ErgoNiX: Neue Komfortgriffe für Mountainbiker
Komfortabel auf dem Hometrail
ErgoNiX: Neue Komfortgriffe für Mountainbiker
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Beim Festschrauben probierte er – zuerst zum Spaß – einige ungewöhnliche Stellungen aus. Als er die gekrümmten Hörnchen fast senkrecht nach oben gestellt hatte, sei ihm aufgefallen, wie komfortabel sich sein Rad nun steuern ließe. „Das war natürlich nur ein erster Eindruck“, erklärt Trüger. Die Bremsen seien noch nicht ideal erreichbar gewesen, auch habe ihn der lange Vorbau gestört. Die Idee für ErgoNix aber ist geboren!
Heureka-Moment des Orthopäden
Trüger nimmt daraufhin Kontakt zu Dr. Bernd K. Puttnick auf. Der habilitierte Orthopäde der Universität Göttingen und leidenschaftliche Radfahrer ist sofort begeistert von den Ideen Trügers. „Sein erster primitiver Versuch mit den Lenkerhörnchen war wie ein Augenöffner für mich“, sagt der Sportmediziner. „Ein echter Heureka-Moment. Gleichzeitig stellte ich mir natürlich die Frage, warum da vorher noch niemand drauf gekommen ist.“ Auch Puttnick ist regelmäßig mit dem Rad im Weserbergland unterwegs.
ErgoNix: Erste Gehversuche mit Standardkomponenten
In aufwändigen digitalen Studien weist Puttnick nach, wie sehr eine erhöhte, aufrechtere Sitzposition den Komfort auf dem Mountainbike erhöhe. „Gleichzeitig dürfen diese Sportgeräte aber nicht die Rahmengeometrie eines Trekking- oder gar Stadtrads aufweisen. Sonst geht die Fahrperformance verloren.“ Zum Anpassen bliebe daher nur der Lenker. Mit Standardkomponenten experimentieren sie, bis schließlich im Herbst 2019 der Durchbruch gelingt.
Gründergeld vom Land
Mithilfe des Startup-Fonds DinheiroAmado, einem Joint-Venture mehrerer Düsseldorfer Hedgefonds und der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, gelingen erste Prototypen. In Höxter im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen-Niedersachsen-Hessen mietet das junge Unternehmen ein Logistikzentrum mit Montagehalle und Bürogebäude. „Zurzeit läuft unser Betrieb mit Standardkomponenten an, die wir über unsere Onlineplattform vertreiben“, so Trüger.
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Nächster Schritt: Eigene Produktion
Darüber sind Trüger und Puttnick auch sehr froh. Denn auch vor den Jungunternehmern macht die Corona-Krise nicht Halt. „Wir waren uns mit einigen Produzenten in der Slowakei über die passgenaue Produktion unserer eigenen Ergo-Parts schon einig. Der Start musste nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben werden“, sagt Trüger. Die Lager mit herkömmlichen Vorbauten, Lenkern, Griffen und Hörnchen seien aber voll. „Für die nächsten acht bis zehn Wochen sind wir gewappnet.“
Experten sind von ErgoNix begeistert
Inzwischen stehe Trüger sogar mit einigen Radherstellern in Kontakt. Welche – das wolle er nicht verraten. „Es sind aber tatsächlich Branchengrößen, die unser Konzept in ihre 2021-er Touren-Mountainbikes einbauen wollen.“
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Nächster Schritt: ErgoNix für Hochleistungssportler
Ein Problem haben Trüger und Puttnick aber noch: Für extrem schnelle Cross-Country-, Enduro- und Downhill-Fahrten eignet sich das Konzept noch nicht. Das aber soll sich bald ändern. „Wir überlegen, den Vorbau etwas von der Senkrechten zurück in die Waagerechte zu verlegen“, so Trüger. Auch könne womöglich in der Vorbaulänge variiert werden.
Breiterer Lenker, keine Hörnchen – so wird ErgoNix fit für den Sport
Puttnick ergänzt: „Ein etwas breiterer Lenker, die Hörnchen verkürzt und mehr als weitere Griffposition denn als Erhöhung eingesetzt oder gleich ganz weggelassen: So könnten unsere ErgoNix-Parts auch sportlicheren Fahrern genügen. Da stehen wir in der Forschung aber gerade erst am Anfang – leider.
ErgoNix-Sport: Start in etwa einem Jahr
Die beiden Jungunternehmer planen mit einer Entwicklungszeit von etwa einem Jahr für ErgoNix-Sport. „Wenn Corona uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht“, so Trüger. Denn es seien aufwändige Untersuchungen auch mit Sportlergruppen geplant. Sollten die beiden dies im zweiten Halbjahr angehen können, stünde dem Verkaufsstart am 1. April 2021 nichts im Wege.