Smartphone-Apps: Mit diesen gelingt die perfekte Streckenführung
Digitale Routenplanung: Was Smartphone-Apps auf Fahrradtouren können sollten
Smartphone-Apps: Mit diesen gelingt die perfekte Streckenführung
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Jeder von uns kennt das. Ob Tagestouren, mehrtägige E-Bike-Trips oder große Abenteuer über Ländergrenzen hinweg. Neben dem Erreichen unserer vordefinierten Reisepunkte ist vor allem der Weg das Ziel. Hier treten Smartphone-Apps auf den Plan.
Marktübersicht Smartphone-Apps
Neben ausgewählten Faltkarten aus Papier gehören mittlerweile auch Smartphone-Apps für eine digitale Routenführung zur Grundausstattung jeder Fahrradtour, deren Angebot sich rasch verbreitert hat.
Aber auch in der Tiefe hat sich einiges getan und Entwicklungsabteilungen haben die Produkte optimiert, ausgebaut und an den gezielten Bedarf der Nutzer angepasst. Wo wir bei der grundsätzlichen Ausgangsfrage wären: Was soll digitale Routenführung eigentlich alles können?
Klare Definition der Radreise vorab
Eine präzise Streckenführung alleine reicht nicht aus. Wichtig ist, dass im Vorfeld die richtige Route zusammengestellt wurde. Fast alle Apps ermöglichen das zusätzliche Anmelden am Computer oder Tablet, um auf einem größeren Display die Planung einfacher zu gestalten.
Was die digitalen Weggefährten wissen müssen: Mit welchem Radtyp bin ich unterwegs? Möchte ich starken Anstiegen aus dem Weg gehen? Bevorzuge ich die direkteste Strecke oder nehme ich Umwege in Kauf, um noch tiefer in die Natur hineinradeln zu können?
Smartphone-Apps nach Bedarf auswählen
Fragen, die wir vorab beantworten sollten, um eine optimal an unsere Reisevorstellungen angepasste Route angezeigt zu bekommen. Darauf aufbauend lässt sich ein erster Vorschlag weiter verfeinern und anpassen.
Apps wie Komoot oder ADFC Karten weisen auf allerhand Highlights am Streckenrand, sogenannte Points of Interest, hin. Bauwerke, Einkehrmöglichkeiten, Badeseen oder beeindruckende Aussichtspunkte.
Wir empfehlen, diesen Vorschlägen bei der Planung ausreichend Zeit zu widmen. Oft liegen wahre Tourjuwelen nur wenige hundert Meter von der „Idealroute“ entfernt. Ein Abstecher kann sich lohnen – und hält nicht selten das eigentliche Tages-Highlight bereit, von dem wir nach unserer Heimkehr noch lange unserer Familie und Freunden erzählen werden.
Leistungsvergleich und Community-Mehrwert
Längst sind Apps zur Tourenplanung weitaus mehr als reine Navigationsprogramme. Strava mit seinen heute über 50 Millionen Nutzern weltweit wurde im Jahr 2009 beispielsweise viel mehr als soziales Netzwerk entwickelt, das sportliche Aktivitäten aufzeichnet und innerhalb der Community des Anwenders veröffentlicht.
Es entwickelten sich Trends und Vorbilder, die andere Nutzer inspirierten. Und die Möglichkeit von Leistungsvergleichen und Motivationspotentialen. Dinge und Funktionen, die vielen Radfahrern wichtig sind. Aber nicht allen. Es lohnt sich, vor der App-Auswahl darüber nachzudenken, wie wichtig einem die Interaktion mit anderen Nutzern ist.
Fokus auf Smartphone-Apps Komoot und Strava
Neben Strava bietet auch die größte europäische Outdoorplattform Komoot mit mittlerweile über 15 Millionen Benutzern eine stetig wachsende Community. Das Potential, neben den vorgeschlagenen Routen der Anbieter, bei anderen Gleichgesinnten erfolgreich fündig zu werden, wächst selbstredend proportional dazu mit.
Apps wie Bikemap oder Naviki legen ihren Fokus klar auf die Navigation unterwegs.
Auch ADFC Karten, mit ihrem exakt den gedruckten ADFC-Regionalkarten entsprechenden Routennetz, stellt mehr die zielgerichtete Navigation und weniger das digitale Vernetzen seiner Anwender in den Mittelpunkt.
Klare Ansage oder stiller Wegweiser im Hintergrund
Sind die Planungen abgeschlossen, die Route bestenfalls für die Offline-Nutzung abgespeichert, kann die E-Bike-Tour starten. Idealerweise in der Lenkermitte gut sichtbar auf einer Vorrichtung platziert, zieht das Smartphone fortan die Blicke des Piloten auf sich.
Wahlweise auch die Ohren, da nahezu alle bekannten App-Anbieter ihren Premium-Abonnenten eine Sprachnavigation anbieten. Gerade auf langen Touren bewährt sich das Wechseln zwischen beiden Optionen.
Smartphone-Apps dürfen nicht ablenken
In unübersichtlichen städtischen Gefilden mit zahlreichen Abbiege-Situationen empfiehlt sich eine sprachliche Ansage, um Blicke nicht von der Fahrbahn auf das Smartphone schweifen zu lassen.
Auf weitläufigen Streckenabschnitten durch die Natur kann das Abschalten einer Computerstimme hingegen noch mehr zum Reisegenuss beitragen. Weiterer Punkt:
der Stromverbrauch.
Stromverbrauch auf längeren Radtouren niedrig halten
Fährt man im Flugmodus, bleibt der Verbrauch niedrig. Ebenso verlangsamen das gelegentliche Abschalten des Displays sowie des Bluetooth-Signals die Batterieentladung.
Auf längeren Reisen empfehlen wir ohnehin, zusätzlich einen portablen Akku (Powerbank) mit an Bord zu haben, um Endgeräte jederzeit nachladen zu können. Eine Lademöglichkeit über den E-Bike-Akku via USB-Schnittstelle wird von den Herstellern auch immer häufiger verbaut.
Fazit: Bedarf ermitteln und kostenlose Varianten testen
Alle in der Folge aufgeführten Apps bieten eine kostenlose Version an. Gut so, denn schlussendlich spielen auch Faktoren wie Bedienung oder grafische Aufbereitung der Benutzeroberfläche individuell eine Rolle.
Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall, bereits gefahrene Strecken lassen sich als GPX-Datei bei einem späteren App-Wechsel in das neue Benutzerprofil mitnehmen.
Bei welchem Anbieter letztendlich eine Mitgliedschaft abgeschlossen oder der Premium-Zugang erworben wird, sollte gut überlegt sein. Wer seine Tour fortan digital aufgezeigt und begleitet haben will, wird um eine kostenpflichtige Variante nicht herumkommen– aber auch eine umfangreiche Datenaufzeichnung im Gegenzug dafür bekommen.
Eine ausführliche Vorstellung der Funktionen von Komoot, Strava, Naviki, BikeMap und ADFC Karten lesen Sie in der ElektroRad-Ausgabe 4/2021.