Rheingau und Rheinhessen: Fahrradtour durch die traumhafte Weinregion
Radtour im Rheingau und Rheinhessen: Darum ist es am Rhein so schön
Rheingau und Rheinhessen: Fahrradtour durch die traumhafte Weinregion
in Reise
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Warum ist es am Rhein so schön? Diese Frage wird auf dieser virtuellen Radtour beantwortet. Mit dem Fahrrad starten wir im Rheingau und machen uns auf die QuerRhein-Radtour, die unter folgendem Motto steht. Auch für einen sportlichen Familienausflug geeignet und bestens an die Bahn angebunden.
Rheingau und Rheinhessen vis-à-vis erleben
Die weiten hügeligen Weinberge des Rheingaus breiten sich wie ein geschlossenes Band über rund 40 Kilometer aus. Sanft geschwungene Rebhänge reihen sich mit malerischen Ortschaften wie Eltville oder Oestrich-Winkel aneinander.
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Schmucke Weindörfer, urige Straußwirtschaften, bekannte Weingüter, Adelssitze, Weinklöster, Schlösser und Baudenkmäler von Bedeutung prägen auf engstem Raum diese Region.
Dort, wo der Rhein seinen Lauf für wenige Kilometer in westliche Richtung ändert, sind die berühmten Rheingauer Riesling-Weine zu Hause. Aufsteigende Herbstnebel vom Rhein, der hier oft die Breite eines Sees annimmt, schaffen die Voraussetzungen für die begehrten Weine.
Zwei Weinregionen
Gleich zwei prämierte Weinregionen verbindet also die QuerRhein-Radtour. Die Gesamtstrecke der Tour beträgt etwa 35 Kilometer, mit einigen moderaten Steigungen.
Unser Start ist an der Hindenburg-Anlage in Bingen, das Ziel der historische Marktplatz in Rüdesheim. Die Tour kann natürlich auch in umgekehrter Richtung befahren werden. Die Überquerung des Rheins ermöglichen zwei Fährverbindungen.
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Nach dem Start in Bingen geht es auf dem Rheinradweg unmittelbar in Fluss-Nähe in Richtung Ingelheim. Die Ruhe beginnt im Naturschutzgebiet Fulder Aue/Ilmen Aue, wo man unter hohen Pappeln unmittelbar am Rhein völlig entspannt radelt – in einem echten Vogelparadies.
Ohne Stress auf der QuerRhein-Radtour
Auch botanisch lohnt sich die Fahrt durch die abwechslungsreiche Auenlandschaft. Am Rheinufer herrscht in der Regel eine emsige Betriebsamkeit – daher kann es dort besonders an den Wochenenden recht eng werden. Wer abseits der vielbefahrenen Rheinroute unterwegs ist, radelt jedoch in aller Entspanntheit: So fährt es sich völlig stressfrei auf der QuerRhein-Radtour.
Während der Fahrt entlang des großen Stroms kann man den Blick über die vielen Weinanbaugebiete und die beeindruckende Flusslandschaft schweifen lassen. Ein echter Genuss für die Seele! Zur Einkehr locken zahlreiche Gasthäuser, die regionale Spezialitäten anbieten – und natürlich auch die guten Tropfen aus der Region.
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Die schöne Landschaft macht Lust darauf, mit allen Sinnen einzutauchen und die Natur in vollen Zügen zu genießen. Die Lage in der fruchtbaren Region am Rhein schätzte auch schon Karl der Große und ließ hier einen seiner Regierungssitze errichten.
Sehenswerte Kaiserpfalz
Die Ausmaße der kaiserlichen Anlage bringt Besucher Ingelheims heute noch zum Staunen: Ein Museum zeigt ein anschauliches Modell der Kaiserpfalz.
Um den Rhein herum liegen außerdem reizvolle Schleifen, die zu kleinen Extratouren in die Region einladen. Abstecher auf den Terrassenhöhenzug des Rheinhessischen Hügellandes sind durchaus schweißtreibend, belohnen aber mit einem fantastischen Panoramablick auf die Weinhänge des Rheingaus und die Rheinebene.
Die Obstroute führt durch das beeindruckende Anbaugebiet rund um Ingelheim. Im Sommer gibt es hier Obst frisch vom Bauernhof. Diese Route verläuft als große Runde durch den Obstgarten Rheinhessens mit seinen zahlreichen Obstplantagen, Gemüsefeldern und Winzerorten.
Sie besteht aus einer westlichen und östlichen Schleife von je 30 Kilometer, verbunden durch eine 7 Kilometer lange gemeinsame Strecke im Selztal. Tolle Ausblicke in den Rheingau, zum Taunus und auf die Selz-Landschaft sind garantiert.
Gemütliche Momente in den Rheinauen
Eine konditionsfordernde Runde durch Obstplantagen und Weinberge und mittendrin die Rotwein- und Kaiserpfalzstadt Ingelheim. Kräftige Anstiege auf die Hochebene werden mit tollen Ausblicken belohnt. Der Rhein ist natürlich auch mit von der Partie und verspricht ein paar gemütliche Kilometer durch die Rheinauen. Besonders reizvoll ist diese Tour natürlich zur Obstblüte im Frühjahr.
Garniert wird das Ganze durch zahlreiche Straußwirtschaften und Weingastronomie, die zu einer erfrischenden Rast einladen. Schließlich gedeihen hier einige der besten Rieslingweine Deutschlands. In dem Dreieck zwischen Bingen, Mainz und Worms und gerahmt vom majestätischen Rhein liegt das Weinbaugebiet Rheinhessen.
Größtes Weinanbaugebiet in Deutschland
Wie die Namen der Städte schon verraten, ist dieser Landstrich seit dem Frühmittelalter Zeuge deutscher Geschichte – aber auch des Weinbaus. Mit seinen über 26.000 Hektar Rebfläche ist Rheinhessen das größte Weinbaugebiet Deutschlands. Über 6000 Winzer bauen hier in 24 Groß- und 432 Einzellagen Spitzenweine an.
Denn seit Ende des vergangenen Jahrhunderts sich der Trend von der Quantität wieder zur Qualität hin bewegt, bringt diese Region regelmäßig hochdekorierte und einige der besten Riesling-Weine hervor. Dabei ist das Spektrum der angebauten Rebsorten außerordentlich breit, angeführt von samtigen Burgundern und knackigen Rieslingen.
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Kenner schätzen die Vielfalt und das große Aromenspektrum der rheinhessischen Weine.
Blick auf die Rheinebene
Doch zurück zum Radfahren. Die Überfahrt mit der Rhein-Fähre gibt den Blick frei auf die faszinierende Rheingau-Landschaft. Wir radeln durch die Weinberghänge von Oestrich-Winkel und blicken entlang dieses Panoramaweges hinunter auf die wunderschöne Rheinebene, rechts hinauf zu den Schlössern Vollrads und Johannisberg.
Eine ruhige Stimmung herrscht hier oben fernab vom Trubel des Rheintals. Bald sind die Ausläufer von Rüdesheim erreicht und das über 38 Meter hoch aufragende Niederwalddenkmal von weither sichtbar.
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In Rüdesheim geben wir beim Radverleih Radkranz unsere Räder ab und schlendern zum Abschluss der beeindruckenden Tour durch die berühmte Drosselgasse, die gerade mal wieder als Filmkulisse herhalten muss.
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Als sich Starregisseur Jean-Jacques Annaud Mitte der 1980er Jahre auf die Suche nach einer passenden Location für die Verfilmung des Umberto-Eco-Klassikers „Der Name der Rose“ begab, war es für das Kloster Eberbach im Rheingau der Beginn einer Weltkarriere.
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Denn die meisterhafte Inszenierung dieses Bestsellers mit Sean Connery in der Hauptrolle machte Kloster Eberbach mit einem Schlag auf dem gesamten Globus berühmt. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr zigtausende Filmfans in die ehemalige Zisterzienserabtei pilgern, um vor Ort das „Name der Rose“-Feeling zu erleben und den Schauplatz zu besichtigen.
In dieser Region, die als Natur- und Filmkulisse mindestens einen Oscar verdient hätte, macht das Radeln riesigen Spaß – garantiert.