ListNRide: Fahrräder und E-Bikes leihen und verleihen
Bikesharing mal anders: Eine Stadtrundfahrt durch München
ListNRide: Fahrräder und E-Bikes leihen und verleihen
in Story
ListNRide ist eine Online-Buchungsplattform für Fahrräder. Ursprünglich für den Verleih zwischen Privatleuten konzipiert, bieten heute auch Händler und angesagte Bike-Hersteller ihre Modelle dort an. Aktuell sind das 50.000 Fahrräder in Europa und weltweit.. „Die angebotenen Räder sind vor allem für Touristen, Pendler und Liebhaber und jene, die ein bestimmtes Rad testen wollen, interessant“, sagt Johannes Stuhler, einer der Gründer der Plattform. Anders als die Sharing-Anbieter würden die Räder über ListNRide meist nicht nur wenige Stunden, sondern tage- oder sogar wochenweise vermietet und gemietet, für durchschnittlich 20 Euro pro Tag. Und wie einfach funktioniert das System? Wir wollten es testen.
So lief unser erster ListNRide-Deal
Registriert hatten wir uns schnell. Name, Adresse, bevorzugte Zahlungsart. Wir entschieden uns für den Online-Bezahldienst PayPal – möglich wäre auch per Kreditkarte gewesen. Wenige Mausklicks später sowie nach der Aktivierung unseres Accounts über eine Bestätigungsmail konnte die Suche losgehen: Ein passendes Fahrrad für eine Stadtrundfahrt durch München finden. Unseren ersten erfolgreichen ListNRide-Deal abschließen.
Unser Suchgebiet: Nicht allzu weit vom Hauptbahnhof entfernt. Bestenfalls in unmittelbarer Nähe zu einer U-Bahnstation. Über eine virtuelle Stadtkarte werden uns zahlreiche Anbieter für den von uns definierten Ausleihzeitraum angezeigt. Mit über 280 Verleih-Angeboten hat München einiges zu bieten. Über zahlreiche Filter lässt sich immer spezifischer für unseren Einsatzzweck eingrenzen: Radtyp, Körpergröße oder sogar Hersteller. Neben der Stadtkarte können Angebote auch nach Preis oder Datum sortiert angezeigt werden. Schnell wird klar: Wer bei ListNRide sucht, der wird fündig.
Uns sticht ein Angebot aus dem Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg ins Auge. Zwar 3,5 Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt, aber in unmittelbarer Nähe der U-Bahnstation Rotkreuzplatz. Ein klassisches Trekkingrad, sogar mit einer Satteltasche bestückt. Mit einer Tagespauschale von 18 Euro auch preislich attraktiv – inklusive der anfallenden ListNRide-Gebühren würde uns der Deal 21,98 Euro kosten. Nach Eingabe der Abhol- sowie Rückgabezeit ist unsere Buchungsanfrage an den Verleiher rausgeschickt. Bereits wenige Minuten später hat Robert G. unsere Anfrage bestätigt – und greift direkt zum Hörer. Nach abgeschlossenem Leihgeschäft sind neben genauer Abholadresse auch die Telefonnummern der Vertragspartner jeweils einsehbar. Alternativ können auch per Chat die Details der Abholung schriftlich geklärt werden.
Abholung: Zahlenschloss im Hinterhof
Robert wird am gebuchten Ausleihtag nicht selbst vor Ort sein, hat sein Trekkingrad aber mit einem Zahlenschloss gesichert im Hinterhof geparkt. Die Kombination teilt er mir am Telefon mit – das kurze sympathische Gespräch schafft Vertrauen. Auf beiden Seiten. Neben Schloss und Satteltasche hinterlegt Robert auch immer einen Helm. Es muss also nichts mitgebracht werden – ideal für eine Stadtrundfahrt. Die Detailbilder des Fahrrades hatten im Vorfeld schon Aufschlüsse über den Zustand gegeben.
Als wir am besagten Buchungstag im Hinterhof eintreffen, warten nach intensivem Check keinerlei besorgniserregende Überraschungen auf uns. Neben Kettenschaltung und Felgenbremse überprüfen wir vor allem auch die Beschaffenheit der Laufräder, insbesondere der Speichen. Ebenso drehen wir eine kurze Runde im Hinterhof und Schalten einmal durch die 18 Gänge. Dank Schnellspanner lässt sich das Sattelrohr schnell auf die optimale Höhe bringen. Auf dem bequemen und sauberen Sattel Platz genommen, kann die Stadtrundfahrt beginnen.
Alltag mit dem E-Bike: Tipps fürs tägliche Biken
Rückgabe: Kurzer Anruf, Top-Bewertung
Keine Frage: Roberts Trekkingrad hat viele Jahre auf dem Buckel, etliche Kilometer hinter sich. Dennoch sind wir mit dem Zustand mehr als zufrieden. Entscheidend bei Gebrauchträdern ist ohnehin die regelmäßige Pflege. Die Kette läuft geschmeidig, die Bremsbeläge sind vor nicht allzu langer Zeit getauscht worden. Auch der Reifendruck passt – und die Lichtanlage funktioniert. Notwendig wird diese im Laufe unserer Stadtrundfahrt allerdings nicht. Weit vor Einbruch der Dunkelheit stellen wir das Trekkingrad gegen 17 Uhr zurück in den Hinterhof. Wie vereinbart, folgt ein kurzer Anruf bei Robert. Alles lief prima, keinerlei Schadensmeldungen zu überbringen. Zu Fuß geht es zurück zur U-Bahnstation Rotkreuzplatz. Die dortige Wartezeit nutzen wir, um unsere Bewertung auf dem Profil von Robert zu hinterlassen. „Alles wie beschrieben, Rad in gutem Zustand sowie gewissenhaft gepflegt, fünf von fünf Sterne.“
Günstiger und flexibler hätten wir die bayerische Landeshauptstadt an diesem sonnigen Augusttag auf zwei Rädern nicht erkunden können.