Fahrrad-Verkaufszahlen 2019: E-Bike im Trend
Die Verkaufszahlen 2019 zeigen: Das E-Bike wird zum Volksrad
Fahrrad-Verkaufszahlen 2019: E-Bike im Trend
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Am 11. März stellten die Wirtschaftsverbände ZIV und VSF Zahlen zum Fahrradmarkt 2019 vor. Es gab auch Statistiken zu Import, Export und Produktion, die eigentliche harte Währung ist aber, was im Markt real ankommt. Und das sind vor allem E-Bikes. 720.000 waren es 2017, gefolgt von 980.000 im Jahre 2018 – nun also 1,36 Millionen, sagenhafte 39 Prozent mehr als 2018.
E-Bikes sind immer populärer
Andererseits fiel die Zahl der verkauften Fahrräder ohne Elektroantrieb unter die Drei-Millionen-Schwelle; 2,95 Millionen Stück bedeuteten ein Minus von knapp 8 Prozent. Zusammen macht das aber immer noch ein Plus von gut 3 Prozent für alle Fahrradtypen zusammen.
Die Erklärung liegt natürlich in der Attraktivität der E-Bikes: Sie haben die Nische verlassen, finden Anhänger quer durch alle Schichten und Altersgruppen und trotz hoher Preise letztlich erschwinglich, wenn man als Arbeitnehmer die Möglichkeit zum Leasing hat, das erheblich zum Aufschwung der E-Bikes beiträgt.
Große E-Bike-Vielfalt
Außer in der Qualität der Pedelecs und dass sie sich auch mit Unterstützung wie Fahrräder anfühlen, trägt das inzwischen breite Spektrum an Modellgruppen zum Erfolg bei. Das drückt sich darin aus, dass er seit einiger Zeit ein eigenes Tortendiagramm für E-Bikes bereithält. Der Aufsteiger Nummer eins ist das E-MTB mit 26,5 Prozent der verkauften E-Bikes, aber mit 4 Prozent hat das E-Lastenrad einen steigenden Anteil.
Damit sind auch die beiden Produktgruppen benannt, wo die Verdrängung konventioneller Fahrräder am weitesten fortgeschritten ist, denn Mountainbikes und Lastenräder werden mittlerweile weitaus häufiger mit als ohne Motor verkauft; beim MTB überschnitten sich die Kurven genau 2019. Fast 63 Prozent aller MTBs und sogar fast 72 Prozent all er Lastenräder haben einen Motor. In allen anderen Kategorien liegt das „Analog-Bike“ aber noch vorn.
Der Verlierer ist das klassische Stadtrad
Sehen wir uns die Modellgruppen für Fahrräder generell an, so schnellten die E-Bikes von 23,5 auf 31,5 Prozent hoch – beinahe surreal. Der große Verlierer ist das Citybike, das von 18 auf 14,5 Prozent absank und auch im Langzeitvergleich den größten Substanzverlust erleidet. Auch Trekkingräder schrumpfen von 29,5 auf 26 Prozent. Bei diesen beiden bislang stärksten Kategorien dürfte insbesondere das gehobene Preissegment schwächeln, denn Käufer, die überhaupt bereit sind, mehr als 2.000 Euro anzulegen, landen immer öfter gleich beim E-Bike, das Komfort und Lifestyle immer besser verbindet.
Auch das klassische Mountainbike ist, wie schon angedeutet, mit 5 statt 6,5 Prozent auf dem Weg in die Nische. Immerhin bleibt das Rennrad mit seinen diversen Spielarten konstant bei 3,5 Prozent; vielleicht profitiert dieses Segment künftig vom denkbaren Aufstieg der Gravelbikes.
Verkaufszahlen könnten 2020 durch Corona-Virus eingedämmt werden
Geht diese Entwicklung Richtung E-Bike 2020 so stürmisch weiter? Das würden die Marktexperten uneingeschränkt so bejahen – zumal es offenbar hervorragend begann – käme da nicht das Corona-Virus in die Quere. Einerseits werden Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit der begehrten Fahrräder befürchtet, weil die Fabriken in China teils länger stillstanden und erst langsam wieder anliefen; andererseits bleibt unklar, ob sich das Konsumklima eintrübt. Beides scheint einstweilen noch nicht Wirklichkeit zu werden, die Nachfrage hält an, die Lagerbestände in Handel und Industrie enthalten Puffer, die Warenversorgung für das erste Halbjahr 2020 scheint einigermaßen gesichert. Beim Nachschub im weiteren Verlaufe des Jahres zeichnen sich aber Probleme ab. So halten sich Optimismus und Ungewissheit die Waage.