Der europäische Radgipfel 2018: Gute Ideen für den Radverkehr
Viele gute Ideen für den Radverkehr
Der europäische Radgipfel 2018: Gute Ideen für den Radverkehr
in Events
Bereits zum 11. Mal fand in Österreich ein Radgipfel statt. Während man in den vorherigen Jahren besonders auf das eigene Land fokussiert war, ging es 2018 um ganz Europa. Zum europäischen Radgipfel waren daher auch zahlreiche internationale Gäste vertreten. Der Gedanke dahinter: Radverkehr ist keine lokale, sondern eine überregionale und sogar internationale Angelegenheit.
Engagierte Menschen aus Politik, Wirtschaft und der Radfahr-Szene
Zu den ausländischen Gästen zählten beispielsweise Nino Sharadize von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Randy Rzewnicki vom Europäischen Radfahrerverband (EFF), aber auch Inge Janssen von der niederländischen Organisation „Bicycle Mayor“ und Heinrich Strößenreuther, Initiator des Volksentscheids Fahrrad in Berlin. Themen waren unter anderem die sogenannte Bewegungskultur, Fahrrad-Verleihsysteme, Mobilitätsmanagement und die Fahrradkultur der Zukunft. In letztere gab die Britin Rachel Aldred von der Universität von Westminster einen spannenden Einblick.
Der europäische Radgipfel fordert Perspektivwechsel
Eine echte Aufbruchstimmung war beim Radgipfel zu erleben. Stadtplaner Stefan Bendiks zeigte auf, dass ausgerechnet die Städte mit einem hohen Radfahr-Anteil auch als die besonders lebenswerten Städte gelten. Desweiteren wies er eindrucksvoll darauf hin, dass es in Zukunft nicht heißen soll: „Das Fahrrad ist eine sinnvolle Alternative zum Auto“. Im Gegenteil: Das Fahrrad und die passende Infrastruktur sollten überall so stark gefördert werden, dass man sagen kann: „Manchmal ist das Auto ist eine fantastische Alternative zum Fahrrad“. Diesen Perspektivenwechsel wünschten sich fast alle Redner.
Positive Geschichten erzählen
Michael Adler von der Agentur Tipping Points stellte in seinem Beitrag die aktuelle Autokultur einer möglichen Fahrradkultur gegenüber und erklärte: „Kultur braucht Kommunikation. Kulturwandel braucht besonders viel Kommunikation!“. Wer Menschen vom Radfahren überzeugen wolle, müsse positive Geschichten erzählen und gute Gefühle wecken. Eindrucksvoll war auch Nadia Williams Beitrag, die die Social Dominance Theory auf die Kultur in den Straßen übertrug. In unserer Gesellschaft fühlen sich Autofahrer wie Könige, die Straße ist ihr Revier, sie haben Recht. Dies müsse langfristig geändert werden, um ein Umdenken zu ermöglichen.
Wie fahrradfreundlich ist Salzburg?
Die Stadt Salzburg nutzte auch die Gelegenheit, sich von ihrer fahrradfreundlichsten Seite zu zeigen. Die Projekte wie Fahrradstraßen, Abstellplätze und autofreie Quartiere sind teils wirklich beeindruckend und machen die Stadt lebenswerter. Der Radfahren-Anteil im Modal Split von Salzburg liegt bei 20 % und er steigt an. Diese selbstverständlich tolle Entwicklung wird nur dadurch leicht relativiert, dass zugleich nicht weniger Menschen Auto fahren. Stattdessen steigen mehr Fußgänger auf das Radfahren um, da die Radinfrastruktur stetig attraktiver wird.
Impressionen aus Salzburg
Die 9-jährige Lulu löst das Problem der Städte
Ein Klassiker unter verkehrspolitisch Engagierten: Städte-Visionär Mikael Colville-Andersen vom Unternehmen Copenhagenize lässt seine Tochter erklären, wie die Lösung für das Platzproblem in den Städten aussieht. Klasse!