Automatik: Die Enviolo Automatiq ist eine vollautomatische Schaltung

Vergleich: Automatik im E-Bike

Automatik im E-Bike - ein Vergleich

Vergleich: Automatik im E-Bike

Der technische Trend der Saison ist die Automatik an E-Bike-Schaltungen. Kaum ein Schaltsystem, das aktuell nicht auch zumindest teilautomatische Funktionen bietet. Ganz vorn dabei: Enviolo mit einer Vollautomatik und Pinion, die für die MGU seit dem dritten Quartal ein Update auf Vollautomatik anbieten. Wir haben die beiden Systeme miteinander verglichen.
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Automatik-Vergleich: Enviolo Automatiq und Pinion MGU E1.12

Beide Antriebssysteme mit (Teil-) Automatik haben wir an Trekking- und Stadt-E-Bikes getestet: die Enviolo im Velo de Ville Seb 990 und das Pinion MGU E1.12 im Flyer Goroc TRX 8.63. Vorweg: Beide Systeme verbessern das E-Bike-Fahren erheblich, allerdings steigen die Kosten deutlich im Vergleich zu herkömmlichen Schaltungssystemen (Nabenschaltung/Kette). Beide gelten als wartungsarm, da sie gekapselt und verschleißarm sind und mit Antriebsriemen kombiniert werden.

Automatik: Velo de Ville mit vollautomatischer Enviolo-Schaltung.

Automatik: Velo de Ville mit vollautomatischer Enviolo-Schaltung.

Automatik: Die Schaltbox der Enviolo an der Hinterradnabe.

Automatik: Die Schaltbox der Enviolo an der Hinterradnabe.

Automatik: Die Trittfrequenz lässt sich über die Remote einstellen.

Automatik: Die Trittfrequenz lässt sich über die Remote einstellen.

Automatik: Die Enviolo schaltet stufenlos.

Automatik: Die Enviolo schaltet stufenlos.

Volle Automatik: Enviolo Automatiq Schaltung

Die Enviolo Automatiq ist eine stufenlose Nabenschaltung, die vollautomatische Gangwechsel ermöglicht. Diese Automatik basieren auf Tretfrequenz, Geschwindigkeit und Drehmoment und sind in jedem Terrain möglich. Sie ist besonders benutzerfreundlich, da keine manuellen Gangwechsel erforderlich sind. Der Fahrer gibt die gewünschte Trittfrequenz über die App vor, und die Schaltung passt sich automatisch an. Die Enviolo Automatiq ist in unserem Fall über die Bosch Flow App steuerbar, was Konfiguration und Feinabstimmung erleichtert. Zudem ist das System sehr wartungsarm, da die Nabe gegen Wasser und Schmutz geschützt ist und der Riemen verschleißarm ist.

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Vorteile der Enviolo Automatiq

  • Sehr benutzerfreundlich, ideal für Fahrer ohne technische Kenntnisse
  • Nahtlose und reibungslose Gangwechsel, egal ob hoch oder runter
  • Geringer Wartungsaufwand
  • Geringerer Stromverbrauch, da immer im optimalen Gang
  • Sehr angenehmes und passgenaues Schalten
  • Immer der richtige Gang

Nachteile der Enviolo Automatiq

  • Eingewöhnungszeit für neue Nutzer
  • Funktioniert nicht, wenn die Batterie leer ist
  • Teuer
  • Gewichtsunterschied

Teil-Automatik: Pinion MGU E1.12

Die Pinion MGU E1.12 besteht aus einem leistungsstarken E-Motor mit einem integrierten Schaltgetriebe, das als Block in der Rahmenmitte sitzt. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Gänge intern und geschützt zu wechseln, was Defekte und Wartungsaufwand reduziert. Dabei muss das Hochschalten manuell über den Triggerhebel erfolgen, aber das Herunterschalten erfolgt automatisch. Steuerung erfolgt über Tretfrequenz, Drehmoment und Geschwindigkeit. Der Motor der Pinion MGU bietet ein hohes Drehmoment von bis zu 80 Nm und eine Leistungsspitze von 552/683 W, was besonders bei hohen Kadenzen eine starke Unterstützung bietet. Unterschiedliche Batteriegrößen sowie ein Range Extender sind über den Anbieter FIT möglich. Die Einstellungen können nicht nur in der FIT-App gemacht werden, sondern auch im Display/Remotehebel vorgenommen werden. Eine bedeutende Neuerung ist, dass es seit dem Beginn des dritten Quartals auch eine automatische Softwareversion für die Pinion MGU-Einheit gibt, was das automatische Schalten wie bei der Enviolo einfacher und bequemer macht. Zudem ist die Pinion MGU auch im E-MTB-Einsatz verfügbar, was sie vielseitig einsetzbar macht. Für diesen Vergleich haben wir die Vollautomatik noch nicht berücksichtigen können.

Pinion-MGU jetzt mit vollautomatischer Schaltung

Automatik: Die Pinion-MGU im Flyer-E-MTB

Automatik: Die Pinion-MGU im Flyer-E-MTB

Automatik: Der Riemen bleibt dank Spanner immer auf Zug.

Automatik: Der Riemen bleibt dank Spanner immer auf Zug.

Automatik: Die MGU im Flyer hat 12 Gänge.

Automatik: Die MGU im Flyer hat 12 Gänge.

Automatik: Der Pinion-Motor leistet bis zu 80 Nm Drehmoment.

Automatik: Der Pinion-Motor leistet bis zu 80 Nm Drehmoment.

Automatik: Der cleane Hinterbau des Flyer.

Automatik: Der cleane Hinterbau des Flyer.

Automatik: Die Trigger der Pinion-Schaltung.

Automatik: Die Trigger der Pinion-Schaltung.

Automatik: Die Remote der Pinion-MGU.

Automatik: Die Remote der Pinion-MGU.

Vorteile der Pinion MGU E1.12

  • Ideal für anspruchsvolles Gelände und steile Anstiege
  • Hohe Leistung und effiziente Unterstützung bei schweren Bedingungen
  • Schaltgetriebe reduziert Wartungsbedarf und schützt vor äußeren Einflüssen
  • Schalten ist auch möglich, wenn die Batterie leer ist
  • Verfügbar und leistungsstark im E-MTB-Einsatz
  • Sehr effizient mit geringem Stromverbrauch
  • Ergonomisch gut geformter Schalthebel
  • Geringer Verschleiß (Ölwechsel alle 10.000 km)
  • Knackiges, präzises und schnelles Schalten

Nachteile der Pinion MGU E1.12

  • Höheres Gewicht im Vergleich zu klassischen Systemen
  • Nicht nachrüstbar
  • Lauter Betrieb bei starker Belastung
  • Beim Herunterschalten im Stehen bewegt sich die Kurbel mit
  • Beim Schalten unter Last setzt der Vortrieb kurz aus
  • Widerstand beim Treten, wenn es über 25 km/h geht
  • Bandbreite der einzelnen Gänge könnte schmaler sein

Automatik: Grundsätzliche Unterschiede und Arbeitsweise

Kopplung und Montage: Die Enviolo-Nabenschaltung mit voller Automatik wird im Hinterrad montiert und kann mit gängigen Mittelmotoren gekoppelt werden. Die Pinion MGU hingegen ist nur als Mittelmotor verfügbar und erfordert einen speziellen Rahmen.

Gangwechsel beim Treten: Bei der Enviolo Automatiq schaltet das System automatisch in einen schwereren Gang, wenn der Fahrer mehr Kraft auf das Pedal ausübt, und umgekehrt. Bei der Pinion MGU muss der Fahrer manuell in einen schwereren Gang schalten. Beide Systeme schalten automatisch in den entsprechenden leichteren Gang, wenn der Fahrer die Kraft und/oder die Geschwindigkeit reduziert.

Anfahrtsgang: Beide Systeme verfügen über einen einstellbaren Anfahrtsgang, der dem Fahrer das Starten aus dem Stillstand erleichtert und automatisch beim Bremsen eingestellt wird.

Experten-Tipp: Wählt die Tretfrequenz 5 Umdrehungen geringer als eure Lieblingsfrequenz, so schalten beide Systeme etwas früher und ihr seid noch besser im „richtigen Gang“.

Fazit: Automatik-Optionen

Beide Automatik-Systeme haben in den Tests im Trekking- und Stadteinsatz hervorragende Leistungen gezeigt und bieten durch ihre gekapselten Designs und verschleißarmen Riemenantriebe einen sorgenfreien Betrieb. Die Enviolo Automatiq ist besonders benutzerfreundlich und wartungsarm, eignet sich jedoch besser für Fahrer, die keine manuellen Eingriffe wünschen und steile Anstiege bewältigen wollen. Ihr Hauptnachteil ist, dass sie ohne Batteriestrom nicht funktioniert. Die Pinion MGU E1.12 bietet hingegen eine hohe Leistung und ist für anspruchsvolles Gelände ideal. Ihr Vorteil ist, dass sie auch ohne Batteriestrom schalten kann, was sie zuverlässiger in verschiedenen Situationen macht. Die kommende automatische Softwareversion wird die Nutzung der Pinion MGU noch weiter verbessern und komfortabler gestalten. Zudem ist die Pinion MGU auch im E-MTB-Einsatz verfügbar, was sie zu einer vielseitig einsetzbaren Option macht. Beide Systeme verbessern das E-Bike-Erlebnis erheblich, sind jedoch in der Anschaffung teuer.

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