Fitnessbikes und Sportbikes im Test: 6 Modelle für 999 Euro
Fitnessbikes und Sportbikes: Fitness im Sitzen
Fitnessbikes und Sportbikes im Test: 6 Modelle für 999 Euro
in Test & Teile
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Nicht jeder mag bei schönem Wetter im Studio Gewichte stemmen, um in Form zu kommen, oder zu bleiben. Also rauf aufs Rad, raus ins Grüne, und eifrig in die Pedale getreten. Der gesundheitsorientierte Radler hat hier die Wahl: eher straßenorientierte, gewichtsoptimierte Fitnessbikes oder geländegeeignete, gefederte Crosser mit Stollen-Reifen.
6 Räder in zwei Kategorien: Fitnessbikes und Crosser
Fitnessräder sollen den Körper trainieren. Die Zielgruppe: gesundheitsorientierte Menschen, die ein Fitness-Programm im Kalender und am Körper einen Herzfrequenzmesser haben, um ihr Training zu überwachen; gewissermaßen Jogging auf dem Fahrrad, aber ohne die beim Laufen oft auftretenden Belastungen vor allem der Gelenke, die gerade den Schwergewichtigen Probleme machen können.
Diese Räder haben wir getestet:
Canyon Roadlite AL 6.0 | Sieger Preis-Leistung | Zum Hersteller | Zum Testbrief |
Centurion Speeddrive Disc 1000 | Zum Hersteller | ||
Carver Sonic 150 | Zum Hersteller | ||
KTM Strada 800 Speed | Einsteiger-Tipp | Zum Hersteller | |
Radon Scart Light 9.0 | Zum Hersteller | ||
Trek FX S 4 | Zum Hersteller |
Fitnessbikes sind im Prinzip Rennräder ohne Rennlenker: Die Reifen dünn, Rahmen und Laufräder leicht (mal mehr, mal weniger …), mit schmalem, wenig gepolstertem Sattel, ohne Gepäckträger, Schutzbleche, Scheinwerfer. Der gerade Lenker und die Rahmen-Geometrie bringen den Oberkörper in eine mal sportlichere, mal bequemere, eher aufrechte Position.
Cross-Räder besitzen die gleichen puristischen Wurzeln wie Fitnessbikes – allerdings sind sie eher für Touren durch den Wald und über Wiesen konzipiert. Crosser sind daher in der Regel mit Federgabel, stabilerem Rahmen und breiteren Stollenreifen ausgestattet, oft auch noch mit einem Dreifach-Kurbelsatz für eine größere Übersetzungsbandbreite. Die Sitzposition ist in der Regel vergleichsweise aufrecht, für eine bessere Übersicht im Gelände.
Unterschiedliche Konzepte
Das Erscheinungsbild der von uns gestesteten Sport-Trekker ist also recht vielfältig. Je nach Hersteller-Philosophie orientieren sich die Bikes in Sachen Geometrie, Reifenbreite und Ausstattung an Renn- oder Trekkingrädern, aber auch an Mountainbikes oder den schnellen Cyclocrossern – und heißen dann, abhängig von der Fantasie des jeweiligen Marketings, Allround-, Race- oder auch Cross-Fitnessbikes.
Kurzfristig haben wir noch das neue „Roadlite“ von Canyon in den Test aufgenommen. Die Koblenzer haben uns ein Vorserien-Modell zur Verfügung gestellt, das aber mit dem ab September online erhältlichen Modell identisch ist. In Sachen Ausstattung hat Canyon dabei alle Register gezogen: Shimanos zuverlässige Rennrad-Mittelklasse „105“, Sattel und Griffe von Ergon, die universellen „G-One“-Reifen von Schwalbe – und das nicht nur mit unter zehn Kilogramm Gewicht, sondern auch für unter 1000 Euro. Unser heimlicher Testsieger – wobei immer ein Versender-Spezifikum zu berücksichtigen ist: Bei Problemen muss man das Rad in der Regel einschicken. Und Testen vor dem Kauf ist kaum möglich.
Fitnessbike oder Crosser?
Zurück zu den Konzepten: Bei den von uns getesteten Rädern sollte der Käufer vorab überlegen, ob er überwiegend auf Asphalt unterwegs ist. Oder auch öfters mal auf (grobem) Schotter oder im (leichten) Gelände.
Reine Straßen-Renner sind das Trek FS 4 und das KTM Strada: dünne Reifen, leichter Rahmen, Felgenbremsen, wenig gepolsterte Sättel. Echte Gelände-Crosser sind das Radon und das Carver: Federgabel, breitere Stollen-Reifen, Scheibenbremsen, Dreifach-Kettenblatt, insgesamt schwerer, vor allem durch die Federgabel. Die spezielle Rahmen-Geometrie bringt den Oberkörper in eine bequemere, aufrechtere Position: besserer Überblick, aber weniger Aerodynamik. Was akzeptabel ist.
Dazwischen liegen das Canyon und das Centurion: breitere Reifen, aber ohne Stollen, Scheibenbremsen, Zweifach-Kettenblätter. Die Geometrie kann unterschiedlich ausfallen: Betont sportlich beim Canyon Roadlite, komfortabler beim Speeddrive von Centurion; beide aber ohne Federgabel und damit leichter.
Ob man wirklich eine Federgabel braucht, auch wenn man öfters mal abseits der Straße fährt, entscheidet man am besten auf einer Probefahrt. Das Mehrgewicht von rund zwei Kilogramm macht sich bemerkbar, die Dämpfung jedoch nicht immer. Die breiten Reifen an Canyon und Centurion sind, mit weniger Luftdruck gefahren, in Sachen Komfort nicht viel schlechter, solange es nicht allzu ruppig wird.
Fazit: Räder ohne wirkliche Schwäche
Unsere sechs Testräder sind richtig sportliche Trainingspartner ohne echte Schwächen. Die Fitnessbikes von Canyon, Centurion, KTM und Trek sind besser geeignet für Straßen-Liebhaber, die Fitnesscrosser von Carver und Radon für Freunde des schnellen Gelände-Ritts. Je nach Vorliebe bekommt man aus unserem Testfeld in jedem Fall ein Bike mit guter Ausstattung, das für die meisten sportlich orientierten Radfahrer bestens geeignet ist. Und bis auf den KTM-Renner lassen sich alle mit Schutzblechen und Gepäckträger nachrüsten, um dann auch im täglichen Einsatz Spaß zu machen.