Manche Cremes sind auf Fahrradtour immer dabei, zum Beispiel Sonnencreme.

Cremes und Salben für Radfahrer: Haut, Muskeln und Gelenke

Schön geschmeidig bleiben! Alles über Salben und Cremes

Cremes und Salben für Radfahrer: Haut, Muskeln und Gelenke

Wer mit dem Rad unterwegs ist, dessen Haut, Gelenke und Muskeln brauchen spezielle Pflege. Egal, ob als Schutz gegen die Sonne oder zur Bekämpfung von Schmerzen nach langen Touren. Verschiedene Cremes und Salben sorgen dafür, dass wir uns immer geschmeidig fühlen – und das nicht nur oberflächlich.
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Die Haut ist unser größtes und vielseitigstes Organ, sie dient der Aufnahme von Sinnesreizen und schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen. Trotz dieser starken Eigenschaften – die menschliche Haut ist sehr zart und sensibel, sie hat im Durchschnitt nur eine Dicke von wenigen Millimetern. Daher ist es wichtig, sie zu schützen. Wir geben einen Überblick, wie Sie als Radfahrer Cremes sinnvoll einsetzen. Einige davon werden vorbeugend aufgetragen, andere werden zur Behandlung bereits aufgetretener Probleme eingesetzt.

UV-Schutz für die Haut

Bei dem Schutz vor UV-Schädigung der Haut ist Vor- und Nachbehandlung wichtig. Vor dem Radfahren in der Sonne sollte man sich unbedingt eincremen, dafür stehen verschiedene Gels, Cremes, Milch und Sprays zur Verfügung. Im Nachhinein kann man die erhitzte Haut mit Lotionen beruhigen und eine Schädigung zusätzlich abwenden. Denn Radfahren ist tückisch: Durch den kühlenden Fahrtwind unterschätzen viele Radfahrer die Stärke der Sonneneinstrahlung, außerdem ist nicht jedes Sonnenschutzmittel schweißresistent. Darauf ist also beim Kauf unbedingt zu achten! Es gibt im Handel diverse Sonnencremes, die speziell für sportliche Aktivitäten gedacht sind, beispielsweise von Mawaii oder Garnier. Trotzdem sollte Sonnenschutz nach einiger Zeit wiederholt aufgetragen werden.

Feuchtigkeitsspendende Cremes nach der Tour

Der gewählte Lichtschutzfaktor muss sich nach der Stärke der Sonneneinstrahlung richten. Wer beispielsweise in höheren Gegenden unterwegs ist, benötigt stärkeren Schutz. Besonders empfindlich reagieren außerdem Menschen mit sehr heller Haut. Nicht vergessen: Auch die Lippen müssen vor Sonne geschützt werden! Idealerweise kauft man sich hierfür gesonderten UV-Schutz für die Lippen. Nach dem Sport helfen Apres-Sun-Produkte, sodass die Haut abkühlt und keinen Schaden davon trägt. Diese Cremes spenden vor allem notwendige Feuchtigkeit für die gestresste Haut.

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Wind- und Wetterschutz an kalten Tagen

Auch wenn es windig und kalt ist, benötigt die menschliche Haut zusätzlichen Schutz – vor allem bei Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren. Damit die Haut geschont wird, empfehlen sich sogenannte Cold Creams (bspw. von Avène oder Weleda), deren Name von der kurzzeitigen Abkühlung der Haut kommt. Sie bestehen unter anderem aus Bienenwachs und geben der Haut nötigen Schutz vor dem Austrocknen, vor Rötungen und unangenehmen Spannungsgefühlen.

Auch die Lippen reagieren bei kalten Temperaturen und Wind sehr empfindlich; sie sollten unbedingt mit fettenden Cremes oder Pflegestiften geschützt werden. Auch einfache Vaseline oder Kaufmann‘s Haut- und Kindercreme erfüllen diese Aufgabe gut.

Der wunde Punkt: Sitzcremes helfen

An einem ganz anderen Körperteil benötigt unsere Haut ebenso besondere Pflege: am Po. Denn auch bei einem trainierten Fahrer auf hochwertigem Sattel kann es nach mehrstündigen Touren zu unangenehmen Druckstellen, Hautreizungen und wunden Stellen am Po und an der Innenseite der Oberschenkel sowie im Schambereich kommen. Wer mit einem sogenannten „Wolf“ weiterfährt, riskiert Entzündungen und Furunkel, die sehr schmerzhaft sein können.

Damit es nicht so weit kommt, gibt es für Radfahrer spezielle Sitzcremes. Üblicherweise sind das sehr fettige Cremes, die mit entzündungshemmenden Kräuterauszügen oder ätherischen Ölen angereichert sind. Zu den bekannten gehört beispielsweise die Gesäßcreme von Sixtus. Populär sind aber auch Gesäßcremes mit Hirschtalg-Zusatz. Die Cremes werden vor dem Radfahren direkt auf den Po und den Intimbereich oder auf dem Sitzpolster der Radhose aufgetragen. Die Creme bildet einen schützenden Film, die Haut wird elastischer und zugleich strapazierfähiger – auf diese Weise werden wunde Stellen vermieden. Darüber hinaus wirken Sitzcremes antibakteriell. Manche Radfahrer schwören auch auf Zinksalbe.

Cremes für Muskulatur und Gelenke

Cremes und Salben sind nicht nur für den Schutz der Haut elementar – auch Muskeln und Gelenke werden damit erreicht. Nach besonders langen Fahrten mit dem Rad beispielsweise können Muskelverspannungen und Muskelkater auftreten. In diesem Fall helfen wärmende bzw. durchblutungsfördernde Cremes, die in der Regel mit Arnika, Latschenkiefer oder Beinwell angereichert sind (z.B. von Kytta oder Allgäuer Latschenkiefer). Ein Klassiker ist die nicht nur für Rösser empfohlene Pferdesalbe, die Extrakte aus Arnika, Kampfer, Rosmarin und Menthol enthält. Durch die verbesserte Durchblutung werden die beanspruchten Muskeln gelockert, ihre Regeneration beschleunigt und der Schmerz gelindert.

Am besten verwendet man Muskelbalsam direkt nach dem Sport, aber auch vor dem Radfahren kann es angenehm auf die Muskulatur wirken. Pferdesalbe hilft übrigens auch bei Gelenkschmerzen. Denn obwohl Radfahren sehr gelenkschonend ist, bekommen manche Menschen Probleme im Knie oder im Fußknöchel. Abhilfe schaffen Cremes wie Mobilat und Voltaren, die den Schmerz lindern und Entzündungen bekämpfen. Generell gilt jedoch, dass die meisten Muskel- und Gelenkbeschwerden nicht auftreten, wenn Fahrrad und Fahrer perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Mythos Rahmenhöhe: Darauf kommt bei einem Fahrradkauf wirklich an.

Die sichere Anwendung: Worauf muss man achten?

Wer noch Cremes und Salben aus der letzten Saison besitzt, sollte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten und darauf, wie lange die Tube schon offen ist. Das gilt insbesondere für Sonnenschutzmittel. Wenn diese sehr alt sind, sollten die Cremes nicht mehr verwendet werden – sie schützen unter Umständen nicht mehr vor UV-Strahlung. Gleiches gilt für Sonnenschutzmittel, die im Auto gelagert und damit im Sommer hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Cremes mit dem Bestandteil Octocrylene gesundheitsschädlich sind, wenn sie etwas älter sind. Denn dieser Schutzfilter wandelt sich in Benzophenon um, der als krebserregend gilt. Hier sollte die Creme vom Vorjahr besser direkt entsorgt werden.

Ansonsten gilt die Faustregel: Wenn Cremes noch die übliche Konsistenz aufweisen und nicht ungewöhnlich riechen, kann man sie weiter verwenden. Viele Salben sollten vor Licht und Wärme geschützt werden, bei einigen ist sogar die Aufbewahrung im Kühlschrank sinnvoll.

Übrigens: Bei neuen Produkten empfiehlt es sich, diese an einer kleinen Stelle, beispielsweise am Unterarm, zu testen. Erst wenn man sicher ist, auf keine der Inhaltsstoffe allergisch zu reagieren, kann die Creme überall dort angewendet werden, wo nötig. Dies gilt auch bei Salben aus natürlichen Zutaten! Wer empfindlich ist, kann außerdem Cremes für Kinder verwenden, die oft sanfter zur Haut sind.

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