Aldi verkauft Prophete Cargobike: Test, Einschätzung, Bewertung
Aldi verkauft Cargobike: Was taugt das Prophete E-Bike?
Aldi verkauft Prophete Cargobike: Test, Einschätzung, Bewertung
in E-Bike
Wer regelmäßig in den Onlineshop von Aldi schaut, findet ein stetig wachsendes Sortiment an E-Bikes vor. Neben zahlreichen Trekking- oder Urbanbikes von zumeist Fischer oder Prophete bietet das Einzelhandelsunternehmen aktuell auch ein Cargobike des zweitgenannten Herstellers an.
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Mit sattem Rabatt von über 30 Prozet gegenüber dem UVP von 3999,95 Euro ist das Cargo E-Bike 22.ETL.20 ComfortDrive von Prophete derzeit für 2649 Euro zu haben. Wir hatten das Vorgängermodell einst im Test. Lohnt sich das Lastenrad-Schnäppchen?
Aldi: Was kann das Prophete Cargobike?
Grundsätzlich hat der Kauf eines E-Bikes fernab vom Fachhandel fast immer ein großes Manko: es fehlt an ausführlicher Beratung von Experten sowie der Möglichkeit einer ausgiebigen Probefahrt, um neben der grundsätzlichen Charakteristik des E-Bikes auch die perfekte Rahmengröße sowie Einstellungen der Kontaktpunkte vorzunehmen. Beim Prophete-Cargobike ist das bei Aldi nicht anders. Auch, weil das 22. ETL.20 nur Online zu erwerben ist.
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Dafür lässt der Preis von 2649 Euro für ein Cargobike gewaltig aufhorchen. Und auch die Kennzahlen des AEG ConfortDrive Motors, der zusätzlich mit Schiebehilfe-Funktion ausgestattet ist, versprechen mit einem Maximal-Drehmoment von 100 Newtonmeter kräftige Antriebspower.
In unseren bisherigen Tests konnte er sich als durchaus geräuscharmer Antrieb mit angenehmem Ansprechverhalten beweisen. Ohnehin unterscheidet sich die neue 22er Version nur in puncto Akku-Kapazität mit 630 statt 576 Wattstunden von dem 20er Modell, das wir bereits getestet und für „Gut“ befunden haben.
Prophete 22.ETL.20 ComfortDrive: Rahmen & Ausstattung
Das Vorderrad sowie die Ladefläche, deren Seitenwände und Boden aus Holz sind, wurden massiv mit dem hinteren Cargobike-Teil verschraubt. Vorne finden wir cargobike-typisch ein kleineres Laufrad mit 20 Zoll vor, das mittels Spurstange mit dem Lenker verbunden ist, während das Hinterrad einen Durchmesser von 26 Zoll aufweist. Der bereits erwähnte 630 Wh-Akku sitzt einfach entnehmbar sowie schwerpunktgünstig auf dem Zentralrohr.
Die im Aldi-Onlineshop ausgewiesene Reichweite von bis 120 Kilometer scheint uns deutlich zu optimistisch, will man nicht durchweg im Eco-Modus und fernab dem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 170 kg unterwegs sein. Alleine das Cargobike selbst bringt bereits etwa 49 kg auf die Waage, wodurch die Zuladung ohnehin überschaubar ist.
Der bessere Transporter: Anhänger oder Cargobike?
Die Kenda-Bereifung dürfte die Fahrten auf vielen Untergründen zwar angenehm gestalten, eine Starrgabel macht den Fahrkomfort auf schottrigem Geläuf aber überschaubar. Klare Empfehlung aus der Redaktion: das Prophete Cargobike gehört auf Asphalt gefahren. Und kann dort auch seine Stärken in Bezug auf agile Fahrweise ausspielen.
Geschaltet wird mit Shimanos 8-Gang Acera-Kettenschaltung, was als solides Bauteil eingestuft werden kann. Die hydraulischen Scheibenbremsen stammen von Tektro und erwiesen sich in unseren bisherigen Tests als absolut sicher. Ein 70 Lux Frontlicht ist ebenso Teil einer gut ausleuchtenden Lichtanlage wie das am hinteren Schutzblech montierte LED-Rücklicht.
Optional bietet Prophete für sein Cargobike ein Regenverdeck sowie Sitzbank, Begurtung und spezielle Regenhaube für den Kindertransport. Diese Variante ist ebenfalls im Aldi Onlineshop erhältlich.
Cargobike Vorgängermodell: das ElektroRad Testergebnis
Wie erwähnt, ist das 22. ETL.20 mit dem von uns getesteten Vorgängermodell sehr vergleichbar. Mit höchster Unterstützungsstufe fuhr das Prophete flott an und ließ sich auch von ungeübten Lastenrad-Fahrern schnell auspendeln. Der Geradeauslauf war auffallen satt, außerdem überzeugte es beim Fahren durch weite Kurven.
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In engen Passagen war allerdings reichlich Übung gefordert, da der Lenkeinschlag den Radius beschränkt.
Das Wenden des etwa 2,5 Meter langen Cargobikes erledigten wir so: absteigen, Hinterrad anheben, Halbkreis gehen, wieder aufsetzen. Auch mit Beladung präsentierte es sich bergauf als erfreulich kraftvoll. Auch das Schalten unter Last verlief recht geschmeidig.
Zu Beachten: Testfahrt, Einstellung, Service
Einen Haken hat die Sache jedoch: Wie eingangs erwähnt können E-Bikes vom Lebensmittel-Discounter nicht so richtig Probe gefahren werden. Für die Themen Sicherheit und Komfort ist es jedoch wichtig, dass das E-Bike perfekt zum Fahrer passt. Vor allem was die Rahmengröße angeht. Falls sich dieses bereits nach wenigen Kilometern als nicht gegeben erweist, sollte man das 90-tägige Rückgaberecht unbedingt nutzen. Selbstredend ist eine Rückgabe eines im Onlineshop erworbenen E-Bikes mit ordentlich Aufwand verbunden.
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Einstellungen von Lenker und Sattel müssen ebenfalls zuhause selbst erledigt werden. Für jemanden mit Erfahrung natürlich kein Problem. Wer allerdings Unterstützung braucht, für den ist der Weg in den Fachhandel immer die bessere Wahl.
Auch wird man sich im weiteren Verlauf der Nutzung des Prophete Cargo E-Bike 22. ETL.20 ComfortDrive beispielsweise um die hydraulische Scheibenbremsanlage kümmern müssen. Hier steht ein Anruf beim Prophete-Servicepartner in der Nähe an. Das Gute: Ein Netz von 300 Fahrradläden sowie- werkstätten stehen nach dem Kauf eines Prophete-E-Bikes für Reparaturen und Wartungen zur Verfügung.
Fazit: Preislich attraktiv mit Abstrichen
Abgesehen von der nicht möglichen ausführlichen Testfahrt ist das Prophete Cargobike von Aldi ein attraktives Angebot, bei dem man aktuell eine ordentlich Portion Geld sparen kann. Die Ausstattung und die Verarbeitung stufen wir als solide ein und attestieren dem Cargobike keine Mängel. Weder bei Sicherheit noch Fahrqualität. Zweifelsfrei fehlt es dem 22. ETL.20 ComfortDrive an ausgefeilten Komforteigenschaften sowie souverän-geschmeidigen Lenkmanövern im engen urbanen Raum.
Für den aktuellen Schnäppchen-Preis von 2649 Euro kann es für Cargobike-Einsteiger aber eine attraktive Möglichkeit darstellen, fortan bei Strecken durch die Stadt in die Pedale zu treten, statt in einer Blechbüchse hinter dem Lenkrad zu sitzen.