Packtaschen fürs Fahrrad im Test: Wasserdichte Gepäckträgertaschen

Packtaschen für den Gepäckträger: Welche sind die Besten?

Packtaschen fürs Fahrrad im Test: Wasserdichte Gepäckträgertaschen

Sie sind der Klassiker für den Gepäcktransport am Rad – Gepäckträgertaschen. Wir haben 15 reisetaugliche und wasserdichte Modelle zwischen 50 und 200 Euro unter die Lupe genommen. Wo es Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt, klärt unser Test aktueller Packtaschen.
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Die Zahlen sind beeindruckend. Laut aktueller ADFC-Radreisenalayse haben 2022 4,6 Millionen Deutsche eine Radreise gemacht, 38 Millionen zumindest einen Tagesausflug mit dem Rad. Ganz ohne Gepäck geht das natürlich nicht. Und trotz des Hypes um Bikepacking sind Gepäckträgertaschen ein Klassiker und eine sichere Bank. Wir haben 15 Packtaschen im Test, dabei liegt der Fokus auf Reisetauglichkeit, außerdem sollen die Taschen wasserdicht sein.

Welche Packtaschen waren dabei?

Marke Modell
Elops/Decathlon Fahrrad Gepäcktasche 900
Prophete Seitenpacktasche wasserdicht
Basil Navigator Storm L
Bomence Pioneer
Merida Expert City Stripe
AGU Tech Shelter Large
Topeak Pannier Drybag
AGU Clean Shelter Large Doppelte Tasche
Brooks Scape Large Pannier
Deuter Weybridge 20+5
Vaude Proof Back TR
New Looxs Varo Backpack
Thule Shield, 2er Pack
Ortlieb Vario PS
Deuter Mainhattan 17+10

Getestet: Stunden im Regen

In diesem Punkt können alle Taschen überzeugen. Einem mehrstündigen Regen hielten alle Gepäckstücke stand, ebenso hatten wir auf den Testfahrten keine Probleme mit Wassereintritt. Auf extreme und praxisferne Belastungen, wie etwa mit einem Hochdruckreiniger, haben wir allerdings verzichtet. Elementar für trockenes Gepäck und die klassische Schwachstelle ist der Verschluss der Taschen. Bis auf eine Ausnahme werden alle Test-Taschen per Rollverschluss verschlossen. Alle haben eine Verstärkung am Rand, die ein Einrollen erleichtert. Wichtig ist, dass der Rand dreimal umgeschlagen und dann fixiert wird. Nur dann entsteht ein Labyrinth, durch das das Wasser keinen Weg findet. Manche Hersteller verbauen zusätzlich einen Klettverschluss an der Öffnung, der beide Taschenseiten zusammenhält.

Nur Deuter schickte auch ein Modell mit anderer Bauform. Die Mainhattan wird mit einem Reißverschluss geschlossen, ein Deckel mit Magnet-Haken sorgt für einen wasserdichten Abschluss. Auch diese Tasche hielt dem Wasser stand – ob rollen oder klappen wird damit zur Geschmacksfrage.

Die Stoffrolle am Verschluss der anderen Taschen wird bei den meisten Herstellern zu den Seiten hin abgespannt. Fast alle Hersteller setzen dabei auf einen Klick-Verschluss aus Kunststoff. Ortlieb und Brooks verwenden einen Metallhaken, der in eine Stoffschlaufe gefädelt wird. Beides ist funktional, die Bänder laufen im Metall noch leichter, zudem ist die Lösung robuster.

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Verschlüsse und Gurte

Einige Hersteller ermöglichen es durch geschickte Wahl der Clip-Gegenstücke, dass die Taschen nicht nur seitlich geschlossen werden können, sondern auch mittig. Das kann zu Lasten der Wasserdichtigkeit gehen, dafür passt etwas mehr Inhalt hinein, der trotzdem gegen Herausfallen gesichert ist. Basil, Bomence, Deuter, Prophete und Vaude bieten zusätzlich zur seitlichen Abspannung einen weiteren, zentralen Gurt. Der kann genutzt werden, um die Tasche zu komprimieren. Damit kann aber auch weiteres Gepäck auf der Tasche fixiert werden, etwa ein Schlafsack. Pluspunkt an dieser Stelle für Deuter, der Riemen ist als Y ausgeführt, das schafft noch mehr Fläche und damit Sicherheit.

Ortlieb und New Looxs spannen nicht seitlich ab, sie haben nur ein zentrales Band, das den Rollverschluss fixiert. Beide Lösungen hielten im Test dicht. Beide eint eine andere Besonderheit: Sie können nicht nur als Packtasche, sondern auch als Rucksack genutzt werden. In der Umsetzung gehen beide Hersteller verschiedene Wege. Bei New Looxs werden die Rucksackriemen mit Clips befestigt. Es gibt sogar einen Bauch- und einen Brustgurt. Die Haken für den Gepäckträger werden mit einem weichen Kissen abgedeckt. Für besseren Tragekomfort trägt die Tasche Schaumstoffpolster an der Rückseite.

Ortlieb dagegen baut auf eine Seite der Tasche die Befestigung für den Gepäckträger, die Rucksackgurte werden nicht abmontiert, sondern finden auf der anderen Seite ihren Platz. Die Seite, die jeweils nicht benutzt wird, wird mit einer Schürze zugedeckt. Die kann auf je eine Seite geschwenkt und dort befestigt werden. Dadurch werden auch die Rucksackgurte fixiert. Der „Umbau“ gelingt innerhalb von Sekunden.

Alle anderen Hersteller setzen auf Schultergurte. Diese liegen im Regelfall bei – bis auf Brooks – und werden eingeklickt. Dadurch können die Packtaschen auf längeren Strecken komfortabler getragen werden als an Griffschlaufen. Die Doppeltasche von AGU ist bauartbedingt eher unpraktisch zu tragen.

Die Taschen mussten sich im Alltag und auf Testfahrten beweisen. Dafür wurden sie mit Maximalgewicht befüllt.

Packtaschen im Test: Spannende Details

Bleibt die Befestigung am Rad. Alle Hersteller setzen auf zwei Haken mit Sicherung, die an einem querlaufenden Rohr des Gepäckträgers einrasten. Ein weiterer Haken weiter unten verhindert eine Bewegung der Tasche. Im Detail gibt es dennoch Unterschiede. Manche Hersteller ermöglichen eine werkzeuglose Verstellung der Haken (Bomence, Deuter, Merida, Ortlieb, Thule), das ist praktisch, wenn die Tasche nicht nur an einem Rad genutzt wird. Für den Test haben wir Taschen geordert, die nicht für Systemgepäckträger ausgelegt sind, sondern möglichst universell passen. Eine Herausforderung dabei sind verschiedene Rohrdurchmesser am Träger. Beinahe alle Hersteller bieten Adapter oder Passstücke für verschiedene Rohrdurchmesser an, die den Taschen beiliegen. Gehen die Adapter verloren, können die Taschen weiterhin genutzt werden, haben allerdings Spiel auf dem Rohr. Einzig Thule setzt auf ein System, dass bei jeder Anbringung über kleine Rasten eingestellt wird, das gelingt auch mit einer Hand und sekundenschnell.

Der Stoff der Taschen besteht immer aus Polyamid in verschiedenen Verarbeitungsformen. Dabei unterscheiden sich die Taschen deutlich in der Haptik. Teilweise wirken sie, vor allem im Neuzustand, ziemlich starr und lassen sich dadurch schlechter rollen (Elops, Prophete, Topeak), erwecken dadurch aber auch einen sehr robusten Eindruck. Andere Hersteller wie etwa Deuter oder Basil verarbeiten das Material dünner. Dadurch steigt die Rollbarkeit. Deuter möchte die Haltbarkeit durch Ripstop-Fasern verbessern. Besonders praktisch bei den Deuter-Taschen ist die helle Beschichtung innen, dadurch steigt die Sichtbarkeit und Übersichtlichkeit im Innenraum enorm. AGU und Vaude setzen auf recyceltes Material, der Innenraum der Bomence-Tasche ist sogar lebensmittelecht.

Einige Hersteller spendieren dem Innenraum zudem zusätzliche Taschen, vom Einzelfach bis hin zu ausgefeilten Organizern mit gepolsterten Laptopfach. Zum Teil sind diese sogar herausnehmbar.

Die Spannbreite an Ausstattung ist somit groß, ebenso wie die Preisspanne. Positiv ist aber, dass keine der Packtaschen untauglich für eine Reise ist. Vielmehr sollte in der Auswahl jeder etwas für seine Ansprüche an Größe, Befestigung, Einsatzzweck und Preisvorstellung finden. Damit heißt es: Gute Reise!

Packtaschen im Überblick: Das sind die Testergebnisse

Bitte einmal durch die Galerie klicken! Die Packtaschen sind nach Preis aufsteigend sortiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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