Nach dem zu Fuß gehen die günstigste Möglichkeit, in der Stadt mobil zu sein: Das Leihfahrrad.

E-Scooter: Kein billiges Vergnügen

E-Scooter sind teurer als Leihfahrräder

E-Scooter: Kein billiges Vergnügen

Mydealz hat in Berlin getestet, wie Menschen ohne eigenes Verkehrsmittel am günstigsten von A nach B kommen. Exemplarisch wählte das Vergleichs- und Verbraucherportal die 2,8 Kilometer lange Strecke vom Hackeschen Markt zum Checkpoint Charlie aus. Mydealz verglich Carsharing, Fahrdienstanbieter, Leihfahrräder und E-Scooter. Und ein Tester ging die Strecke zu Fuß, zahlte dafür naturgemäß gar nichts. Von den kostenpflichtigen Möglichkeiten am günstigsten: Das Leihfahrrad. Der ÖPNV blieb beim Vergleich außen vor.
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Die Tester von Mydealz waren laut Pressemitteilung nicht nur auf der touristisch interessanten Route in Berlin-Mitte unterwegs. Insgesamt 30 Strecken in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München haben die Berliner verglichen. Dabei seien sie jede Tour morgens um acht, gegen 14 Uhr und abends um 19 Uhr abgefahren. In keinem der insgesamt 90 Touren seien E-Scooter am günstigsten gewesen. Auf Platz eins in allen sechs deutschen Großstädten: Leihfahrräder von Nextbike, Lidl-Bike, Call a Bike & Co. In Berlin kosteten die Fahrten mit diesen Rädern laut Mydealz stets nur einen Euro. In den anderen Städten zwischen 95 Cent und 1,50 Euro. Günstiger geht es fast nie.

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Im Mydealz-Vergleich fast immeram Teuersten: E-Scooter. Das liege an der Grundgebühr und der Minutenpauschale.

Im Mydealz-Vergleich fast immeram Teuersten: E-Scooter. Das liege an der Grundgebühr und der Minutenpauschale.

E-Scooter: Fast immer am teuersten

Von 90 Fahrten in den sechs Städten seien 87 mit E-Scootern am teuersten gewesen. Das liege vor allem an der Grundgebühr: Scooter-Fahrer zahlen pro Fahrt pauschal einen Euro zuzüglich eines Minutenpreises. Der bewege sich zwischen 15 und 25 Cent, wobei die Anbieter seit dem Start im Juni bereits kräftig erhöht hätten, schreibt Mydealz. Durch die höheren Preise relativiere sich auch die Zeitersparnis, die Scooter-Fahrer im Vergleich zu Carsharing- und Fahrdienst-Nutzern erzielen. Denn fast in jeder Stadt schiebe sich ein Carsharing-Anbieter preislich noch vor die E-Scooter. Und auf Fahrrädern sind Reisende ähnlich schnell, dabei deutlich günstiger unterwegs als auf E-Scootern.

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Fazit von Mydealz zu den neuen elektrischen Tretrollern: Sie eigneten sich womöglich für Touristen, die ohnehin bereit sind, mehr Geld auszugeben. Für den regelmäßigen oder gar täglichen Gebrauch aber seien sie zu teuer. „Um sich zu etablieren, müssen sie einen konkreten Nutzen für den Alltag haben und bezahlbar sein – und vor allem mit ihrer Preispolitik entwickeln sich Player wie Lime gerade in die falsche Richtung“, sagt Fabian Spielberger, Gründer und Geschäftsführer von Mydealz.

Nach dem zu Fuß gehen die günstigste Möglichkeit, in der Stadt mobil zu sein: Das Leihfahrrad.

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Leihräder: Nur zu Fuß ist günstiger

81 der 90 Fahrten, die Mydealz unternommen hat, seien mit dem Leihrad am günstigsten gewesen. Lediglich neun Touren seien mit dem Carsharing-Angebot von Sixt, also mit einem Auto, billiger gewesen. So kostete die Strecke vom Überseeboulevard in der Hafencity in Hamburg zum Hotel Atlantic an der Alster mit Sixt Share 1,14 Euro statt 1,50 Euro mit dem Leihrad. Auch auf der Strecke von Planten un Blomen zum Millerntorplatz in Hamburg war Sixt Share mit 95 Cent die günstigste Variante. In München schlug Sixt Share das Leihbike auf der Strecke Marienplatz – Ostbahnhof. Sie kostete mit dem Leihwagen 1,33 Euro statt 1,50 Euro mit Call a Bike.

Teuer und umständlich: Die meisten Carsharing-Anbieter können Leihrädern nicht das Wasser reichen.

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Ohne Führerschein kein Carsharing

Sixt Share verlange keine Grundgebühr und keine einmalige Anmeldegebühr. Das schlage sich im Preis nieder. Andere Carsharing-Anbieter verlange bis zu 19,90 Euro für die erstmalige Anmeldung. Zusätzlich gebe es ein umfangreiches Registrierungs-Procedere. Denn der Fahrer muss seine Identität und seine Fahrtauglichkeit nachweisen. Ohne Führerschein kein Carsharing. Hier punkten wiederum die teuren Scooter: Für sie braucht es keinen Führerschein. Interessenten laden die App auf ihr Smartphone, hinterlegen ihre Kreditkartendaten und los geht’s! Ähnlich einfach funktionieren aber auch die deutlich billigeren Leihfahrräder.

E-Motorroller landen preislich im Mittelfeld. Für sie müssen sich Nutzer aber wegen der Führerscheinpflicht aufwändig registrieren.

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E-Motorroller: Durchweg günstiger als E-Scooter

In den vier Städten mit E-Motorroller-Angebot lagen diese immer preislich vor den E-Scootern. Zum spontanen Loscruisen eignen sich die Erben von Vespa und Schwalbe aber nicht. Denn der Fahrer braucht auch für sie einen Führerschein. Also ist auch hier eine umfangreiche Registrierung nötig.

Zu Fuß und auf dem Fahrrad geht’s am Besten durch die Stadt

Wer seine oder eine neue Stadt entdecken will, setzt sich also am besten auf ein Fahrrad oder geht zu Fuß. Das Radeln ist günstig und schnell. Fußgänger sind zwar länger unterwegs, das Flanieren kostet dafür aber keinen Cent. Wollen sich E-Scooter-Verleiher auch nach dem „Wow-alles-neu-Effekt“ am Markt halten, müssen sie ihre Preispolitik überdenken. Dazu kommt der Umweltaspekt: Autofahren verbraucht am meisten unmittelbare Ressourcen und verursacht lokale Emmissionen. E-Scooter und E-Motorroller emmittieren lokal weniger, dabei ist ihre Produktion deutlich energieintensiver. Bei den Leih-Scootern kommt die Lebensdauer hinzu: Einige Studien zeigen, dass diese bei gerade einmal wenigen Monaten liegt. Dann wandern die Roller samt Batterie auf den (Sonder-)Müll. Auch hier schneiden Radfahren und vor allem zu Fuß gehen deutlich besser ab.

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