ABS fürs E-Bike von BrakeForceOne
Antiblockiersystem fürs E-Bike
ABS fürs E-Bike von BrakeForceOne
in Service
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E-Bikes ermöglichen auch ungeübten Fahrern immer höhere Geschwindigkeiten. Doch um bei Gefahrenbremsungen auf nassen und rutschigen Untergründen einen optimalen Bremsweg zu erzielen ist nach wie vor sehr viel Fahrpraxis erforderlich. Um auch für sie ein Sicherheitsplus zu bieten, entwickelte BrakeForceOne – ähnlich wie bei Autos und Motorrädern – ein ABS System. „Jedoch mit einem komplett neuartigen Funktionsprinzip“, das es ermöglicht, Gewicht (ca. 280 g pro Bremse) und Abmessungen (Durchmesser = 32mm, Länge: ca.75mm) des Systems erheblich zu senken. Die geringen Abmessungen sind allerdings auch darauf zurück zu führen, dass BrakeForceOne mittels des patentierten Bremskraftverstärkers die Bremsdrücke in den Leitungen auf gerade mal 25 bar senkt. Dadurch ist das ABS System ausschließlich mit der hauseigenen BFO H2O kompatibel.
Stromversorgung via Akku des eBikes
Die für eine ABS Regelung erforderliche Elektronik ist komplett in den „ABS Aktuator“ integriert. Dieser kann an einer beliebigen Position zwischen Bremsgriff und Bremssattel positioniert werden. Das Funktionsprinzip basiert darauf, dass der ABS Algorithmus mit Hilfe einer Kombination aus verschiedenen Sensoren erkennt, ob eines der Räder droht zu blockieren bzw. ob das Hinterrad auf Grund eines überbremsten Vorderrades abhebt und ein Überschlag droht. Ist dies der Fall, dann trennt der ABS Aktuator die hydraulische Verbindung zwischen Bremsgriff und Bremssattel und regelt dann selbstständig den Bremsdruck. Der Aktuator arbeitet dabei so schnell, dass er sogar schon eingreift, sobald das Rad zu blockieren droht und nicht erst, wenn es bereits blockiert. Auf diese Weise kann auch bei Bremsungen in Kurven eine sichere Bremsung gewährleistet werden.
Unabhängige Regelung für Vorder- und Hinterrad
Das ABS-System wird in Verbindung mit BFO H2O-Bremse ist für Vorder- und Hinterrad mit einer unabhängigen Regelung ausgestattet. Serienstart ist 2017. Spannend für E-Bike Hersteller: Für 2017 ist eine OEM-Version nur für das Vorderrad im Angebot. Allerdings ermöglicht nur ein Aktuator-Doppelsystem am Vorder- und Hinterad optimales Bremsen in Kurven. Erstmals wurde das BrakeForceOne ABS übrigens an einem VW E-Bike Prototyp gezeigt. Weitere Automotive-Marken, die auf das BFO ABS-System setzen, werden auf der Eurobike bekannt gegeben. Eine Signalwirkung in die Fahrradbranche hinein ist zu erwarten … mit Vorteilen für den Fahrrad-Kunden, dem diese Entwicklung in Sachen Sicherheit entgegen kommt.
ABS von Bosch? Entwicklung ist nicht neu
Wie Focus bereits vor fünf Jahren (9.12.2011) vermeldete, „könnte sich ABS-Entwickler Bosch vorstellen, ein Antiblockiersystem auch für Fahrräder zu entwickeln. Vor allem Pedelecs und E-Bikes könnten die Bremsunterstützung gebrauchen (…). Ein ABS würde nicht nur bei einer Vollbremsung, sondern auch bei nassem Untergrund vor Stürzen schützen. Pedelecs sind zudem besonders geeignet für ein ABS-System. Neben der gut zupackenden hydraulischen Bremse haben diese Zweiräder ausreichend Strom an Bord, um ein kompaktes ABS-Modul zu steuern.“ Der gleichen Ansicht ist auch „ElektroRad“. Chefredakteur Daniel O. Fikuart. Er bestätigt, dass es „in der letzten Zeit vermehrt Gerüchte über ein Bosch ABS System aus verschiedenen Ecken gibt.“ Allerdings haben „auf der Hand liegende Entwicklungspartner von Bosch im Fahrradbereich einen Geheimhaltungsklausel unterzeichnet und halten dicht.“ Ob ein durchaus denkbares Bosch ABS System auf der Eurobike 2016 gezeigt wird, ist laut Fikuart völlig offen. Der Gedanke ist garnicht so fern: Bosch bietet schon seit 20 Jahren ABS an … für Motorräder. Allerdings ist die modular aufgebaute, neueste Generation ist so kompakt, dass sie auch in ein 50-ccm Roller passt. Daraus schlussfolgerte Focus in 2011: „Der Schritt zum leichteren, aber nicht viel langsameren Pedelec ist da nicht weit.“ Generell ist die ABS Idee nicht ganz neu: Schon 1995 stellt die Firma Brovedani ein mechanisches Antiblockiersystem (Cantilever-Stil) für Fahrräder vor. 2004 brachte der einstige Radhersteller Biria ein System auf den Markt, das per Seilzug beide Räder gleichzeitig abbremste. Auch Sumpar aus Frankreich experimentierte an einem mechanischen ABS. Diese Systeme konnten sich aber nicht durchsetzen. Auch bei hochwertigen Fahrrädern mit hydraulischen Bremsen scheiterte das Sicherheitsfeature bisher … an Gewicht und Kosten.