Verkehrswende: Städte und Gemeinden tagen in Berlin

Dem Verkehrskollaps vorbeugen

Verkehrswende: Städte und Gemeinden tagen in Berlin

Verkehr braucht Platz. Aber wie soll der verteilt werden? Bisher ist es klar: Vorrang dem Auto heißt es vielerorts noch immer. Diese Denkweise gerät aber immer mehr ins Wanken. Unter dem Titel "Städte als Ort der Verkehrswende" treffen sich am Mittwoch, 5. September, Akteure aus Städten, Gemeinden und von Verbänden, um über die Mobilität der Zukunft zu diskutieren. Jeder Interessierte kann sich zur Konferenz unter Leitung der Denkfabrik "Agora Verkehrswende" anmelden.
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„Raum ist in Städten und Gemeinden eine knappe Ressource, egal ob es um das Wohnen geht oder den öffentlichen Raum“, schreibt Agora in seiner Einladung. Aus dem besonders intensiv geführten Verteilungskampf um den Straßenraum gingen bislang meist Kraftfahrzeuge als Sieger hervor. Diese beanspruchen für Fahrspuren und Parkplätze deutlich mehr Platz als etwa Busse, Fahrräder oder Fußgänger. Fahren in Städten weniger Autos und Lkws, entstehen mehr Spielräume für lebenswertere Städte – zum Beispiel durch eine Straßengestaltung mit mehr Aufenthaltsqualität, besserer Radinfrastruktur und mehr Platz für Mobilitätsdienste wie Carsharing oder Leihräder, so die Idee der Organisatoren. Aus diesem Grund rücke vielerorts die Frage, wie der öffentliche Raum besser verteilt und genutzt werden kann, auf der kommunalpolitischen Tagesordnung nach oben. Der Ruf nach einer Verkehrswende wird lauter. Gleichzeitig entstünde durch den Abbau von Privilegien, die Kraftfahrzeuge bei der Flächeninanspruchnahme im Verkehr genießen, immer wieder auch deutlicher Widerstand.

Wer bekommt wie viel Platz im Straßenverkehr?

Was tun Städte – wo entstehen Hürden?

Im Dialog unter anderem mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem Deutschen Städtetag soll die Konferenz erörtern, was öffentliche Räume mit gesellschaftlichen Zielen wie sozialer Teilhabe und attraktiven Lebensräumen zu tun haben. Direkt Beteiligte sollen darstellen, wie Städte und Gemeinden durch das Management und die Umverteilung von Flächen bei Luftreinhaltung und Klimaschutz vorankommen und vor allem welchen Hemmnissen – ob behördlichen, bürgerlichen oder politischen – sie begegnen. Auch Vorbilder aus dem In- und Ausland sollen präsentiert werden. Schließlich wird thematisiert, welche Rolle der Bund bei der möglichen Verkehrswende spielt. Nicht zuletzt geht es auch darum, wie dieser oftmals anspruchsvolle Veränderungsprozess angemessen und erfolgreich kommuniziert wird.

Münsters Oberbürgermeister berichtet aus der Praxis

Als Redner sind unter anderem Oberbürgermeister Markus Lewe (Stadt Münster, Präsident des Deutschen Städtetages), Professor Jutta Allmendinger (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung) und Dr. Paul Barter, Wissenschaftler zum Thema Parkraummanagement vorgesehen. Anmeldungen sind hier möglich.

Über Agora Verkehrswende

Agora Verkehrswende will zusammen mit zentralen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Grundlagen dafür legen, dass der Verkehrssektor bis 2050 vollständig dekarbonisiert ist. Hierfür erarbeitet die Denkfabrik mit Sitz in Berlin eine umfassende Klimaschutzstrategie und unterstützen deren erfolgreiche Umsetzung. Im Zentrum dieser Klimaschutzstrategie stehe die Umstellung des gesamten Verkehrssystems von fossilen Kraftstoffen auf Strom und auf Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energien. Die Verkehrswende schließe die Effizienzsteigerung im gesamten Verkehrssystem ein – durch Vermeidung unnötiger Verkehre, die Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger sowie Verbesserungen bei den einzelnen Verkehrsträgern. Die klimafreundliche Entwicklung des Stadtverkehrs werde als ein zentraler Baustein des notwendigen Wandels verstanden.

„Die Transformation unseres Verkehrssystems ist eine komplexe gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, schreibt Agora auf seiner Internetseite. Sie könne nur gemeinsam von den zentralen gesellschaftlichen Akteuren gelöst werden. Die Denkfabrik ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation (ECF).

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