Radhose, Fahrrad, Fahrradtour

Radhose für die Fahrradtour – Das sollten Sie beachten

Die perfekte Radhose

Radhose für die Fahrradtour – Das sollten Sie beachten

Radhosen gibt es viele. Für jeden Einsatzbereich mit dem Fahrrad eine andere. Wir haben alles zum wichtigen Kleidungsstück zusammengestellt.
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Eine Hose ist eine Hose ist eine Hose? Nein.

Es gibt eine ungeheure Vielfalt an Radhosen auf dem Markt, für jedes Wetter und jeden Einsatzbereich eine andere. Zugleich ist die Radhose das wichtigste Kleidungsstück für den Radfahrer und sollte gut gewählt werden.

Was man früher umgangssprachlich unter „Radlerhosen“ verstand, war eigentlich nur eine kurze Leggins. Außerdem gab es Sitzpolster-Einsätze aus Leder für den Radsport. Was in der Nutzung und der Pflege aufwändig war, ist heute abgelöst durch spezielle Hosen aus Funktionsmaterialien – sie bieten viel mehr Komfort bei wenig Pflege-Aufwand.

Radhosen anprobieren

Doch verliert man schnell den Überblick: Es gibt eng anliegende Hosen und weite Shorts zum Drüberziehen, Radhosen mit und ohne Polster, alltagstaugliche Pendlerhosen und fahrradtaugliche Multifunktionshosen. Relativ neu auf dem Markt und dank Bikepacking immer populärer sind Radhosen mit Taschen („Cargoshorts“). Vor dem Kauf einer neuen Radhose muss man sich also bewusst machen, wofür man sie braucht. Und man muss sie dringend anprobieren, denn auch kein Po ist wie der andere.

Die richtige Radjeans zu finden, kann einfach sein: Das gewünschte Modell aussuchen, anprobieren, fertig. Es sollte darauf geachtet werden, dass Po und Nierenbereich auch auf dem Rad bedeckt sind und die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist, ansonsten kann man nicht viel falsch machen.

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Auch schicke Bikejeans gibt es im Handel.

Wer sich für funktionelle Radhosen mit Sitzpolster interessiert, sollte sich gründlicher mit den Unterschieden befassen, denn sie sitzen direkt auf der Haut und für längere Touren ist die Kontaktstelle zum Sattel extrem wichtig. Damit es zu keinen Reibungen und Schmerzen kommt, muss die Radhose wie eine zweite Haut sitzen, also eher stramm. Und zwar nicht im Stehen, sondern wenn man auf dem Rad sitzt – es empfiehlt sich daher bei der Anprobe testweise die Fahrradhaltung einzunehmen und zu prüfen, ob noch immer die Passform stimmt.

Diese muss nicht nur am Bein und auf der Sitzfläche ideal sein, sondern darf auch den Bauch nicht einengen. Wer sich generell am Hosenbund stört, kann eine Trägerhose („Bib-Hose“) testen. Auch die Träger sollten nicht zwicken oder einengen, aber auch nicht über die Schultern rutschen. Beim Stehen sind die Träger also im besten Fall stark gespannt. Die Hose sollte zudem auch normales Gehen ermöglichen.

Fahrradtouren und Radreisen

Wer längere Touren plant oder auch mehrtägige Radreisen muss bereit sein, ein paar Euro mehr in die Hand zu nehmen – Radhosen gibt es zwar schon ab ca. 30 Euro, für hochwertige Hosen legt man in der Regel jedoch mehr ca 100 Euro oder mehr hin. Eine Investition, die sich lohnt!

Eine gute Radhose sowie ihr Polster haben flache Nähte, damit es zu so wenig Reibung wie möglich kommt. Das Sitzpolster sollte anatomisch geformt und in verschiedene Bereiche unterteilt sein. Am Rücken ist die Hose idealerweise ein wenig höher geschnitten, damit der empfindliche Nierenbereich bedeckt ist. Am Beinabschluss wiederum sorgt ein Silkonstreifen oder Ähnliches, dass die Hose nicht während der Fahrt hochrutscht.

Das Material überzeugt mit hoher Atmungsaktivität und ist elastisch. Viele Radfahrer schwören auf schwarze Hosen, weil diese dezenter sind und auch bei dünner werdendem Material nicht durchblicken lassen. Generell gilt: Wer seinen gepolsterten Radfahrer-Hintern kaschieren möchte, wenn er beispielsweise Rast im Biergarten macht, kann immer eine Shorts drüber tragen. Nur drunter sollte man nichts tragen.

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Unsere Tipps zur Pflege von Radhosen

Auch wenn Radhosen heute viel unkomplizierter als früher sind: Pflege lohnt sich. Denn wer seine Sportkleidung richtig wäscht, trocknet und lagert, hat viel länger Freude an ihr.

Etikette wahren
Da jede Radhose aus anderen Materialien ist, gilt generell: Das Etikett des jeweiligen Kleidungsstücks gründlich lesen! Hier finden sich wichtige Pflege-Informationen.

 Der richtige Sattel
Ein kaputter Sattel kann der Hose schaden. Problematisch wird es vor allem, wenn der Sattel eine stark aufgeraute Oberfläche oder Ziernähte hat. Dies kann den Hosenboden schnell durchscheuern, sodass die Haltbarkeit auch von hochwertigen Radhosen deutlich verringert wird.

Nicht nass in den Wäschekorb
Oft kann man die Radhose nicht direkt nach Gebrauch waschen. Sie sollte dann aber nicht nass im Wäschekorb landen oder zusammengeknüllt in Plastiktüten gelagert werden. Stattdessen wird Sportwäsche hängend ausgelüftet. Erst im trockenen Zustand darf Funktionskleidung in einer Box oder einem Korb gesammelt werden, bis der nächste Waschgang ansteht.

Schonende Waschgänge

Weniger ist mehr
Viele Radhosen lassen sich nur bei 30 Grad waschen, Radunterhosen teilweise bis 60 Grad. Auch bei Merinostoffen genügen 30 – 40 Grad und teilweise reicht sogar die Handwäsche aus. Es empfehlen sich schonende Waschgänge mit wenigen Umdrehungen, denn übermäßiges Schleudern schadet dem Material.

Flüssiges Fein- oder Sportwaschmittel ist besser als Vollwaschmittel. Übrigens: Weichspüler verschließt wegen des darin enthaltenen Silikons die Poren von atmungsaktiven Kleidungsstücken, ist also für Sportwäsche generell nicht geeignet. Und Bügeln ist in der Regel tabu.

An der Luft trocknen
Es gibt Ausnahmen, aber die meisten Radhosen sollten nicht in den Trockner kommen, die hohen Temperaturen machen das Gewebe kaputt. Da sie in der Regel aus schnell trocknendem Material sind, ist dies auch nicht nötig. Die beste Belüftung bekommen sie beim Trocknen an der frischen Luft, allerdings sollte Sportwäsche nicht in die direkte Sonne gehängt oder gelegt werden.

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Das Pflege-Etikett zeigt alle wichtigen Informationen zum Waschen und Trocknen an.

Tägliches Auswaschen bei Mehrtagestouren
Falls möglich, empfiehlt es sich bei mehrtägigen Touren die Hose jeden Abend kurz auszuwaschen, eine Handwäsche mit lauwarmem Wasser reicht dazu aus. So wird verhindert, dass Schweiß und eingetrocknete Gesäßcreme die Funktionsmaterialien angreifen. Aber Achtung: Das Sitzpolster sollte vor der nächsten Etappe wieder komplett getrocknet sein, denn Feuchtigkeit ist ein guter Nährboden für Bakterien und Co.

Sensibles Material

„Auf links“ in die Maschine
In der Regel ist es besser, Funktionskleidung umzudrehen und „auf links“ zu waschen, sodass die Nähte außen liegen. Auf diese Weise wird das sensible Material geschont und das gute Stück bleibt in Form. Reiß- und Klettverschlüsse sollten geschlossen werden.

Rechtzeitig imprägnieren
Wasserabweisende oder gar -dichte Kleidung wie Regenhosen müssen deutlich seltener gewaschen werden als andere Funktionskleidung, dafür sollten sie von Zeit zu Zeit neu imprägniert werden. Ein Check zeigt, ob Wassertropfen noch abperlen oder bereits im Material versinken und durchnässen.

Im zweiten Fall ist Nachimprägnieren nötig. Dies geht mit speziellen Sprays, die die Schutzschicht von außen auftragen, oder mit besonderen Einwasch-Imprägnierungen, die bereits im Waschgang den Schutz wieder herstellen. Die passenden Produkte gibt’s im Sportfachgeschäft.

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