Canyon Pathlite:ON 8.0: Das E-Bike mit DualBattery im Dauertest
Ein Jahr im Dauertest: Canyons Reichweiten-König Pathlite:ON 8.0
Canyon Pathlite:ON 8.0: Das E-Bike mit DualBattery im Dauertest
in Test & Teile
Ich erinnere mich noch sehr gut an jenen Vormittag im Mai vergangenen Jahres, als der Spediteur mit einem verdammt großen Fahrradkarton an meiner Haustür klingelte. Ihm die wertvolle Fracht abgenommen, machte ich mich an die Auspackarbeiten.
Keine 15 Minuten später stand das Canyon Pathlite:ON 8.0 fahrbereit vor mir – und ich hatte erstmals ein E-Bike des Koblenzer Direktversenders aufgebaut.
Canyon Pathlite:ON 8.0: der Koblenzer Langstrecken-König
Sämtliches Werkzeug mitgeliefert, konnte ich mich problemlos Schritt für Schritt durch den Quick Start Guide lesen. Leicht verständliche Skizzen ergänzten die Aufbauschritte perfekt – meine Vorfreude auf ausgedehnte Sommertouren mit dem zusätzlichen Akku-Powerpack (500 Wh) war riesig.
Sorgenfreier Fahrspaß
Mit dem auf dem Unterrohr sitzenden Extra-Powerpack sollte eine Reichweite von über 200 Kilometern erzielt werden können. Die in Summe 1000 Wattstunden würden eine neue Dimension erschaffen, die noch mehr Unabhängigkeit auf längeren Touren mit sich bringt.
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Für mich ein unüberhörbarer Auftrag für meinen freien Samstag: Rauf aufs Pathlite und mit den randvollen Akkus von München Richtung Voralpenland radeln.
Was sofort positiv auffiel: Die perfekte Verarbeitung des Alurahmens sowie die sehr gute ergonomische Sitzhaltung auf dem Pathlite. Die luftgedämpfte Federgabel von SR Suntour erwies sich mit ihrer Lockout-Funktion ebenfalls als äußerst komfortabel.
Überzeugende Bosch-Motorleistung
Am ersten Berganstieg ließ sich aus dem kompakt-kräftigen Bosch Mittelmotor im Trittfrequenzbereich oberhalb von 75 Umdrehungen pro Minute seine Top-Leistung herauskitzeln.
Im leicht welligen Terrain zuvor und danach wandte ich im Eco-Modus wenig Pedaldruck auf – und genoss vielmehr die traumhafte Landschaft meiner ersten Ausfahrt ins Alpenvorland.
Canyon Roadlite:ON 6: Das Beste beider Welten
Die genoppten 57 Millimeter breiten Schwalbe G-One Reifen überzeugten auf den überwiegend asphaltierten Wegen und vermittelten immer genug Grip zur Fahrbahn, auch bei Nässe. Passagen auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen fuhren sich ebenfalls mühelos.
200 Kilometer und mehr
Die Lenkerhörnchen und Flossengriffe von Ergon erlaubten eine vielfältige Griffhaltung. Sie erwiesen sich als optimal gegen frühe Ermüdung, was bei einer Langstrecke bis und über 200 Kilometer ein essentieller Faktor war.
Canyon Grand Canyon:ON 9: Sportlich auf Geländetour
Die Spritzschützer hielten auch bei tiefen Pfützen Wasser und Schlamm zuverlässig auf Abstand – ebenso erwiesen sich auch die hydraulischen Shimano Scheibenbremsen bei steilen und schnellen Abfahrten als sehr zuverlässig.
Sie behielten in allen Situationen die Ruhe und verzögerten beeindruckend perfekt, auch bei der Vollbremsung im Steilhang.
Nach 200 gefahrenen Kilometern (und 1480 Höhenmetern) wies die Akkukapazität noch weitere 28 Restkilometer im Tourenmodus auf. Ein beachtlicher Wert – gerade bei diesem zurückgelegten Streckenprofil und etwa 50 Prozent im Eco-Modus, 40 Prozent im Tour-Modus und 10 Prozent im komfortablen Turbo-Modus am Berg.
Handling des Canyon Pathlite:ON 8.0 überzeugt
Nach den ersten 956 gefahrenen Kilometern bestach das Canyon Pathlite:ON 8.0 bereits durch einfaches Handling, sinnvolle Komponenten, einen kräftigen Antrieb und
die üppige Reichweite.
Ich hatte ein Reiserad erhalten, wie man es sich erträumt – das schnell ein richtig guter Freund geworden war.
Top-Beleuchtung gibt Sicherheit
Im Herbst wurde es morgens auf dem Radwegen immer leerer. Und abends auf der Heimfahrt stockdunkel. Meistens sogar kalt und nass. Folglich war die Supernova Mini 2 Pro-Lichtanlage mit ihrem Fernlicht in meinen Dauertest-Fokus gerückt. Maximal weit vorne positioniert, ins vordere Schutzblech integriert, wurde das notwendige Sichtfeld optimal ausgeleuchtet.
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Ein Gefühl von Sicherheit, gerade im Herbst, wenn der Bremsweg spürbar länger geworden ist. Auch das Rücklicht war schick in das Schutzblech integriert – und konnte so nicht von Gepäckträgertaschen verdeckt werden.
Der breite Abstrahlwinkel machte es in dieser Positionierung zudem von hinten so wie von den Seiten sehr gut sichtbar. Apropos Schutzbleche: Kam ich bisher nass zuhause an, war ausschließlich der Regen von oben dafür verantwortlich.
Spritzwasser und Schmutz von unten wurden perfekt abgefangen. Kurzum: Das Canyon Pathlite startete bestens ausgerüstet in die dunkle Jahreszeit.
Dass meine erste Winter-Langstrecke damals noch bevorstand, lies sich jedenfalls nicht auf mangelnde Ausrüstung schieben. Im Gegenteil: Ich freute mich schon sehr darauf, zwischen den Jahren endlich wieder eine längere Ausfahrt einzulegen.
Überraschend verschleißarm
Im Juli 2021 blickte ich auf über zwölf Monate und 2400 Kilometer zurück. Das Pathlite regelmäßig geputzt, die Kette geölt und auf den optimalen Reifendruck geachtet, nahm ich überraschend wenig Verschleiß wahr.
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Auch beim Frühjahrscheck in einer der mittlerweile zahlreich in Deutschland verteilten Partner-Werkstätten von Canyon konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden.
Begeistert war ich bis zuletzt auch von der Ladekapazität beider Akkus (je 500 Wh). Eine Reichweite von über 200 Kilometer, bei etwa der Hälfte im Tour-Modus, war weiterhin möglich.
Auf den entspannten Tagestouren mit meiner Familie habe ich es stets sehr genossen, die Batterie-Anzeige nicht mehr im Blick behalten zu müssen. Ebenfalls sehr zu schätzen gelernt habe ich die nicht zu sportive ergonomische Sitzhaltung sowie Lenkerhörnchen, die Ermüdungen im Handgelenk durch Wechseln der Auflagefläche perfekt vorbeugen.
Starker Motor, hohes Gewicht
Den kraftvollen Bosch-Motor (75 Nm) kann ich, trotz gut hörbarem Soundpegel, für Fahrten mit steileren Anstiegen nur empfehlen. Auf Schotter- und Waldwegen habe ich mich mit den genoppten G-One-Reifen (57 mm Breite) von Schwalbe immer sicher gefühlt.
In der Dunkelheit hat die Supernova Mini 2 Pro-Lichtanlage mit ihrem Fernlicht die Radwege wunderbar sichtbar ausgeleuchtet. Abstriche musste ich, was wenig verwunderlich ist, bei der Handlichkeit machen. Zum permanent In-den-Keller-Tragen eignet sich das Pathlite: ON 8.0 mit seinem knapp 27-Kilogramm-Gesamtgewicht nämlich nicht.
Fazit: Canyons Pathlite:ON 8.0 überzeugt durch Vielseitigkeit
Das Pathlite zurück nach Koblenz zu schicken, fiel mir wirklich schwer. Auf Touren überzeugte die große Reichweite, beim Pendeln die hochwertige Vollausstattung für fast jede Wetterlage.
Im Grunde keinen Grenzen ausgesetzt gewesen zu sein, habe ich sehr genossen. Dass nach 2400 Kilometern alle Komponenten noch tadellos und zuverlässig ihren Dienst verrichten, ist ein großer Pluspunkt.
Und einer der vielen Gründe, mit denen das Pathlite auch meine Frau überzeugen konnte – die schon fieberhaft darauf wartet, ihr bestelltes Pathlite:ON 7.0 in den nächsten Wochen an unserer Haustür vom Spediteur entgegenzunehmen.