrer konzipiert und berücksichtigt die Radinfrastruktur bei der Routenwahl. Die Ausrichtung der App ist eher für urbane Radler. |
Bikemap
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | In sehr eingeschränktem Umfang kann die App oder Webseite kostenlos genutzt werden – macht aber ohne Abo keinen Sinn, da die Routing-Funktion nicht freigeschaltet ist, Bikemap Premium kostet 44,99 Euro im Jahr |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, Radweg-Prioritäten können festgelegt werden, aktivierte Routen können nicht einfach um Zwischenziele ergänzt werden – das funktioniert nur während der Planung |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder sind individualisierbar |
Profile | Rennrad, Mountainbike, E-Bike, sanfte Fahrt, beliebt, schnellste, ausgeglichen |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, Satellit, OpenCycleMap, 3D, Nacht, OpenStreetMap, Heatmap |
Offline Funktionen | ja, Kartenkacheln können im Abo individuell runtergeladen werden |
Tour Export | ja, aber nur als Link, oder gpx-Datei |
Routen Portal | ja, Routen anderer Nutzer sind in Kategorien unterteilt, können gespeichert und nachgefahren werden, eigene Tracks und Routen werden privat oder öffentlich archiviert |
Preis-Leistung | 3 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 4 / 6 |
Ausdifferenzierung | 4 / 6 |
Umfang | 6 / 6 |
Fazit | Eine der Apps im Test, die exklusiv für Fahrradfahrer gemacht ist. Leider ist Bikemap ohne Abo quasi nutzlos, da die Routing-Funktion nicht frei nutzbar ist. Ansonsten erscheint die App sehr übersichtlich und lässt sich entsprechend einfach bedienen. |
Google Maps
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App und Webseite sind kostenlos |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, aktivierte Routen können nicht einfach um Zwischenziele ergänzt werden – das funktioniert nur während der Planung |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder |
Profile | Fahrrad allgemein |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung |
Tracking | nein |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, Satellit, Gelände |
Offline Funktionen | ja, Kartenkacheln können individuell runtergeladen werden |
Tour Export | ja, aber nur als Link |
Routen Portal | nein, als angemeldeter Nutzer können Waypoints als Favoriten gespeichert werden |
Preis-Leistung | 6 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 5 / 6 |
Ausdifferenzierung | 1 / 6 |
Umfang | 2 / 6 |
Fazit | Wegen der sehr intuitiven Bedienung gut, um schnell von A nach B zu kommen. Eine spezielle Fahrrad-Karte zeigt spezifische Infrastruktur im urbanen Raum. Für eine detaillierte Tourenplanung ist die App nicht geeignet. Für Gravel- und Mountainbike-Fahrten im ländlichen Raum kann die Fußgänger-Funktion nützlich sein. |
Komoot
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App und Webseite sind nach der Registrierung zunächst kostenlos, eine Gratis-Region kann freigeschaltet werden, weitere Einzelregionen kosten 3,99 Euro, Region-Pakete 8,99 Euro, das Welt-Paket 29,99 Euro – die kosten sind einmalig, ein Premium-Abo mit Zusatzfunktionen und speziellen Karten kostet 59,99 im Jahr |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, Routen können auch unterwegs relativ einfach umgeplant und ergänzt werden |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder, Technik- und Fitness-Level, detaillierte Wegtypen und Oberflächen, teilweise detailreiche Tourenbeschreibungen |
Profile | Mountainbike, Rennrad, Fahrrad, Gravelbike, MTB-Enduro |
Zielführung | Turn-by-Turn, Luftlinie, automatische Neuberechnung mit Datenverbindung, Track-Back |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Komoot-Karte oder Komoot-Satellitenkarte, zusätzliche Karten im Premium-Abo |
Offline Funktionen | ja, Kartenkacheln können im Abo individuell runtergeladen werden |
Tour Export | ja, als gpx-Datei, gute Anbindung an GPS-Geräte diverser Hersteller |
Routen Portal | ja, Routenvorschläge, fertige Touren von Komoot oder der Community, eigene Tracks und Routen werden privat oder öffentlich archiviert |
Preis-Leistung | 5 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 4 / 6 |
Ausdifferenzierung | 6 / 6 |
Umfang | 6 / 6 |
Fazit | Komoot gilt als Platzhirsch unter den Navi-Apps und nach langjähriger Verwendung, fällt die Nutzung sehr leicht. Der Funktionsumfang ist sinnvoll ohne überfrachtet zu wirken. Gut ist auch, dass es mit dem einmaligen Welt-Paket eine Abo-Alternative gibt. Damit ist man eigentlich für alle Eventualitäten gut gerüstet, ohne in ein Premium-Abo zu investieren. Das Portal ist eine fast unerschöpfliche Inspirationsquelle. |
Locus Map
Betriebssystem | Android |
Kosten | App und Webseite sind kostenfrei nutzbar, zusätzliche Funktionen gibt es im Silber-Abo für 10 Euro pro Jahr oder im Gold-Abo für 24 Euro pro Jahr |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, Parameter (Fähren, nasse Bedingungen, Stufen) können festgelegt werden, Routen können auch unterwegs sehr einfach umgeplant und ergänzt werden |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder sind individualisierbar |
Profile | Radreise, MTB, Schotter, Straße |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung, Luftlinie, Track, Track-Back, Kompass-ansicht mit Koordinaten und diversen Datenfeldern |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, Satelliten und diverse Partnerkarten |
Offline Funktionen | ja, sowohl im kostenlosen Modus, als auch kostenpflichtige Karten |
Tour Export | ja, als gpx-Datei, Link oder kml-Datei, kommuniziert auch mit anderen Karten-Apps |
Routen Portal | nein, eigene Daten können aber archiviert werden |
Preis-Leistung | 5 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 3 / 6 |
Ausdifferenzierung | 4 / 6 |
Umfang | 5 / 6 |
Fazit | Sehr umfangreiche App, die auch in der freien Version schon gute Dienste leistet. Wegen des Umfangs ist etwas Einarbeitungszeit notwendig. Mit den kostenpflichtigen Optionen bleiben auch Navigations-Nerds kaum wünsche offen. Achtung: Nur für Android-Nutzer. |
MapsMe Pro
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App-Nutzung für drei Tage kostenlose Test-Version, dann 6,99 Euro pro Monat oder 59,99 Euro im Jahr |
Routenplanung | direkt in der App, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, Routen können auch unterwegs relativ einfach umgeplant und ergänzt werden |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder |
Profile | Fahrrad allgemein, Ausschlüsse für Maut- und Schotterstraßen, Fähren und Autobahnen |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung, Luftlinie |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Standard, Topo, 3D und diverse Stile bei denen sich die Karteninformationen aber nicht unterscheiden |
Offline Funktionen | ja, aber nur mit Abo |
Tour Export | nur Tracks oder Standorte als kml-Datei |
Routen Portal | nein, eigene Daten können aber archiviert werden |
Preis-Leistung | 3 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 4 / 6 |
Ausdifferenzierung | 1 / 6 |
Umfang | 3 / 6 |
Fazit | Die App richtet sich eher an Autofahrer und bietet das Fahrrad-Routing als Zusatzoption. Routen lassen sich aber gut und einfach planen, allerdings werden keine zusätzlichen Rad-Parameter berücksichtigt und die Routenführung ist ohne Anpassung oft suboptimal. Die Karten auf OSM-Grundlage sind übersichtlich. |
Naviki
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App und Webseite sind mit Werbung kostenfrei nutzbar, der kompletten Funktionsumfang ohne Offline-Navigation kostet 1,99 für einen Monat, 8,99 Euro für sechs Monate oder 14,99 Euro für ein Jahr, zusätzliche Karten für die Offline-Funktion pro Kontinent zwischen 5,99 Euro und 9,99 Euro, diverse Einzel-Funktionen als In-App-Käufe |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, als Rundweg oder direkt zum Ziel, aktivierte Routen können nicht einfach um Zwischenziele ergänzt werden – das funktioniert nur während der Planung, da allerdings sehr gut |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder |
Profile | Freizeit, Mountainbike, Rennrad, S-Pedelec |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung, Track-Back |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | Rückenwind, Ketenöl, Muskelkater – Karteninformationen bleiben gleich, lediglich das Design wird geändert |
Offline Funktionen | ja, aber nur mit Abo |
Tour Export | ja, als gpx-, kml-, ovl- oder tcx-Datei |
Routen Portal | nein, eigene Daten können aber archiviert werden |
Preis-Leistung | 5 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 5 / 6 |
Ausdifferenzierung | 4 / 6 |
Umfang | 4 / 6 |
Fazit | Ein ganz hervorragendes Feature ist die Rundtouren-Planung, die auch in der freien Version zur Verfügung steht. Die Rad-spezifische App ist übersichtlich gestaltet und lässt sich intuitiv bedienen. Richtig gut wird Naviki aber auch erst mit denBezahlfunktionen, die allerdings sehr individuell zubuchbar sind. |
OsmAnd
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App und Webseite sind kostenfrei nutzbar, zusätzliche Funktionen mit OsmAnd Pro für 2,99 Euro pro Monat oder Maps+ für 9,99 Euro pro Jahr |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, diverse Ausschlüsse, bevorzugtes Höhenprofil (alles, flach, weniger bergig, bergig), Routen können relativ einfach umgeplant und ergänzt werden |
Zusatzinformationen | Höhenprofil, Abbiegehinweise, zusätzliche Datenfelder die frei konfigurierbar sind, detaillierte Wegtypen, Oberflächen, Steilheit und Oberflächenfestigkeit, Kompass |
Profile | Fahrrad allgemein, Präferenzen einstellbar (unbefestiget Straßen, ausgewogen, kürzere Route, Nebenstraßen bevorzugen) |
Zielführung | Turn-by-Turn, automatische Neuberechnung, Tracks oder Routen |
Tracking | ja, Interval einstellbar |
Sprachausgabe | ja |
Kartendarstellung | diverse Kartentypen auf Basis der OpenstreetMap |
Offline Funktionen | ja, drei Karten können kostenlos runtergeladen werden |
Tour Export | ja, als gpx-Datei |
Routen Portal | nein, aber kostenfreier Cloud-Speicher für eigene Daten registrierte Nutzer |
Preis-Leistung | 5 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 3 / 6 |
Ausdifferenzierung | 4 / 6 |
Umfang | 4 / 6 |
Fazit | Wer auf ein Touren-Portal verzichten kann, findet mit der OsmAnd-App eine solide und sehr umfangreiche Open-Source-Navi-App mit vielen Einstellmöglichkeiten. Wegen des Detailreichtums wirkst die App anfangs etwas unübersichtlich. Es gibt offenbar Unterschiede in der Apple- und Android-Version |
Outdooractive
Betriebssystem | Android, IOS |
Kosten | App und Webseite sind nach der Registrierung in eingeschränktem Umfang kostenlos nutzbar, die Pro-Version kostet 29,99 Euro im Jahr, die Pro+-Version 59,99 Euro pro Jahr |
Routenplanung | direkt in der App oder auf der Webseite, Adresseingabe, Waypoints, gespeicherte Orte, Points-of-Interest, Ausschlüsse für Lifte, Fähren und Sperrungen, extrem umfangreiche Filter-Funktion für bestehende Touren, Routen können auch unterwegs sehr einfach umgeplant und ergänzt werden |
Zusatzinformationen | Höhenprofil mit detaillierte Wegtypen und Oberflächen, abbiegehinweise, zusätzlich individualisierbare Datenfelder, aktuelle Wetterdaten, beste Jahreszeit, Punkte für Kondition, Erlebnis und Landschaft, Verschlagwortung, Infos zu An- und Abreise, Einkehrmöglichkeiten, Literatur, aktuelle Infos zu Sperrungen und Schutzgebieten, teilweise detailreiche Tourenbeschreibungen, Audio-Guides, Webcams, hinterlegte Reportagen |
Profile | Radtour, Mountainbike, Mountainbike Transalp, Rennrad, Fernradweg, Gravelbike |
Zielführung | Turn-by-Turn, Luftlinie, automatische Neuberechnung, Track-Back, Kompass-Ansicht mit Koordinaten verschiedener Geo-Systeme |
Tracking | ja |
Sprachausgabe | ja, unterteilt in „Wichtig“, „Alles“ oder „Aus“ |
Kartendarstellung | OpenStreetMap im Sommer- oder Winter-Stil; diverse Zusatzkarten und Ebenen im Pro und Pro+ Modus |
Offline Funktionen | ja, aber nur mit Abo |
Tour Export | ja, als gpx-Datei, gute Anbindung an GPS-Geräte diverser Hersteller |
Routen Portal | ja, Routenvorschläge, fertige Touren von Outdooractive oder der Community, eigene Tracks und Routen werden privat oder öffentlich archiviert |
Preis-Leistung | 5 / 6 |
Benutzerfreundlichkeit | 4 / 6 |
Ausdifferenzierung | 6 / 6 |
Umfang | 6 / 6 |
Fazit | Schon in der kostenlosen Basis-Version ist die App sehr umfangreich, detailliert und praktisch. In die Nutzung kann man sich schnell einarbeiten. Das volle Potential entfaltet sich erst mit den kostenpflichtigen Abo-Modellen. |
Navigations-Apps: Tipps
Zum Schluss haben wir noch ein paar Praxis-Tipps für die Smartphone-Navigation: Ein großes Manko ist der Energieverbrauch der Geräte. Im Vergleich zu Radcomputer ist ein Smartphone unter ungünstigen Umständen schnell leer. Eine Powerbank samt Ladekabel ist neben einer guten Lenkerhalterung obligatorisch. Radreisende sollten immer ein Auge auf die Steckdosen-Infrastruktur haben. Räder mit Nabendynamos können teilweise mit USB-Steckern ausgerüstet werden, sodass Smartphones auch während der Fahrt mit Strom versorgt werden. Zu beachten ist, dass manche Dynamos erst ab einer gewissen Geschwindigkeit genügend Spannung zur Verfügung stellen. Abhilfe schafft ein Pufferspeicher. In sonnigen Gebieten haben wir auch schon gute Erfahrungen mit faltbaren Solar-Panels gemacht. So kann man relativ autark unterwegs sein.
Zusätzlich sollte alles, was Strom frisst, deaktiviert werden – unnötige Datenverbindungen, Hintergrundaktualisierungen und latent geöffnete Apps saugen die Telefone schnell leer. Auch die Helligkeit des Displays kann zum Stromsparen etwas runtergefahren werden. Bei übersichtlicher Streckenführung kann man das Smartphone ausschalten. Die meisten Apps schicken Abbiegehinweise auf das Sperrdisplay. Wer die Sprachausgabe nutzt, kann sich je nach Terrain davon leiten lassen.
Radreisenden sei die gute, alte Papierkarte als Ergänzung zur Technik empfohlen. Zwar ist in einer guten App alles drin, was man für die Navigation braucht, allerdings geht der Überblick beim Scrollen und Swipen schnell verloren – den bietet die analoge Landkarte am besten.
Navigations-Apps: Glossar
Turn-by-Turn
So nennt man die Navigation mit konkreten Abbiegehinweisen und Ansagen, wie man sie auch aus dem Auto kennt. Dem gegenüber steht die Luftlinien-Navigation.
Track/ Tracking
Ein Track ist die Aufzeichnung der tatsächlich gefahrenen Strecke samt Metadaten wie Geschwindigkeit, Höhe etc. Wird ein Track als Vorlage zur Navigation verwendet, wird dieser visuell auf der Karte dargestellt, bietet aber keine Routenführung mit Turn-by-Turn-Navigation.
Track-Back
Diese Funktion ermöglicht die Rückkehr entlang des tatsächlich aufgezeichneten Tracks.
Waypoints
Dabei handelt es sich um einen konkreten Punkt auf der Karte. Gespeicherte Waypoints können oft mit Symbolen, Stichwörtern und Beschreibungen ergänzt werden.
Points-of-Interest
Das sind beispielsweise Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Geldautomaten und so weiter.