Fahrradhelm-Test 2025: Die besten für Alltag und MTB im Vergleichstest

Du Papa, warum trägt der Radfahrer vor uns keinen Helm?“ Auf Fragen wie dieser fällt es einem schwer, eine plausible Antwort zu geben. Oft liegt es an der Gewohnheit, keinen Helm aufzusetzen, oder an der Frisur, die man nicht zerstören möchte, oder an der Eitelkeit, oder am Übermut, oder dass noch nie was passiert ist, oder, oder, oder …

E-Gravelbikes 2025 im Test: Jetzt wird’s wild

Nach einem Sturz kommt dann oft erst die Erkenntnis. Sätze wie „Hätte ich doch einen Fahrradhelm getragen!“ sind dann überflüssig! Wichtig: Nur ein hochwertiger und gut passender Helm hilft, Gehirnerschütterungen oder schwere Kopfverletzungen zu minimieren oder ganz zu vermeiden.

Die Qual der Wahl

Egal ob man im lokalen Fahrradladen oder auf den Webseiten von Radherstellern und Online-Shops stöbert, die Auswahl von Helmen erschlägt einen nahezu. Für so gut wie jeden Einsatzzweck gibt es heutzutage den passenden Helm, aber auch Allround-Helme sind hoch im Kurs. Zudem gibt es dann noch die verschiedensten Farbvarianten wie in unserem Test beim Modell Trailblazer Mips von Sweet Protection mit 11 Stück an der Zahl und teilweise bis zu vier Helmgrößen, die man beispielsweise beim Modell Cameleon-DLX von Lazer auswählen kann.

© Gideon Heede

Mit dem Smartphone wurden die Besonderheiten der Helme bildlich dokumentiert.

Hier hilft nur eins: Sich für das Testen Zeit zu nehmen, denn ein Helm muss genauso gut passen wie ein Wanderschuh. Beide trägt man sehr lange auf Tour oder im Alltag und bekannterweise kann das kleinste Scheuern oder Drücken zu einem nervigen Dauerproblem werden. Wir haben 18 Modelle aus den Kategorien Mountainbike, Trekking, Rennrad und Urban getestet.

Radfahren im Herbst: Diese Tipps helfen gegen die Kälte

Wobei bei den meisten Helmen die Einsatzzwecke immer mehr verschwimmen und am Ende der aktuelle Trend und Style-Faktor die Stellschraube ist, wann man welchen Helm trägt – nicht selten sieht man Jugendliche mit Fullface-Helmen durch die Stadt rollen. Eines ist somit jedenfalls schon mal erreicht: Sie tragen einen Helm; unsere jungen Helmhelden!

© BVA BikeMedia

Hier können Sie die ElektroRad 8/2024 als Printmagazin oder E-Paper bestellen

Fahrradhelm-Test 2025: Sicherheit geht vor

Natürlich ist der Tragekomfort ein wichtiger Aspekte für einen gut sitzenden Helm. Die richtige Passform ist überdies ganz entscheidend für die Sicherheit, wie Lukas Bucht von SQlab betont. Dennoch ist die technische Sicherheit durch Materialien und Ausstattung wesentlich. In dem Bereich ist in den letzten Jahren viel geschehen und die Helmhersteller setzen immer mehr auf hochwertige Helmschutzsysteme.

Eines der bekanntesten am Markt ist das Mips-System, welches auch bei dem Großteil der Helme im Test verbaut ist. Diese Technologie soll zusätzlichen Schutz bei schrägen Aufprallwinkeln bieten. Dazu besteht das System aus einer beweglichen Innenschale im Helm, die unabhängig von der äußeren Schale rotieren kann. Auch die 360° Turbine Technology, getestet beim Modell Trail 2.0 von Leatt, möchte durch die im Helm angebrachten 360 Grad beweglichen Scheiben das Risiko von Kopfverletzungen minimieren.

© BVA BikeMedia / Gideon Heede

Die fünf Helmschutzsysteme in unserem Vergleichstest.

Ein weiteres Schutzsystem in unserem Test ist die SLIDTechnologie vom Helmhersteller HJC. Hier wird in das Helmpolster ein spezielles Gel eingearbeitet und soll beim Aufprall die Energie absorbieren. Bei allen aufgeführten Schutzsystemen geht es primär darum, dass durch die Techniken die entstehende Rotationsbewegung dazu beitragen soll, die Energie bei einem schrägen Aufprall zu absorbieren, um dadurch die Sicherheit von Fahrradfahrern zu verbessern.

Erweitertes Testprozedere

Um die jeweiligen Eigenschaften und Qualitäten der 18 Testprobanden im Detail herauszuarbeiten, haben wir diese in sechs Punkten miteinander verglichen. Nach der Anprobe wurde der Fahrtest auf Rad- und Feldwegen sowie bei Mountainbike-Modellen auf Trails durchgeführt. Danach sind die gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich Anpassbarkeit (Gewichtung: 15 Prozent), Tragekomfort (15 Prozent), Belüftung (15 Prozent), Halt (15 Prozent), Details (10 Prozent) und Gewicht (10 Prozent) bewertet worden.

Fahrradsattel-Test 2025: Welches ist der beste Sattel?

Hinzu kommen die Beschleunigungswerte (20 Prozent), welche bei einem Fallturmtest ermittelt wurden. Mit einer Führung ausgestattet, wurden die Helme am Testkopf fixiert. Für ein klares Testergebnis wurden je zwei Helme pro Modell getestet. Um die Beschleunigungswerte (in g = Erdbeschleunigung, 9,81 m/s²) zu messen, wurden nun die Helme jeweils aus einer definierten Höhe auf einen flachen Untergrund fallen gelassen.

© Gideon Heede

Gerade beim direkten Vergleich der Testhelme bemerkt man schnell Unterschiede.

Je niedriger die beim Aufprall gemessenen Beschleunigungswerte sind, desto geringer ist das Gehirnerschütterungsrisiko bei einem Sturz. Um die Kräfte auf dem Kopf im Falle eines Sturzes nachzuvollziehen, sei gesagt, dass bei der Formel 1 gerade mal eine Kraft von 5 g in Kurven entsteht. Was zunächst seltsam klingt, war ein sehr erfreuliches Ergebnis: alle Helme sind im Falltest gebrochen.

Helmpflicht für Radfahrer – Welche Argumente gibt es?

Da sie außerdem alle auch am Kopf fixiert blieben bedeutet das, dass bei dem Aufprall die entstandene Energie vom Helm absorbiert wurde und somit das Ausmaß einer eventuellen Kopfverletzung minimiert wird.

© Gideon Heede

Am Fallturm wurden aus einer Fallhöhe von 190 cm, bei 20 km/h Aufprallgeschwindigkeit die Beschleunigungswerte (g) ermittelt.

Beschleunigungswerte des Fallturmtests

An einem Fallturm mit Schlitten wurde ein Testkopf mit einem Kopfumfang von 57,5 cm befestigt. Für ein gleichmäßiges Testergebnis wurden zwei Helme pro Modell am Testkopf befestigt, um die Beschleunigungswerte (g) zu messen. Je niedriger die Werte sind, desto geringer ist das Risiko von Gehirnerschütterungen.

© BVA BikeMedia

Die Beschleunigungswerte des Fallturmtests sind in g angegeben.

Fahrradhelmtest 2025: Unsere Ergebnisse

Der Preis-Leistungs-Sieger Cube zeigt, dass auch günstige Helme für gerade mal 60 Euro eine super Passform besitzen und mit sämtlichen Features wie Mips, Mückennetz und abnehmbarem Visor ausgestattet sind. Im Testgebiet Mountainbike-Helm hat sich Sweet Protection seinen Platz als Empfehlung MTB gesichert.

Besonders beim Fallturmtest hat er hervorragende Beschleunigungswerte erzielt. Der Visor ist individuell einstellbar, der Kopf gut belüftet, das Weitenverstellsystem leichtgängig und er wird mit
der Mips-Technologie ausgeliefert. Nicht zu toppen ist der urbane Helm von Nutcase. Auch wenn er mit 436 Gramm der schwerste im Test war, ist er komfortabel zu tragen, hat einen guten Sitz und eine 360 Grad Beleuchtung.

© Gideon Heede

Um ein finales Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, alle möglichen Informationen zusammenzutragen.

Aus diesem Grund unsere Empfehlung Urban. Ein absolutes Performance-Modell und unsere Empfehlung Road ist der Helm von Ekoi. Mit einem Gewicht von gerade mal 256 Gramm hat er zudem perfekte Lüftungskanäle und passt sich durch kinderleichte Bedienung angenehm an den Kopf an. Die Empfehlung Nachhaltigkeit hat Bolle eingefahren, da sie bei ihrem Modell Eco React nicht nur in Sachen Design vorne liegen, sondern auch Naturmaterialien wie Kork, Baumwollgewebe, Innenfutter aus Bambus und recycelten Kunststoff verwenden.

Auf ganzer Linie hat Uvex überzeugt. Hier zeigt es sich, dass „Made in Germany“ immer noch einen aussagekräftigen Wert hat. Unser Testsieger und zugleich Helmheld Nr. 1!

Fazit

Eines gleich mal vorweg: Alle 18 Helme in diesem Fahrradhelm-Test sind auf einem guten bis sehr guten Niveau. Am Ende sollte die Qualität, individuelle Vorlieben sowie Passform und Tragekomfort für einen Kauf entscheidend sein. Aus diesem Grund bieten Hersteller unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Größen und Helmformen an. Wir hoffen mit diesem Helmtest eine Entscheidungshilfe gegeben zu haben – für mehr Sicherheit auf dem Rad und zahlreiche Helmhelden!

Diese Fahrradhelme haben wir getestet

Die Testergebnisse des Fahrradhelm-Test 2025:

© BVA BikeMedia

 

© BVA BikeMedia

 

© BVA BikeMedia

 

© BVA BikeMedia

 

© BVA BikeMedia

 

Disclaimer: In diesem Fahrradhelm-Test bauen wir sogenannte Affiliate Links ein. Wenn Sie über diese Links einkaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Am Preis für Sie ändert sich dadurch nichts.