6 Touren-Räder mit Trapez- und Einrohr-Rahmen
Tiefer Einstieg für lässige Touren
6 Touren-Räder mit Trapez- und Einrohr-Rahmen
in Test & Teile
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Ein Elektro-Tiefeinsteiger, mit dem man auch auf Tour gehen kann? Diese Frage hätte man vor zwei, drei Jahren nur nach langem Nachdenken und nicht wirklich zufriedenstellend beantworten können. Aber die Entwicklung geht auch im E-Bike-Sektor rasant voran, und viele Kunden wünschen sich heute nur noch ein einziges Rad, mit dem sie alles machen können: einkaufen, ins Büro pendeln, sportliche Ausfahrten nach Feierabend, sogar mal eine Mehrtagestour. Das Rad muss dabei vor allem bequem sein, aber auch robust und handlich. Zudem wartungsarm, mit zuverlässiger Schaltung, starken Bremsen, praktischem Gepäckträger und guter Lichtanlage.
Die Eierlegende Wollmilchsau
Und tatsächlich gibt es mittlerweile einige Tiefeinsteiger, die durchaus Touren-Qualitäten haben. Was vor allem heißt, dass die Rahmen ausreichend steif und flatterresistent sein müssen. Für Touren-Radler gibt es kaum Schlimmeres als einen Berg, den man dank starkem Motor auch mit Gepäck gut hochgekommen ist, dann aber schweißgebadet mit eisernem Griff am Lenker zitternd herunterfährt, weil sich der Rahmen benimmt wie ein Dackelschwanz beim Erblicken seines Herrchens – nur dass sich der Radler deutlich weniger freut als der treue Hund.
Um die Nerven der E-Radler zu schonen, haben sich die Hersteller so einiges einfallen lassen. Die E-Bike-Manufaktur aus Oldenburg etwa stellt den Einrohr-Rahmen des „13Zehn“ im neuen „Gravity Casting“-Gussverfahren her. Und dank Gitterrohr-Design des Unterrohrs ist er erstaunlich steif. Nicht so gut geklappt hat die Konstruktion beim Kalkhoff „Endeavour“: Durch den integrierten Akku ist das Hauptrohr eigentlich ähnlich dimensioniert wie beim „13Zehn“. Auch das Sitzrohr ist ähnlich dünn. Doch während im Freizeitbetrieb ein souveränes Fahrverhalten zu beobachten ist, kommt beim Kalkhoff bei hoher Gepäckauflastung und bei hohen Geschwindigkeiten eine leichte Flatterneigung ins Spiel, die bei vielen Tiefeinsteigern zu beobachten ist. Selten sind Einrohrrahmen wirklich torisionsteif. Beim Kalkhoff kann man die Rahmennervositäten recht wirksam eliminieren: mit einer sicheren Lenkerführung.
Dicke Rohre gegen Flattern
Fein raus ist Raleigh. Beim „Kingston 9“ zeigt sich der Rahmen vor allem durch den großen Rohr-Durchmesser recht flatterresistent. Das führt zwar zu höherem Gewicht – was bei einem E-Bike allerdings eine geringere Rolle spielt als bei einem Analog-Rad. Außer, zugegeben, beim Tragen. Aber ob das Bike dann 25 oder 26 Kilogramm wiegt, fällt eigentlich nicht mehr groß ins Gewicht.
Auch Rose hat beim „xTraWatt“ die Flat-ter-Neigung vieler Einrohr-Rahmen gut in den Griff bekommen – und zwar im Wortsinn: Eine zusätzliche Strebe oberhalb der Motor-Brücke dient gleichzeitig als Tragegriff. Zudem kann eine zweite Strebe vom Sattelrohr zur Sitzstrebe Flattern gut verhindern. Allerdings wieder eingeschränkt, wenn viel Gepäck und hohe Geschwindigkeiten ins Spiel kommen.
Um ihr wenig sexy Image etwas aufzupolieren, werden Tiefeinsteiger gern auch als Wave-Rahmen, „Easy Entry“- oder Einrohr-Rahmen bezeichnet. Der klare Vorteil bleibt bei allen gleich: die sehr niedrige Durchstiegs-Höhe, die es auch in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Fahrer/innen ermöglicht, problemlos auf- und abzusteigen. Besonders leicht fällt das bei in das Hauptrohr integrierten Akkus. Ein-rohr-Rahmen sorgen durch ihren tiefen Schwerpunkt zudem für Fahrsicherheit. Sie sind übrigens nicht nur für Damen, sondern auch für Herren geeignet – dann gern als „Unisex-Rahmen“ bezeichnet. Wenig erstaunlich also, dass Tiefeinsteiger heute den größten Teil der verkauften E-Trekking-Bikes ausmachen.
Fazit: Pedelecs als Tiefeinsteiger
Die von uns getesteten Tiefeinsteiger sind alle durchaus gut tourentauglich. Wer´s ganz sicher mag, wählt das Kalkhoff, wer´s bequem schätzt, das Rose. Sport-Ambitionierte greifen zum KTM oder Merida, Stil -Orientierte zum „13Zehn“, wenn´s britisch sein soll, zum „Kingston“.
Testbriefe
6 tourentaugliche Tiefeinsteiger-Pedelecs im Test
Mal sportlich, mal bequem, mal stylisch, mal extra sicher…
Den ganzen Test finden sie in der Elektrorad 4/2018. Die Ausgabe können Sie hier auf verschiedenen Wegen kaufen und lesen.