Sicherheit im Stadtverkehr: Tipps für E-Bike Fahrer
Tipps für E-Bike Fahrer im Stadtverkehr
Sicherheit im Stadtverkehr: Tipps für E-Bike Fahrer
in Service
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Sicherheit im Stadtverkehr ist stets ein großes Thema, denn in der Stadt lauern Gefahren, besonders für Radfahrer und E-Biker.
Die Gründe für Radunfälle sind vielfältig. Rechtsabbiegende Autos, Straßenbahnschienen, unaufmerksame Autofahrer, aber auch die Reizüberflutung – und der Stress und die Hektik.
Sicherheit für Radfahrer blieb auf der Strecke
Verkehrsplaner wissen: Eine gut ausgebaute Infrastruktur hilft, Unfälle zu vermeiden. Die Innenstädte in den 1950er und 60er Jahren sind für das Auto geplant worden. Radwege wurde nachträglich „hineingebaut“, so dass vielerorts nur ein unzusammenhängender Flickenteppich vorhanden ist.
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Wenn Radwege plötzlich enden und irritierte Radfahrer einen Schlenker auf die Fahrbahn machen müssen, birgt das große Gefahren. Und deshalb lautet unser erster Tipp:
1. EINEN ÜBERBLICK VERSCHAFFEN
Unsicherheit führt zu Fahrfehlern, und die können wiederum schwere Unfälle zur Folge haben. Wie soll man sicher über eine mehrspurige Kreuzung kommen, wenn die Verkehrsführung nicht eindeutig geregelt ist?
Aus Gründen der Sicherheit empfehlen wir, bei unklarem Streckenverlauf ruhig einmal eine Rotphase länger an der Ampel zu verharren und sich den Verlauf der Radwegführung aus sicherer Entfernung anzusehen. Anschließend selbstbewusst und mit klarer Blickführung durch die Kreuzung fahren.
Merke: Man fährt immer dahin, wohin man sieht. Wenn man weiß, wohin man schauen muss, wird auch die Fahrt gleich sicherer. Und wenn es zu kompliziert und verwirrend ist, absteigen und als Fußgänger weiter gehen. Man bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Und wenn doch: Daran ist noch kein Radfahrer gestorben.
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2. ANBAHNENDE GEFAHREN ERAHNEN
Durch sich plötzlich öffnende Autotüren werden immer wieder Radfahrer zu Fall gebracht – und schwer verletzt. Doch eine Autotüre öffnet sich nicht „einfach so“. Im PKW saß eine Person, das Auto hat kurz vorher eingeparkt.
Auch das kann man lernen zu erkennen, oder besser: zu erahnen. Parkt dort in der Ferne gerade ein Auto rechts ein? Erkenne ich im linken Seitenspiegel eines Autos ein Gesicht? Sehe ich durch die Seitenscheiben einen Schatten auf dem Fahrersitz?
Abstand erhöht Sicherheit
Das sind alles Alarmzeichen, welche die Hand zur Bremse gehen lassen sollten. Um einer Autotüre auszuweichen und einen Dooring-Unfall zu vermeiden, empfehlen wir neben der Entwicklung dieses sechsten Sinns ganz pragmatisch mindestens 80 Zentimeter Abstand zur Reihe parkender Fahrzeuge.
Und falls Autofahrer mitlesen: Öffnen Sie die Autotüre mit der rechten Hand! Der Oberkörper dreht sich automatisch weit nach links, so dass sie über die linke Schulter Radfahrer im toten Winkel erkennen können. Das nennt man übrigens den „Holländischen Griff“.
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3. IN DEN AUTOFAHRER HINEINVERSETZEN
Besonders häufig werden Radfahrer von rechts abbiegenden Fahrzeugen erfasst. Kein Auto- oder LKW-Fahrer macht das mit Absicht. Aber so unglaublich es klingt: Im Gewirr der Innenstadt kann der Radfahrer manchmal verschwinden und die Sicherheit auf der Strecke bleiben.
Weil sich der abbiegende Kraftfahrzeuglenker auf die Verkehrsführung konzentriert, auf den Gegenverkehr, auf die Lichter und Ampeln. Gerade nachts. Haben Sie gleich erkannt, dass der Autofahrer auf unserem Bild den Blinker anhat? Nein? Vielleicht geht es ihm mit Ihrem Fahrradlicht genauso: Es verschwindet in der Lichtüberflutung von Ampeln, Scheinwerfern und Reklame.
E-Biker sollten Tempo drosseln
Daher: Die Sicherheit ist am größten, wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass der Autofahrer einen nicht sieht. Oder das Tempo falsch einschätzt. E-Biker sollten sich niemals auf ihr Vorfahrtsrecht verlassen, sondern das Tempo drosseln und mit dem Fahrer des abbiegenden Wagens Blickkontakt aufnehmen.
Wenn der LKW neben einem den Blinker zum Abbiegen ansetzt, ist das immer ein Alarmzeichen. Darum sich öfter mal die Frage stellen: Kann mich der Fahrer gerade sehen?
4. HINDERNISSE SICHER ÜBERWINDEN LERNEN
Unsere Straßen sind oftmals wahre Flickenteppiche, die mit Bitumen ausgebessert sind, mit rumpeligen Pflastersteinen gespickt sind, querende Straßenbahnschienen und Bordsteine aufweisen. Gerade die letzten beiden lauern auf den urbanen E-Biker mit besonderer Tücke. Doch mit etwas Übung muss man auch davor keine Angst haben.
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Straßenbahnschienen verlaufen mittig auf einer Fahrspur, sind aber im Bereich von Haltestellen oft weiter nach rechts zum Bordstein hin verlegt. Dort wird der Raum zwischen Schiene und Bordstein dann schmaler, so dass man als Radfahrer buchstäblich „den Weg abgeschnitten“ bekommt.
Straßenbahnschienen beachten
Wenn man mit dem Vorderrad dann in die Schiene gelangt, ist oft ein Sturz die Folge. Daher hilft es, beim Anblick einer Straßenbahnhaltestelle vom rechten Fahrbahnrand in die Mitte, also zwischen die beiden Straßenbahnschienen zu wechseln. Dazu fährt man mit einem kleinen Schlenker im möglichst stumpfen Winkel über die rechte Schiene, um die Sicherheit zu erhöhen. Mit Bordsteinen verhält es sich übrigens genauso: Man benötigt kein Mountainbike, um über einen Bordstein fahren zu können.
Man muss nur im stumpfen Winkel an die Kante heranfahren, sich aus der sitzenden Position etwas aufrichten und im richtigen Moment mit einem kleinen Impuls das Vorderrad „lupfen“. Mit flachen Bordsteinen zu üben beginnen. Dann schafft man es auch, abenteuerlichsten Radwegen sicher zu folgen.