Fahrradtour mit komoot: Die digitale Routenplanung
Perfekte Routenplanung mit komoot
Fahrradtour mit komoot: Die digitale Routenplanung
in Reise
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Als Beispiel eines gut funktionierenden und einfach zu bedienenden Touren-Planers mit Navigationsfunktion haben wir uns in der aktuellen ElektroRad 04/2020 Komoot genauer betrachtet.
Das Unternehmen mit Sitz in Potsdam bietet mit seinem Produkt einen Routenplaner, eine Navigations-App und eine Schnittstelle zu klassischen Fahrrad-Navigationsgeräten. Und das beste: Komoot selbst ist kostenlos. Alles, was man benötigt, ist ein PC (Desktop-, Laptop- oder Tablet-Computer) für die Routenplanung und ein Smartphone für die GPS-Navigation. Das genügt. „Alles was Du brauchst, um die Natur zu erleben“ lautet der Slogan von Komoot.
Smartphone als Navigationsgerät
Das Herunterladen der App für Android Smartphones oder iOS-iPhones geht schnell und einfach. Nach der obligatorischen Registrierung mit Namen und E-Mail-Adresse kann man schon loslegen. Nach der Definition, ob man nun eher der Asphalt-Fahrer, der Schotterweg-Fahrer oder der Singletrail-Fahrer ist, bekommt man Tourenvorschläge aus der Region. Diese Touren stammen von anderen Komoot-Mitgliedern, die ein ähnliches Fahrprofil haben.
Ein Tipp für E-Bike-Fahrer: da Komoot (noch) nicht unterscheidet zwischen konventionellem Bike und E-Bike, ist es ratsam, beim Fitnesszustand zu „schummeln“ und sich einen höheren Fitness-Level zu geben. Hat man sich für einen Tourenvorschlag entschieden, kann man diesen mit einem Klick speichern – und sofort losfahren.
Komoot bietet kostenlose Version
Selbst in der kostenlosen Version funktioniert das mit allen Karten. Doch die permanente Online-Navigation verbraucht Datenvolumen und kostet Strom. Ein weiterer Nachteil ist die mangelhafte Netzabdeckung in der freien Natur. Da ist es von großem Vorteil, dass man das gesamte Kartenmaterial auch auf sein Handy herunterladen kann. Die eigene Heimatregion gibt es kostenlos. Das Kartenmaterial der gesamten Welt wird immer mal wieder vergünstigt für 19,99 Euro angeboten.
Nachdem wir uns mit der Grundfunktion von Komoot auf dem Handy vertraut gemacht und eine erste Tour absolviert haben, lockt die Routenplanung. Unsere anfängliche Sorge war unbegründet. Mit nur wenigen Klicks ist schnell eine umfangreiche Tour geplant: Über die Homepage von Komoot registriert man sich auf seinem Account. Auch hier muss zunächst das eigene Fahrprofil festgelegt werden.
Über die Web-Suche des Routenplaners kann man einen Start- und einen Zielpunkt eingeben. Besser ist es in unseren Augen, über die Kartenansicht direkt Start- und Zielpunkt in der Karte zu platzieren. Sofort erscheint die blau markierte Tour auf der Karte. Fährt man mit dem Cursor über die blaue Route, kann man Zwischenpunkte auf der Strecke durch „ziehen“ verändern. Die Fahrtrichtung der Tour ist anpassbar. Und aus einer einfachen „Hinfahrt“ wird per Mausklick eine Rundfahrt per „Hin und Zurück“-Button.
Navigation ohne Netzempfang
Die Tour wird mit Namen abgespeichert und ist dann durch automatische Synchronisation der Webseite mit der App sofort unter „Geplante Touren“ auf dem Smartphone sichtbar. Man sollte nur noch daran denken, die Tour als „Offline verfügbar“ anzuklicken. Dann funktioniert die Navigation auch ohne Handynetz.
Das sind die Lieblingsregionen zum Radfahren!
Also los zur ersten geplanten Tour! Die Navigation kann über das Display erfolgen – was aber Strom verbraucht – oder akustisch per Sprachausgabe. Das Navi meldet sich dann „Turn-by-Turn“, also an den Punkten, an denen abgebogen werden muss. Die Sprachansage ist gewöhnungsbedürftig. Gerade als Mountainbiker machten wir den einen oder anderen ungewollten Abstecher. Doch keine Angst: Wenn man sich verfahren hat, führt einen Komoot durch Neuberechnung der Route wieder zu einem vorausliegenden Zwischenpunkt auf der Strecke.
Community wächst stetig
Jede Tour wird automatisch aufgenommen, so dass man einen Vergleich zwischen „Geplanter“ und „Gefahrener“ Tour hat. Die gefahrene Tour kann anschließend auf dem PC zuhause nachgearbeitet, und die Fotos, die man unterwegs gemacht hat, können als „Highlights“ eingefügt werden. Wenn als Profil-Einstellungen nicht „Privat“ gewählt wurde, wird die Tour anderen Komoot Mitgliedern gezeigt, die dann wiederum die Tour bewerten. So hat sich im Laufe der Jahre eine Community gebildet.
Wir fragten in Europas größter Community von E-Bikern, dem „Pedelecs-Forum“, nach Meinungen über Komoot. Es gab viel Lob, aber einen Kritikpunkt wollen wir nicht verschweigen. Immer wieder wird berichtet, dass eine Radtour abseits der schönen Radreisewege auf einer Straße erfolgte.
Wir befragten Kerstin Rosenkranz von Komoot. Sie hat einen Tipp, um die Qualität der Touren zu verbessern: „Die Grundeinstellung der Sportart (hier: Fahrradfahrer, Anm. d. Red.) kann in einem feineren Raster abgebildet werden. Wer ‚Radfahren auf Schotterwegen‘ wählt, der wird dann vor einem 500 Meter langen unbefestigten Teilstück nicht ungewollt auf die Straße geführt.“
Komoot kennt Orte – keine Strecken
Man kann natürlich auch einfach „der Nase nach“ mit eingeschaltetem Komoot unterwegs sein, die Tourdaten danach zuhause bearbeiten und für das nächste Mal eine Tour daraus basteln. Sinnvoller ist es, sich durch eine vorhandene Tour inspirieren zu lassen. Doch da offenbart Komoot eine kleine Schwäche. Wer einen bestimmte Radwanderweg, wie zum Beispiel die „Via Claudia Augusta“, sucht, wird auf Komoot nicht fündig. Komoot kennt nur Orte – keine Strecken.
Wer E-Bike-Touren sucht, ist mit den „55 schönsten E-Bike- Touren“ der BVA BikeMedia bestens beraten. Die Touren sind ausführlich beschrieben und es gibt die GPX-Tracks zum Download. Bequemer geht es nicht!
Fazit: App und Webseite überzeugen
Komoot ist mehr als nur eine reine Navigations-App für das Smartphone. Die Verbindung aus vorbildlicher Tourenplanung, den Tourenvorschlägen aus der Community, dem Tourtagebuch und die Verbindung mit Navigationsgeräten wie von Garmin oder Wahoo funktioniert sehr gut. Sowohl App als auch Webseite glänzen mit einfacher Bedienerführung. Die Premium-Funktion bietet noch mehr Informationen zur Strecke.