Drössiger Gravel Pit Plus: Gravelbike mit viel Komfort im Dauertest
Gravelbike mit Komfort: Das Drössiger Gravel Pit Plus im Dauertest
Drössiger Gravel Pit Plus: Gravelbike mit viel Komfort im Dauertest
in Test & Teile
Über ein halbes Jahr hat mich das Drössiger Gravel Pit Plus auf meinen morgendlichen Weg in die Redaktion begleitet. Ergänzt durch zahlreiche Tagesausflüge endet der Dauertest nach 1.850 Kilometern.
Zeit also, zurückzublicken. Auf eine Menge Fahrspaß durch den Herbst, den Winter und die ersten langersehnten Sonnenstrahlen im Frühling auf unterschiedlichstem Geläuf.
Drössiger Gravel Pit Dauertest startet
Mitte September 2022 erfolgte die Radübergabe in Ismaning, nachdem Drössigers auffälliges mit metallicgrüner Glanz-Pulverbeschichtung versehenes Gravelbike bereits den Radfahren-Graveltest sehr erfolgreich gemeistert hatte und von unserem Redaktionsteam eine Empfehlung ausgesprochen bekam.
Besonders überzeugend bewerteten unsere Testfahrer die Reifenfederung sowie den Fahrkomfort insgesamt. Ebenso einen Großteil zur sehr guten 1,4-Benotung trug das intuitive Handling des Gravel Pit Plus bei.
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Und genau danach hatte ich gesucht, um regelmäßig über den Englischen Garten auf dem Isar-Radweg in den Münchner Norden hinaus zu pendeln. Keine Autos, keine Ampeln, dafür ein breiter Weg mit moderatem Schotter.
Aluminium-Rahmen mit Ösen
Die Radmarke der JBS GmbH aus Eschweiler bei Aachen ist bekannt für individuelle Aufbauten von vielseitigen Gravelbikes auf Basis der Drössiger-Rahmen, die im Fachhandel zusammenstellt und beauftragt werden können. Das Gravel Pit scheint mit zahlreichen Ösen am Aluminiumrahmen sowie der Carbongabel auf den ersten Blick ein solches zu sein – auch eine sportlich orientierte Sitzposition deutet auf zielstrebiges Tempomachen hin.
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Tägliches Pendeln über Schotterwege oder mehrtägige Graveltouren in noch anspruchsvollerem Geläuf: beides scheint mit diesem Gravelbike, von großem Komfort begleitet, möglich. Optisch überzeugend ist zudem, dass Züge und Leitungen weitestgehend im Rahmeninneren verlaufen.
Erfreut zur Kenntnis nehme ich ebenfalls die oberhalb des Lenkers angebrachten Spacer, mit deren Umplatzierung unter den Vorbau die sportliche Sitzposition komfortabler, also etwas aufrechter, ausfallen kann. Auch beim Blick auf den Kaufpreis bewegt sich das Gravel Pit mit 2099 Euro in einem attraktiven Segment – und will nun endlich die ersten Kilometer auf dem Dauertest-Tacho sammeln.
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Erster Fahreindruck
Wie der Plus-Namenszusatz impliziert, rollt das Gravel Pit auf den 48 Millimeter breiten und 27,5 Zoll großen Gravelking SK Pneus von Panaracer verhältnismäßig weich und beschleunigt auch auf wechselndem Untergrund bei abruptem Antritt bei 270 Millimeter tiefem Tretlager recht satt. Begünstigt wird dies durch die kleineren, hochwertigen 27,5-Zoll-Laufräder von WTB, die ebenso auf das spürbar wendigere Kurvenfahrverhalten einzahlen.
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Rahmenseitig durchdacht konstruiert: Die abgesenkte Kettenstrebe an der Antriebsseite, die möglich macht, dass der breite Reifen in einem verhältnismäßige kurzen Hinterbau untergebracht ist und sich so enge Kurvenmanöver souverän meistern lassen. Auch einem Kettenschlagen, beispielsweise auf deftigeren Wurzelabfahrten, wird so vorgebeugt. Den durchweg quirligen Charakter verdankt das Bike seinen ohnehin sehr kurzen Kettenstreben.
Als ich nach den ersten 20 Kilometern nach Hause komme, punktet das Gravel Pit außerdem mit komfortablem Tragen in den ersten Stock dank stark abgeflachtem Oberrohr. Auch deshalb lassen sich die knapp elf Kilogramm Gesamtgewicht mühelos schultern.
Tagestour im Gelände
Die täglichen Pendelfahrten über den geschotterten Isar-Radweg haben schnell neugierig darauf gemacht, wie sich das Gravel Pit bei einer Tagestour im dreistelligen Kilometerbereich ins Voralpenland schlägt. Die ausgeprägten stoßdämpfenden Eigenschaften in Kombination aus Rahmenkonstruktion mit innovativen Sitzrohrform und breiten Reifen mit leichten Stollen begeistern auf einfachen Trailpassagen.
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Gepaart mit der moderaten Sitzposition auf dem angenehm harten Selle Italia SL Sattel sowie dem breiten und nach oben gekröpften Gravellenker Ritchey Comp ErgoMax und maximal vier Bar Reifendruck gelingt der – zugegeben anfänglich etwas behäbige – Geländesprint mit bester Kontrolle.
Zugleich lässt es sich über das ergonomische Ritchey-Cockpit spielerisch durch enge Kehren steuern, toll unterstützt vom steil stehenden 72-Grad-Lenkwinkel. Die breite Auflagefläche des Lenkers ist, gepaart mit leichter Erhöhung (Rise) ein wirklich vollumfänglich überzeugendes Ergonomie-Paket in jeder Fahrsituation.
Drössiger Gravel Pit mit Shimano GRX Schaltung
Mit der Shimano GRX RX810 Schaltung bedient sich Drössiger der knackig und direkt schaltenden Gravelgruppe mit 22 Gängen. Das bergtaugliche Übersetzungsspektrum bietet eine Entfaltung von 2,5 Meter im leichtesten bis zu 9,49 Meter im höchsten Gang. Auch Steigungen von bis 14 Prozent lassen sich gut meistern. Noch leichtfüßiger klettert es sich allerdings mit einem steilerem Sitzwinkel sowie einer Sattelstütze ohne Versatz, da man so etwas von hinten tritt.
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Bei zügigen Bergabfahrten kann man hingegen beherzt in die Kurbel treten und sich die ansprechenden Kraftübertragungseigenschaften des steifen Alu-Rahmens zu Nutze machen, um ordentlich Vortrieb zu produzieren. Auch bei Nässe und Laub machen die Reifen einen guten Job, indem sie ordentlich Grip bieten, gut rollen sowie mit ihren Allround-Fähigkeiten auch bei Wind und Wetter zu überzeugen wissen.
Überzeugende Reifen-Performance
In matschigen Passagen kommen die Panaracer-Pneus erwartungsgemäß mit ihrem feinstolligen Profil schnell an ihre Grenzen bzw. ins Rutschen. Hier werden dem Gravelbike an sich die Grenzen aufgezeigt. Solange das Gelände aber trocken bleibt, bauen die Schulterstollen der Pneus fetten Grip auf. Außerdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass eine einfache Umrüstung auf Tubeless möglich ist.
In der Ebene macht man mit dem Gravel Pit Plus auch auf leichter Schneedecke im Winter prima Tempo, auch weil es sich dank effektiver Reifenfederung und nicht super hartem Aluchassis schön komfortabel fährt. Auf Robustheit getrimmte Laufräder mit WTBs ST i23 TCS 2.0 Felgen werden von 32 Speichen gezogen. Gemeinsam mit Shimanos RS470 Naben tragen sie zur guten Spurtreue und dem satten Aufliegen bei. Ein Sicherheitsplus, das vor allem bei Schneefall im Winter zum Tragen kommt.
Auch hier bleibt nach etwa 800 Kilometern festzustellen, dass das Gravel Pit Plus durch die Laufradgröße eine gelungene Mischung aus Agilität und Laufruhe vorweist. Dank dem steifen und geradlinigen Alu-Rahmen wird die Laufruhe spürbar verstärkt, was gerade in schnelleren Passagen über Schotter ein angenehmes und jederzeit sicheres Fahrgefühl bietet.
Hydraulische Scheibenbremsen
Die hydraulischen Scheibenbremsen der GRX Gruppe verrichteten nach etwas Einfahrzeit einen tadellosen Job. Ihre punktgenaue Verzögerung überzeugte auch bei Nässe oder sogar Schnee. Der Disc-Durchmesser von 160 Millimeter ist Standard im Gravelsegment – und auch am Gravel Pit Plus von Drössiger die angemessene Wahl.
Drössiger Gravel Pit Plus: Prädestiniert für Bikepacker
Auch wenn ich die ganz große Bikepacking-Tour mit dem Gravel Pit Plus nicht in Angriff genommen habe, so erzeugt allein die Anzahl an Befestigungsösen am Alu-Rahmen schon gewaltig Fernweh. Zwei Flaschenhalter im Rahmendreieck – auf Unter- sowie Sattelrohr. Eine weitere Möglichkeit unterhalb des Unterrohrs (zwei Ösen). Außerdem je ein Ösenpaar für weitere Halter an der Gabelscheide.
Wahlweise können dort auch Schutzbleche an separaten Gewinden angeschraubt werden. Ebenso ist das im Heck möglich, wo zusätzlich Gepäckträger-Ösen vorhanden sind. Zu guter Letzt sitzen auf dem Oberrohr zwei Ösen für die Anbringung von weiterem Bikepacking-Equipment.
Einfach-Schaltungen: Wenn weniger einfach mehr ist
Pannen und Zwischenfälle?
Außer einem platten Hinterreifen hatte ich auf 1.850 Kilometern keine Zwischenfälle zu beklagen. Züge, Speichen, Bremsen, sämtliche Bedienhebel – alles stets top und zuverlässig. Auch beim abschließenden Rundum-Check hatte unsere Werkstattleitung keinen ungewöhnlichen Materialverschleiß zu beanstanden. Kette, Ritzelpaket oder Bremsbeläge: alles im zu erwartenden Abnutzungsbereich.
Drössiger Gravel Pit Plus Dauertest: Fazit
Nach nun 1.851 Kilometern fällt es mir wirklich schwer, die Dauertestphase mit dem Gravel Pit Plus zu beenden. Zu sehr hat mich Drössigers gelungenes Komfortkonzept aus mit Dämpfungseigenschaften ausgestattetem Rahmen sowie großvolumigen Gravel-Pneus überzeugt.
Gravelbikes: Reifen und Schlauchlos-System
Mit knapp elf Kilogramm Gesamtgewicht weniger auf Performance ausgelegt, bleiben mir umso mehr die gutmütigen und sicheren Fahreigenschaften auch auf anspruchsvollerem Geläuf bei jeder Art von Witterung in Erinnerung. Die durchdachte und durchweg hochwertige Ausstattung macht den Anschaffungspreis von 2.099 Euro attraktiv. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Gravelbike von Drössiger.
Sie interessieren sich für das Drössiger Gravel Pit Plus? Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des Herstellers.
Drössiger Gravel Pit Plus: Technische Details und Informationen
Preis | 2099 Euro |
Gewicht | 10,9 kg (mit Pedalen) |
Zuladung (Fahrer und Gepäck) | 109,1 kg |
Rahmenarten und Größen | Diamant: XS, S, M, L*, XL |
*Testgröße
Ausstattung des Drössiger Gravel Pit Plus
Rahmen | Aluminium |
Gabel | Carbon |
Schaltung | Kettenschaltung Shimano GRX RX810, Hebel: Shimano GRX RX400, 2×11 Gänge |
Entfaltung | 2,05– 9,49 m |
Laufrad | Naben: Shimano RS470; Felgen: WTB ST i23 TCS 2.0, 32-Loch |
Reifen | Panaracer Gravelking SK, 27,5“, 48 mm |
Bremsen | hydr. Disc, Shimano GRX RX600, 160/160 mm |
Cockpit | Vorbau: Ritchey Comp 4-Axis; Lenker: Ritchey Comp Ergomax Gravel Riser; Lenkerband: VP Components |
Sattelstütze | Ritchey Comp |
Sattel | Selle Italia SL |
Lichtanlage | – |
Sonstiges | Ösen für: Schutzbleche, Bikepacking |