Fahrrad Tipps für den Frühling: auf diese zehn Dinge kommt es an
Startklar für die neue Saison: 10 Tipps für den Fahrrad-Frühling
Fahrrad Tipps für den Frühling: auf diese zehn Dinge kommt es an
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Es gibt eigentlich keine Fahrradsaison. Oder doch?
Fakt ist, dass in Deutschland an kalten Tagen viel weniger Menschen mit dem Rad unterwegs sind als an Tagen mit warmen Temperaturen. Insofern beginnt eben für viele Radfahrer doch eine neue Saison, wenn der Frühling naht.
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Und es macht ja auch zugegebenermaßen viel mehr Spaß: Man muss sich nicht mehr in viele Schichten Bekleidung quälen, weder auf Glatteis noch Schnee achten, die Wege sind in meist besserem Zustand.
Fahrrad Tipps für den Frühling: Auf diese 10 Dinge kommt es an
Auch braucht das E-Bike bei trockenem Wetter tatsächlich weniger Pflege. Ach, und außerdem tut Draußensein im Frühling so sehr der Seele gut! Endlich wieder Sonne, ein mildes Lüftchen auf
der Haut … Doch: Sind Fahrrad und Fahrer überhaupt startklar für die neue Saison?
Tipp 1: Frühjahrsputz
Nasses Winterwetter plus Auftausalz auf der Straße – E-Bikes leiden in der kalten Jahreszeit bei Nutzung und auch, wenn sie länger gelagert wurden. Besonders die Kette ist betroffen, sie sollte daher gründlich gereinigt werden und im sauberen Zustand frisch geölt werden.
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Dazu idealerweise spezielle Reiniger sowie Fahrrad-Kettenöl verwenden. Für den Rest des Rades eignen sich ein Eimer Wasser, ein weicher Lappen, eine Zahnbürste und etwas Spülmittel oder ein schonender Reiniger. Nicht empfehlenswert sind Hochdruckreiniger und aggressive Putzmittel.
Tipp 2: Gründlicher Bike-Check
Ist das Rad sauber, sollte es auf seine Sicherheit überprüft werden. Dabei lohnt es sich zunächst mal an verschiedenen Komponenten kräftig zu rütteln. Sind Lenker und Vorbau, Bremsen und Schaltung wirklich fest?
Egal, ob das Rad die letzten Wochen genutzt wurde oder nicht, es kann immer wieder dazu kommen, dass sich etwas unbemerkt gelockert hat. Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist selbstverständlich die Funktionalität der Bremsen. Falls diese schon deutlich abgenutzt sind, ist das die perfekte Gelegenheit, um Bremsbeläge zu erneuern. Auch der Luftdruck im Reifen sollte kontrolliert werden. Wer auf Nummer sicher geht, testet nicht mit dem Daumendruck, sondern mit einem Luftdruckprüfer.
Standpumpen haben ja sowieso eine Druckanzeige. Wie viel bar der Reifen verträgt, sollte an der Reifenflanke angegeben sein. Übrigens kann auch aus der Federgabel oder dem Dämpfer am Hinterbau im Winter Luft entweichen, also unbedingt checken. Als Nächstes muss die Lichtanlage geprüft werden: Beim Dynamolicht sollten alle Verbindungen stimmen, beim Akkulicht könnte ein Aufladen nötig sein. Funktioniert die Klingel, sind Lenker und Sattel korrekt eingestellt?
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Sitzt alles niet- und nagelfest, steht eine kleine Testfahrt an. Hierbei besonders die Schaltung prüfen und darauf achten, ob es irgendwo klappert. Ist das nicht der Fall und alles läuft reibungslos: prima!
Fahrrad Tipps für den Frühling: Tipp 3 – Langsam einsteigen
Sportmediziner haben es im Frühjahr vermehrt mit Patienten zu tun, die zu ambitioniert ins Training einsteigen – Schmerzen in den Knien und im Rücken aber auch heftige Muskelkater sind mögliche Folgen. Diesen Schmerzen wird mit einem sanften Einstieg vorgebeugt. Fahrten mit einer Dauer von 20 bis 30 Minuten reichen fürs Erste aus, davon dann aber am besten gleich zwei bis drei pro Woche.
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Die Distanz kann dann in den Folgewochen peu à peu erhöht werden. Kleine Gänge in der Ebene sind klasse, um den Effekt des Pedalierens zu erhöhen. Übrigens: Je nach Intensität, Körpergewicht und Alter werden bei einer Stunde Radfahren zwischen 200 und 800 Kalorien verbrannt. Die Sportart ist also durchaus geeignet, um dem Winterspeck an den Kragen zu gehen!
Tipp 4: Ausrüstung prüfen
Die ersten Fahrten zeigen es in der Regel deutlich: Sind Kleidung und Zubehör wie Taschen, Pumpen und Co. noch in ordentlichem Zustand? Nach langer Nutzung ist jetzt vielleicht mal wieder ein Nachimprägnieren der Regenjacke nötig. Oder die lockere Schraube an der Packtasche sollte endlich mal festgezogen werden, damit sie nicht beim nächsten Schotterweg abfällt.
Wer sich vorgenommen hat, in den nächsten Monaten noch mehr zu fahren als bisher, überlegt sich am besten, was ihm persönlich den Fahrgenuss erhöhen könnte. Eine Handyhalterung kann die Navigation erleichtern, eine Lenkertasche ist optimal für Kleinkram, den man griffbereit haben will. Hochwertige, funktionale Fahrradkleidung steigert Fahrspaß im Alltag und im Training. Und vielleicht muss auch der Helm mal wieder ausgetauscht werden …
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Tipp 5: Flexible Kleidung
Im Frühjahr schlägt das Wetter manchmal überraschend schnell um. Auch ist es morgens und abends noch recht kühl, sogar Frost ist noch möglich. Gut ist es dann, flexibel gekleidet zu sein, damit man weder friert noch unnötig ins Schwitzen gerät. Zum einen bietet sich das Schichtprinzip („Zwiebelprinzip“) an, bei dem verschiedene Lagen übereinander getragen und je nach Bedarf ausgezogen werden können.
Dabei sollte eine atmungsaktive Schicht direkt am Körper getragen werden, darüber gibt es funktionelle Midlayer und den Abschluss bieten Soft- oder Hardshelltextilien, die gegen Wind und Wetter schützen. Zum anderen ist jetzt Zip-Bekleidung ideal: Hosenbeine und Ärmel sind mittels Reißverschluss abzunehmen, sobald die Sonne durchkommt.
Extra-Tipp: Merinowolle ist temperaturausgleichend und passt deshalb in jede Jahreszeit.
Tipp 6: Wetter gut einschätzen
Apropos Wetterumschwung: Kaum einer kann anhand der Wolken sicher erkennen, ob es in den nächsten Stunden regnet oder nicht. Wer Regenpausen nutzen will, achtet also am besten auf einen Regenradar, wie ihn viele Wetter-Apps anbieten (z. B. Meteoblue).
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Hier lässt sich zudem erahnen, ob nur mit einem kleinen Schauer oder einer größeren Schlechtwetterfront zu rechnen ist. Sind starker Wind oder Gewitter angekündigt, besser das Rad stehen lassen, denn es kann gefährlich werden. Wen ein Gewitter unterwegs erwischt: Vom Rad steigen, das Fahrrad abstellen und Abstand von etwa 10 Metern zu ihm halten, denn Fahrräder können Strom leiten.
Am besten sucht man Schutz unter Brücken aus Stahlbeton, in Gebäuden mit Blitzableiter oder im Auto.
Fahrrad Tipps für den Frühling: Tipp 7 – Radfahren trotz Allergie
Der Frühling ist auch Hauptsaison für Pollenflug von Gräsern, Bäumen und Co. Fast 15 Prozent aller Deutschen leiden mindestens einmal im Leben unter Heuschnupfen. Dann trieft die Nase, die Augen jucken und tränen, das Atmen fällt schwer, man ist am Dauerniesen. Betroffene müssen jetzt natürlich besonders vorsichtig sein, aber auf Sport verzichten müssen sie nicht.
Ausdauersport wie Radfahren kann Allergikern sogar helfen, die Symptome zu verringern, zudem trägt Sport zu einem generellen Wohlbefinden bei. An Tagen mit erhöhtem Pollenflug lieber auf Radfahren verzichten und auf Indoorsport zurückgreifen. Diverse Apps (z. B. Wetter.com) beinhalten einen Pollenkalender, somit sind solche Tage leichter planbar. Moderate Aktivitäten sind ansonsten gut, eine Überlastung sollte vermieden werden.
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Meistens zeigt der Körper auch selbst an, wann es zuviel wird. Dann gut auf die Signale des Körpers achten und ihn schonen! Nach dem Sport sofort duschen und Kleidung in die Wäsche tun. Eine Maske beim Radfahren kann außerdem helfen, das Einatmen von Pollen zu reduzieren. Es gibt spezielle Sportmasken, die mit Filter für Pollen und/oder Feinstaub entwickelt wurden (z. B. das Smog Protection-Schlauchtuch von H. A. D.).
Tipp 8: Sonnenbrand verhindern
Im Frühling weiß die Haut noch nichts vom Sommer. Sie hat keine Schutzbarriere aufgebaut und ist besonders empfindlich. Viele Menschen unterschätzen, wie intensiv schon die Frühlingssonne auf die Haut wirkt und riskieren so direkt einen Sonnenbrand.
Dabei gilt genauso wie im Sommer: Schon vor dem Aufenthalt im Freien Sonnencreme auftragen, am besten mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 30). Und dann regelmäßig nachcremen, spezielle Sportsonnencreme schützt auch bei schweißtreibenden Aktivitäten. Es liegt noch die Sonnencreme vom Vorjahr im Schrank? Grundsätzlich kein Problem, wenn diese stets kühl gelagert wurde. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum jedoch überschritten, muss mit einer verminderten Schutzwirkung gerechnet werden.
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Studien haben zudem gezeigt, dass sich bei Sonnencremes mit dem Stoff Octocrylen bei längerer Lagerung Benzophenon bilden kann. Ein Stoff, der als krebserregend gilt. Solche Cremes also besser direkt entsorgen. Zusätzlich zur Haut muss auch der Kopf vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Einen Teil übernimmt bereits ein Fahrradhelm, ansonsten sind spezielle Kappen, die sich unter dem Helm tragen lassen, ein guter Sonnenschutz.
Tipp 9: Routine entwickeln
Zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen gehört auch 2024: Mehr Sport treiben. Sportliches Training ist das eine, aber mit dem Fahrrad bietet sich auch die Alltagsnutzung perfekt an. Außerdem lässt sich auf diese Weise die sportliche Aktivität zeitsparend in den Alltag integrieren. Machen Sie das Radfahren in diesem Jahr wirklich zur Routine, beispielsweise als Pendlerfahrt zur Arbeit oder eine sonntägliche Extrarunde zum Lieblingsbäcker im Nachbarort.
Schaffen Sie ein Ritual mit Freunden oder dem Partner, um gemeinsame Ausfahrten zu genießen. Damit etwas zur Gewohnheit wird, muss man es immer wieder tun und bitte: nicht zu streng mit sich sein – dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern. Doch irgendwann ist Radfahren im Alltag so selbstverständlich wie Zähne putzen und man hinterfragt es nicht mehr.
Tipp 10: Neue Routen entdecken
Routine schön und gut – aber der Frühling bietet sich auch an, um neue Strecken zu entdecken. Vielleicht gibt es noch Routen in der näheren Umgebung, die man noch nicht kennt? Portale wie Komoot bieten die Möglichkeit, Touren anderer Nutzer zu finden und nachzufahren, sortiert nach Schwierigkeitsgrad und Distanz.
Aber auch klassische Karten und Bücher zu Radtouren in der Region sind gut geeignet, um mal eine neue Strecke zu planen. Und wer die Zeit hat, kann sich auch einfach mal treiben lassen und so richtig den Frühling genießen!