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Bergtest 2019: Reichweiten von E-Bike-Akkus im Praxistest

Berg- und Talfahrt

Bergtest 2019: Reichweiten von E-Bike-Akkus im Praxistest

Pässe nur bergauf? Macht kaum einer. Um die Reichweiten bei einer Mittelgebirgs-Tour mit ihren Aufs und Abs abzubilden und reale Reichweiten zu ermitteln, entwickelten wir den „Tour-Reichweiten-Test“ und fuhren ihn im Bayerischen Wald aus. Welche Motoren überflügeln die Konkurrenz?
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Was macht den Reiz einer langen Radtour aus? Diese Frage haben wir uns im Frühjahr vor unserem großen Bergtest gestellt. Einen reinen Bergtest an der längsten europäischen Passstraße? Für unsere Leser aber wäre ein Test in einer typischen Mittelgebirgs-Situation mit seinen Aufs und Abs besser nachvollziehbar. Also zogen wir für den neuen „Bergtest 2.0“ los: Der Bayerische Wald mit seinem höchsten Berg, dem Großen Arber, war für unseren Reichweitentest wie geschaffen. Auf nach Lam, im Lamer Winkel.

Bergtest: Selektiv und herausfordernd

Die von uns ausgesuchte Tour hatte eine Länge von ca. 60 Kilometern und als topographische Herausforderung 1250 Höhenmeter … aufwärts. Unser Ausgangpunkt war Lam am Fuße des Arber. Von dort ging es zunächst bergab nach Arrach, um nach einer Flach-Passage direkt in die Auffahrt nach Eck auf 873 m einzubiegen – der erste längere Anstieg. Von Eck führte die Route in einer schnellen Abfahrt hinunter nach Arnbruck.

Von dort geht es wellig weiter über Drachselsried nach Bodenmais. Topographisch bedeutete der Abschnitt ein ständiges auf und Ab mit zwei unangenehmen, aber kurzen Anstiegen. Um der verkehrsreichen Umgehungstrasse zu entfliehen, führte unser Weg direkt durch das Touristenstädtchen Bodenmais, um noch im Ort in Richtung Silberbergwerk den Anstieg zum Großen Arber in Angriff zu nehmen.

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Testräder im Tour-Modus

Nach zwei steilen Kilometern schwenkten wir auf die Passstraße hinauf zum Langlaufzentrum Bretterschachten ein: steil, teilweise über zehn Prozent, aber machbar. An diesem Abschnitt mussten wir mit den Testrädern größtenteils im Tour-Modus fahren, sonst hätten wir schnell 200 und mehr Watt eigene Tretleistung erbringen müssen (erlaubt im Test: 150 W). Am im Sommer verlassenen Skilanglaufzentrum legten wir eine kurze Verpflegungspause ein.

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Dann ging’s mit Highspeed hinunter zum schönen Großen Arbersee und dort wieder rein in die sanfte, rund zwei Kilometer lange, durchschnittlich sechsprozentige Steigung bis zum Skizentrum am Großen Arber. Hier erwartete uns jede Runde der Blick hinauf zur höchsten Erhebung im Bayerischen Wald, auf über 1600 Metern. Vorbei an der Hindenburg-Kanzel mit einem herrlichen Blick über den Bayerwald radelten wir flach in Richtung Lohberg, wo die Straße nach und nach in steiler Bergab-Passage bis Lohberghütte führte. Von dort tourten wir einige wellige Kilometer zum Ausgangspunkt Lam.

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Die ausgewählte Runde im Bayerischen Wald verlief über zwei Pässe (u.a. am Großen Arbersee), beinhaltete Anfahrten in der Ebene, flachere Anstiege, aber auch steile Rampen – typisch Mittelgebirge. Die rund 60 Kilometer lange Runde schafften alle Motoren mit einer Akku-Ladung – ein ziemlich erfreuliches Ergebnis. Doch dann trennte sich die Spreu vom Weizen…

Test-Prozedere und -Parameter

Um nachvollziehbare und vor allem vergleichbare Messergebnisse zu erzeugen, sah unser Test-Prozedere auf auch beim neuen Touren-Test so aus: Um Fahrer-unabhängig eindeutige Werte generieren zu können, wurde jedes Testrad auf ein Systemgewicht von 120 Kilogramm gebracht. So musste jeder der vier Testfahrer voll ausstaffiert vor dem Start auf eine Waage steigen und mittels Wasserflaschen im Gepäck die Digitalwaage auf 120 Kilo bringen. Jede Testfahrt wurde zudem mit Leistungsmesspedalen durchgeführt. Das ermöglichte die Kontrolle der Tretleistung unterwegs. Und speicherte die Daten am Ende ab.

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Durch die Nutzung mehrerer Sigma Rox 12.0-Radcomputer konnten wir zudem die Trittfrequenz messen, die mit ca. 70 U/min vordefiniert wurde. Unter den Voraussetzungen Gewicht, Tretleistung und Trittfrequenz ergab sich dann die Unterstützungsstufe meist von allein: Wir näherten uns von unten her über die kleinste Stufe, die auf den meisten Streckenabschnitten ausreichte. Benötigte man nun zuviel Tretleistung, musste der Testfahrer in die nächsthöhere Unterstützungsstufe schalten und – um effizient zu bleiben – bei nächster Gelegenheit auch wieder in den tieferen Unterstützungs-Modus. Die vorgegebene Tretleistung von 150 Watt erwies sich ambitioniert und ist durchaus herausfordernd.

Zur Protokollierung der jeweiligen zurückgelegten Strecke bis zur Erschöpfung der Akkukapazität speicherten wir jede Tour separat mit der Komoot-App auf unseren Handys. Die so generierten Daten dienten zur Auswertung.

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Erstmals beim Bergtest dabei: E-Rennräder

Der Run auf E-Renner für Straße und Schotter war für uns Anlass, den neuen Touren-Test auch mit E-Rennern durchzuführen. Das Testprozedere wich allerdings von dem der Trekkingräder ab, da wir an einem Rennrad keine Packtaschen mitnehmen und die Räder so nicht auf ein gleiches Systemgewicht bringen konnten. Testleiter Georg Zeppin brachte es mit dem Centurion Overdrive vollausgestattet mit Messpedalen, Radcomputer, Trinkflaschen und Rucksack auf 90 Kilo Systemgewicht.

Kollege Stephan Kümmel hingegen fuhr mit dem nahezu baugleichen Look E-765 – beide mit Fazua-Antrieb ausgestattet – mit einem Systemgewicht von 110 Kilo. Das Ergebnis: Beide Redakteure saßen verblüffend lange im Sattel: Beim Titici mit Polini-Motor war erst nach 137 Kilometern „Flasche leer“. Effizenz-Künstler bei den Touren-Motoren: der Bafang M400, der neue Bosch ActiveLine Plus und der neue Brose Drive C.

Bergtest 2019: Die ausführlichen Ergebnisse des Reichweitentests E-Touren- und -Rennräder 2019 finden Sie in der aktuellen Ausgabe 4/2019. Dort finden Sie Angaben über die Akkukapazität, die Tour-km und den Verbrauch Wh/km. Hier können Sie die Ausgabe als Print- oder Digitalexemplar bestellen!

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