Sieben E-Mountainbikes im Test – Genuss im Gelände
Gipfelstürmer
Sieben E-Mountainbikes im Test – Genuss im Gelände
in Test & Teile
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Bei strahlendem Sonnenschein steile Berghänge hinaufkämpfen und am Gipfel atemberaubende Ausblicke erleben. Der Traum eines jeden Bergtourenfahrers! Mit einem E-Mountainbike müssen Sie nicht mehr kämpfen – Sie können genießen! Sieben E-Mountainbikes – zwei vollgefederte (Fullys) und fünf sogenannte Hardtails (Federgabel vorne, keine Federung hinten) – treten im Test gegeneinander an. Für besonders sportliche E-Rider, die gerne steinige Bertrails hinauf- oder hinabschießen eignen sich die beiden Fullys von EH-Line und Wheeler am Besten. Vor allem der designstarke Flitzer von EH-Line zeigt erst in unwegsamem Gelände seine Stärken. Wer nicht ganz so sportlich unterwegs sein möchte, kann sich über die fünf Hardtail-Stromer freuen. Zwei sind speziell auf die sportliche Dame abgestimmt, drei begeistern männliche Bergfahrer. Mit gleich drei Kandidaten ist Wheeler am Start und dominiert damit das Testfeld deutlich.
Testsieger aus Bayern
Am meisten überzeugt das Corratec E-Cross 29. Mit seinen großen, 29-Zoll Laufrädern, rollt es besonders leicht und sicher über holprige Untergründe hinweg. Der Bosch-Motor zieht stark und zuverlässig. Auch wenn beim Bosch-System noch „Kinderkrankheiten“, wie zu viele Unterstützungsmodi und ein Display, das sich bei harten Stößen schon einmal aus der Halterung lösen kann, zu bemängeln sind, überzeugt das E-Rad durch herausragende Fahreigenschaften. Fünf weitere Testkandidaten haben sich in unseren Tests sehr gut geschlagen und ein entsprechendes Testurteil abgeräumt. Das beste Preis-Leistungs-Angebot bietet das Wheeler E-Pro. Es vereint ein starkes Antriebssystem mit ausgezeichneten Fahreigenschaften und top Komponenten. Mit dem E-Pro kann sich das Bulls Green Mover Copperhead messen. Besonders viel Spaß macht der bullige Motor, der das Rad ordentlich nach vorne schiebt. Super: die Angaben zu Restreichweiten und CO2-Ersparnis im Display! Bei beiden Rädern lässt sich der Motor vom Display aus steuern, der Akku ist leicht ein- und auszubauen und verfügt über eine externe Ladebuchse. Beim E-Pro gefällt der Kettenstrebenschutz besonders gut, beim Green Mover Copperhead die RockShox-Federgabel. Beide Räder bieten große Bodenfreiheit, Schnellspanner am Sattel und hochwertige Laufräder. Ebenfalls hervorragende, noch etwas sportlichere Fahreigenschaften bietet das vollgefederte EH LINE EF01C E-Mountainbike. Sein volles Potential entfaltet es in unwegsamem Gelände. Gut: die Fox-Federgabel. Die Damenmodelle von Wheeler, E-Passera und E-Cross Damen, unterscheiden sich in erster Linie durch ihre unterschiedlichen Einsatzgebiete. Das E-Cross Damen ist – wie der Name schon sagt – ein Crossrad und kein Mountainbike und damit für groberes Gelände aufgrund seiner Bereifung und des kürzeren Federweges weniger geeignet. Sonst unterscheiden sich die beiden Modelle kaum voneinander: bei beiden kommt ein starker BionX-Heckmotor zum Einsatz, sie verfügen über hydraulische Scheibenbremsen, Schnellspanner am Sattel, Kettenschutz und eine Shimano 27-Gang Kettenschaltung (wenn auch unterschiedliche Modelle). Das E-Passera schneidet mit einem „Sehr gut“ ab, da seine Ausstattung und Fahreigenschaften für robustes Gelände besser geeigenet sind, als die des E-Cross Damen.
Das hat uns gefallen …
Auffällig ist die durchweg hochwertige Ausstattung der E-Mountainbikes. Die Gesamtkomposition ist bei allen Rädern stimmig. Fahrrad, Antriebssystem, Ausstattung und Einsatzgebiet passen gut zsusammen. Alle Räder verfügen über hydraulische Scheibenbremsen, die auch bei steileren Abfahrten beste Kontrolle über die doch etwas schweren Räder gewährleisten. Sechs Räder bieten Magura-Bremsen, das Corratec ist mit ShimanoBremsen ausgesattet. Auch bei der Schaltung machen die Hersteller keine Kompromisse. Alle sieben Räder warten mit einer Shimano XT Kettenschaltung auf. Preislich liegen die Berg-Geschosse zwischen knapp 2.600,- und knapp 4.800,- Euro. Für viele Alpenradler interessant: alle E-Sporträder, bis auf das Corratec-Bike mit Bosch-Antrieb, bieten die Möglichkeit, Energie rückzugewinnen und damit die Akku-Reichweite zu erhöhen. Dies lohnt sich allerdings nur auf langen Bergabfahrten. (+15% Reichweite laut Hersteller). Vorteil dieser Antriebssysteme: die Motorbremse schont die Handkräfte und mindert den Abrieb an Bremsklötzen und Felgen. Sehr gut gefällt uns, dass sich alle eingebauten Antriebssysteme per Hand vom Griff aus bedienen lassen. Es muss während der Fahrt also keine Hand vom Lenker genommen werden, um die Motorkraft zu steuern.
… und das nicht:
Weniger gefällt das immer noch hohe Gewicht der E-Mountainbikes, die alle mehr als 20 kg wiegen. Das leichteste Rad im Mountainbike-Test ist das Corratec mit 20,8 kg. Das Schwerste Rad ist das vollgefederte Wheeler E-Falcon mit 23,1 kg. Beim EH LINE EF01C fällt die fummelige Akkuabdeckung negativ auf. Insgesamt lässt sich der Akku dieses Pedelecs etwas schwergängig ein- und ausbauen. Auch nicht optimal: bei den Rädern Wheeler E-Passera und Bulls Green Mover Copperhead sind die Kabel ohne zusätzlichen Schutz an den Kettenstreben verlegt. Durch Steinschlag, Feuchtigkeit und Schmutz können die Kabel hier schneller kaputt gehen. Beim Bulls E-Rad reibt außerdem ein Kabelbinder vorne am Reifen, was ebenfalls zu schnellerem Verschleiß der Laufräder beiträgt. Als letzten Punkt bemängeln wir beim Siegerrad die bereits erwähnten Schwächen des Bosch-Antriebssystems, die jedoch 2013 laut Hersteller ausgemerzt sein sollen.
Diese 7 E-Mountainbikes waren bei uns im Test:
- Wheeler E-Passera – Ladykracher
- Wheeler E-Pro – Allrounder mit Komfort
- Wheeler E-Cross Damen – Gipfelstürmer
- Corratec E-Cross 29 – Großspuriger Sieger
- BULLS Green Mover Copperhead – Sportlicher Bergflitzer
- Wheeler E-Falcon – Vollgefedert
- EH LINE EF01C – Kletter-König