Sattelstützen für das Fahrrad im Test: 16 Federstützen von 59,90 Euro bis 460 Euro
Komfortable Sattelstützen im Test: Stoßdämpfer
Sattelstützen für das Fahrrad im Test: 16 Federstützen von 59,90 Euro bis 460 Euro
in Test & Teile
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Der Komfort an einem Rad wird vom Fahrer vor allem bei Reifen, Sattel und eben Sattelstützen besonders deutlich wahrgenommen. Gerade bei Fahrrädern ohne Hinterradfederung – und das sind im Trekking-, City- und Sportbereich die allermeisten – kommt der Sattelstütze daher besondere Aufmerksamkeit zu
Sattelstützen im Test: Komfort bringt‘s
In erster Linie nehmen wir, etwa beim Durchfahren eines Schlagloches oder Überfahren eines Kopfsteinpflasters, den Flex der Sattelstütze wahr. Der Flex ist die Fähigkeit, sich bei einer stoßartigen Belastung zu biegen. Diese Nachgiebigkeit empfinden wir als Komfort, da der aus einer Fahrbahnunebenheit resultierende Stoß abgefedert wird. Der Weg der Biegung ist praktisch eine gewollte, minimalistische und mechanische Federung.
Der zweite, ebenfalls wichtige Punkt ist die Dämpfungscharakteristik. Je nach Material können schädliche Schwingungen mehr oder weniger gut abgebaut werden. Im Allgemeinen gelten Metalle wie Aluminium eher als schlechte, Verbundwerkstoffe mit Kohlefaser eher als gute Schwingungsdämpfer.
In der Summe spürt das der Radfahrer vor allem auf langen Touren, weil die körpereigenen Stoßdämpfer im Rücken (Bandscheiben) geschont werden und die Halte- wie Stützmuskulatur weniger arbeiten muss. Das bringt Fahrfreude, spart Energie und ist gut für die Gesundheit.
Was bringt der Komfort der Sattelstützen für das Fahrrad?
Um hinter die Einflussfaktoren des Komforts von Sattelstützen zu kommen, wurden alle 15 Modelle und ein schweres Aluminium-Standardmodell aus einem Testrad auf dem Prüfstand bezüglich Flex untersucht. Zudem haben wir auch Untersuchungen mit Blick auf unterschiedliche Auszugslängen, Rohrmaterialien, Durchmesser und Rückkröpfungen durchgeführt.
Bezüglich Material (Alu, Carbon) gab es bei den Stützen von Oval nur minimale Unterschiede. In Rücksprache mit anderen Herstellern versicherten uns diese, dass ihre Carbonstützen meist flexibler als das Alumodell wären. Auch der Stützenversatz bei den drei FSA Modellen ergab nur kleine Unterschiede.
Von welchen Faktoren ist der Komfort der Sattelstützen abhängig?
Im Wesentlichen ist der Komfort also von drei Faktoren abhängig:
Fahrergewicht: Der Flex nimmt hier proportional mit dem Gewicht des Fahrers zu. Ein doppelt so schwerer Fahrer bekommt also doppelt so viel Flex. Leichtgewichte haben das Nachsehen.
Rohrdurchmesser: Der Flex nimmt ab, umso größer der Durchmesser ist. Hilfreich ist hier also mit möglichst schlanken Sattelstützen und gegebenenfalls Reduzierhülsen zu arbeiten.
Auszugslänge: Umso länger die Stütze aus dem Rahmen ragt, umso mehr Flex bietet sie. Da der Flex in der dritten Potenz mit der Auszugslänge zunimmt, erhält man etwa bei der Verdoppelung den achtfachen Flex (2³ = 8)!
Im Test liegen zwischen dem steifsten (3T) und flexibelsten (Schmolke) Modell der Faktor 4. Das ist enorm und hätten wir in dieser Größenordnung nicht erwartet. Zudem zeigt der Test, dass eine generelle Aussage zum Material und Versatz nicht möglich ist, eine Änderung des Durchmessers und vor allem Stützenauszugs aber sehr viel bringt.
Schweren Menschen reicht zudem auch eine unnachgiebige Sattelstütze mit kleinem oder mittlerem Flex. Das hohe Körpergewicht „verbiegt“ auch die härten Stützen. Leichte Radler hingegen wählen Exemplare mit sehr hohem Flex und damit hohem Komfort.
Diese Sattelstützen für das Fahrrad haben wir getestet
Modell | UVP | Prädikat | Bezug |
Oval 650 | 59,90 Euro | Jetzt bestellen! | |
Rose RC-170 Flex Carbon | 89 Euro | Jetzt bestellen! | |
Bontrager Pro | 119,95 Euro | Jetzt bestellen! | |
Easton EA 90 | 129,90 Euro | Jetzt bestellen! | |
Canyon S13 VCLS CF | 149,95 Euro | Preis/Leistung | Jetzt bestellen! |
3T Zero25 Team Stealth | 150 Euro | Jetzt bestellen! | |
Fizik Cyrano R1 | 159 Euro | Jetzt bestellen! | |
Merida Team S-Flex Carbon | 159 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen! |
Specialized CG-R S-Works | 189,90 Euro | Jetzt bestellen! | |
FSA K-Force | 209 Euro | Jetzt bestellen! | |
Ritchey WCS Carbon Link Flexlogic | 211,95 Euro | Jetzt bestellen! | |
Syntace P6 Hiflex | 250 Euro | Testsieger | Jetzt bestellen! |
Shannon Carbon | 179 Euro | Jetzt bestellen! | |
Newmen Advanced Carbon | 189 Euro | Testsieger | Jetzt bestellen! |
Zipp SL Speed | 289 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen! |
Schmolke TLO | 460 Euro | Empfehlung | Jetzt bestellen! |
Die ausführlichen Testbriefe mit detaillierter, transparenter Bewertung der einzelnen Modelle lesen Sie in der aktiv Radfahren 1-2/2019. Jetzt bestellen!
Sattelstützen in der Praxis? Ein Zugewinn!
Alle Testmuster wurden in einem normalen Trekkingrad mit starrer Gabel, hartem Sattel und stark aufgepumpten Reifen gefahren, um die Unterschiede besser zu erfühlen.
Im Test fällt auf: Die Messwerte vom Prüfstandtest ähneln dem Praxiseindruck oft stark, aber es gibt Ausnahmen: Die Specialized macht mit ihrem starken Knick einen besseren Eindruck, als der Prüfstandwert suggeriert. Zusammen mit Canyon, Merida, Newmen, Rose, Syntace und Zipp ist der Komfortzugewinn deutlich spürbar.
Eine eigene Liga ist die sündteure Schmolke. Ihr Flex ist extrem. Allerdings mit Einschränkungen: Sportive Fahrer, die am Gewichtslimit kratzen, die Stütze lang ausziehen und mit hoher Trittfrequenz unterwegs sind, berichten von einem starken Wippen. Abhilfe würde hier die optional erhältliche, etwas steifere Version bringen.
So wertet aktiv Radfahren beim Test der Sattelstützen
Um alle Stützen direkt miteinander vergleichen zu können, haben wir die Punkte Gewicht mit 10, das Potential des Stützenkopfes mit 20, den Flexwert mit 30 sowie den Praxiseindruck mit 40 Prozent gewichtet.
16 Sattelstützen für das Fahrrad im Test: Fazit
Eines ist klar: Die Sattelstütze ist ein stark unterschätztes Bauteil am Fahrrad, denn sie leistet einiges! Im Test zählt am Ende aber, wer in Summe die meisten Punkte gesammelt hat. Auf den Komfort bezogen bringen Merida, Newmen, Rose, Specialized, Syntace und Zipp einen wirklich spürbaren Vorteil. Die absolute Spitze markieren hier aber Canyon und Schmolke (Komforttipp).
Sehr ausgewogene Stützen ohne wirkliche Schwäche kommen von Merida und Zipp. Sie verdienen sich deshalb auch eine Empfehlung. Beim Preis-Leistungsverhältnis punktet Canyon: Keine Stütze bietet bezogen auf den Preis eine annähernd so komfortable Auslegung wie die S13 VCLS CF.
Und der Testsieg? Geht an Newmen und Syntace, weil diese beiden die komplettesten Stützen bauen und auch für schwere Fahrer uneingeschränkt empfehlenswert sind.
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