Radfahren bei Nässe: Schutzbleche richtig einstellen
Radfahren und trocken bleiben: So stellen Sie Schutzbleche richtig ein
Radfahren bei Nässe: Schutzbleche richtig einstellen
in Service
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Fahrradfahrer rollen zumeist auf der sonnigen Seite des Lebens – Schutzbleche gelten nicht selten als verzichtbarer Schönheitsfehler am Lieblingsgefährt.
Sicherheits-Tipps beim Radfahren in der Dunkelheit
Frischluft, Bewegung und gutes Wetter halten frisch, fromm, fröhlich und frei. Doch wenn der Herbst kommt und Petrus schlechte Laune hat, wird es ernst.
Schutzbleche erhalten Spaß und Material
Ohne Schutzbleche ist Radfahren dann gar nicht mehr so attraktiv – und kann schnell zu einer nassen Sauerei werden.
Die Unbilden schlechter Witterung, allen voran Wasser, Dreck und Kälte, können dem Fahrrad oder E-Bike und vor allem dem Fahrer ordentlich zusetzen.
Schutzbleche werden dann zu Bodyguards des Fahrers und halten Nässe, Schmutz und Schaden fern.
Was bringen Schutzbleche?
Der Reifen sammelt Wasser und Dreck auf, was beides durch die Rotation der Laufräder durch die Gravitationskraft in alle Richtungen abgeschleudert wird.
Am Drahtesel führen die Verschmutzungen schnell zu Kratzern im Lack, höherem Verschleiß an Lagern, Schalt- und Bremskomponenten, Korrosion und Funktionseinbußen, etwa in mechanischen Schalt- und Bremszügen.
Beim Fahrer kann es zur Beeinträchtigung der Sicht sowie Augenreizungen kommen. Scheuerstellen zwischen Haut und Bekleidung führen zu Blasen oder aufgeriebenen Hautstellen.
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Mit Reibung zwischen Bekleidung und Komponenten, etwa bei Sattel und Hose oder Rucksack und Jacke, kommt es schnell zu Materialschäden. An den Oberflächen und an der Bekleidung selbst zu Funktionseinbußen.
Nicht gerade tolle Aussichten, wenn das Wetter ohnehin bereits auf die Stimmungskurve drückt.
Wie sieht der perfekte Schutz aus?
Mit Blick auf die Schutzwirkung sind verschiedene Dinge zu beachten: Durchmesser, Länge, Breite, Form, Ende und generelle Sicherheitsfaktoren. Wir geben Ihnen eine Überblick über die wichtigsten Informationen:
Durchmesser:
Der Innendurchmesser des Schutzbleches muss ideal zum Reifen-Außendurchmesser passen. Ist er zu groß, ist die Reifenabdeckung in vielen Bereichen fehlerhaft und Wasser wie Dreck gelangen ungewollt nach außen auf Fahrer und Rad.
Vom Ansatz „was nicht passt, wird passend gemacht“ raten wir ab, denn stark verbogene oder verspannte Schutzbleche können im Einsatz Risse bekommen und brechen.
Dann ist mangelnde Schutzwirkung und lautes Klappern das kleinste Problem, denn scharfe Kanten erhöhen merklich die Verletzungsgefahr!
Bei der Länge gilt:
Je länger, desto besser. Zur Veranschaulichung dient die hier gezeigte Grafik.
Betrachten wir das vordere Schutzblech im Bereich des Gabelkopfes: Kurze Modelle (rote Linie) enden bereits direkt an der Gabel. Wasser sowie Dreck werden dann recht steil nach oben in den Fahrtwind geschleudert, wodurch Arme, Oberkörper und Gesicht komplett in der Schusslinie liegen.
Schutzwirkung verbessern
Wird das Schutzblech minimal weiter nach vorne auf 12 bis 1 Uhr gezogen (blaue Linie), ist die Schutzwirkung spürbar besser. Ideal hingegen wäre das Ende auf etwa 2 Uhr (grüne Linie). Dann wird ein Großteil des Wassers nicht mehr nach oben, sondern nach vorne und unten abgeleitet.
Das gleiche Prinzip findet sich am hinteren unteren Ende wieder. Endet das Blech auf 10 Uhr (rote Linie), ist die Schutzwirkung eher miserabel. Daher sollte das Ende eher auf 9 Uhr (blaue Linie), idealerweise sogar auf 8 Uhr (grüne Linie) liegen.
Beim hinteren Schutzblech gelten die gleichen Regeln. Während sportive Schutzbleche schon im Bereich der Sitzstreben oder kurz dahinter (rote Linie) aufhören und die Schutzwirkung hier für die Beine nicht gegeben ist, reichen die meisten Standardschutzbleche direkt bis zu den Kettenstreben (blaue Linie).
Wasser und Dreck auf Antriebsstrang
Leider fallen Wasser und Dreck dort in Verbindung mit dem Fahrtwind direkt auf den Antriebsstrang, wo er nach hinten transportiert wird und dort direkt unter hohem Druck zwischen Kette und Ritzel zu erhöhtem Verschleiß führt.
Viel besser wäre es, das Schutzblech in diesem neuralgischen Bereich bis unter den Antriebsstrang zu führen (grüne Linie), um erhöhtem Verschleiß im Antrieb vorzubeugen.
Im Heck schützt das Schutzblech dann sogar gleich doppelt, denn hier gilt es Fahrer und folgende Radler zu schützen.
Weit oben endende Modelle (rote Linie) bringen niemandem etwas. Etwas tiefer angesetzte Modelle (blaue Linie) helfen zumindest dem Fahrer.
Idealerweise endet das Schutzblech auf 8 Uhr oder sogar noch tiefer, denn gerade bei Fahrten mit Anhänger sitzt dieser samt Kindern, Hund oder Gepäck quasi im Epizentrum von Schmutz und Nässe.
Reifen vs. Schutzblechbreite
Bei der Breite gibt es eine einfache Faustformel: Reifenbreite plus mindestens einen Zentimeter, dann steht das Blech
auf jeder Seite mindestens fünf Millimeter über und kann den Reifen gut und sicher abdecken.
Aus den zahlreichen Testfahrten unserer Redakteure folgern wir: „Je tiefer das Schutzblech den Reifen umspannt, umso besser bleibt die Suppe drin.“
Die nach unten gezogene Abdeckung reduziert also definitiv die Gischt um das Laufrad.
Fazit
Wer nicht gerade an sportlich engagierten Bestzeiten arbeitet oder die Optik über die Funktion des E-Bikes stellt, für den sollten fest montierte Schutzbleche zur Standardausrüstung und damit an jedes gute City-, Trekking- und Alltags-E-Bike gehören.
Hier dürfen die Radschützer dann auch gerne lang, breit und seitlich tief heruntergezogen ausfallen, um die bestmögliche Schutzwirkung zu gewährleisten.
Und auch wenn man sie die meiste Zeit wegen guten Wetters eher unnütz mitführt, ist man mehr als froh, wenn sie sich bei einem Wettereinbruch in den anstehenden nassen Monaten am E-Bike befinden.