Hand-Beschwerden beim Radfahren: Ursachen und Lösungen
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Hand-Beschwerden beim Radfahren: Ursachen und Lösungen
in Gesundheit
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Bis zu 80 Prozent aller Radfahrer klagen über Probleme mit den Händen, Armen und dem Schulterbereich. Doch warum sind Hand-Beschwerden so häufig?
Je nach Sitzposition wird ein Teil des Fahrergewichts am Lenker abgestützt. Passen Vorbau und Lenker in Länge und Winkel sowie der Griff in Form und Volumen nicht perfekt zum Radler, können sich Fehlstellungen einschleichen, die dann zu Problemen führen.
Hand-Beschwerden: Warum?
Die meisten Probleme tauchen im Bereich der Hand auf. An der Handaußenseite liegt der Ulnar-Nerv, welcher den kleinen und Ringfinger versorgt. Im Handgelenk befindet sich der Karpaltunnel, durch den die nervale Versorgung für Daumen bis Mittelfinger verläuft. Eine falsche Handstellung oder zu hohe Druckbelastung quetscht die Nerven, was schnell zu Kribbeln oder einschlafenden Händen führt.
Deshalb gilt: Der Übergang von Unterarm zur Hand sollte von oben und der Seite betrachtet immer einen möglichst geraden Übergang bilden.
Möglichkeiten zur Problemlösung
Einfache Verstellmöglichkeiten auf Tour erzielen variable Vorbauten. Hier kann sich jeder mit wenig Schrauberaufwand an seine persönliche Lieblings-Sitzposition herantasten. Beim Lenker geht der Trend zu breiten Modellen. Dabei sollte beachtet werden, dass mit zunehmender Breite auch die Biegung nach hinten (Kröpfung) zunimmt, um das Handgelenk wieder richtig auszurichten. Die Vorteile breiter Lenker liegen in der besseren Abstützung durch ein größeres Kräftedreieck sowie einem besseren Sicherheitsempfinden durch ruhigere Lenkeigenschaften.
Lenkerhörner sind durch diesen Trend mittlerweile fast vollständig verschwunden. Schade, denn sie bieten zusätzliche Greifmöglichkeiten und damit eine variable Sitzposition.
Die Lösung sind sogenannte Innerbarends, die im Bereich des Bremshebels montiert werden und eine zusätzliche Greifposition zurückbringen. Erhältlich sind diese etwa von Spirgrips, SQ-Lab oder Togs.
Flossengriffe und Handschuhe gegen Hand-Beschwerden
Sogenannte Flossengriffe bieten der Hand eine große Ablagefläche, was den Druck auf die Nerven verringert und zudem die Möglichkeit bietet, das Handgelenk im Winkel besser abzustützen. Verschiedene Hersteller bieten zudem bis zu drei Griffgrößen an, wodurch auch der Griffdurchmesser an die Handgröße angepasst werden kann.
Zu guter Letzt sorgen Handschuhe mit Polstereinsätzen aus Gel und stoßabsorbierenden Materialien dafür, den Druck auf neuralgische Punkte zu reduzieren.
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