NuVinci-Getriebe an verschiedenen Rädern im Test
Unendlich genießen - Fünf Räder mit NuVinci-Getriebe im Test
NuVinci-Getriebe an verschiedenen Rädern im Test
in Test & Teile
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Wie wäre es denn mit unendlich vielen? Utopie? Natürlich nicht für diejenigen, die sich auskennen. Denn seit 2007 gibt es das NuVinci-Getriebe, eine stufenlose Schaltung, bei der die Übersetzung kontinuierlich also in unendlich vielen „Schritten“ angepasst werden kann. Wie gesagt, wer sich auskennt, dem muss diese Nabe nicht mehr vorgestellt werden. Trotzdem führt sie hinter Shimano, Rohloff und Co. noch ein Schattendasein. Aber das ändert sich gerade, denn die Zahl der NuVinci-Räder wächst genauso kontinuierlich wie sich ihre Übersetzung variieren lässt. Immer mehr Hersteller bieten fertig konfigurierte Modelle oder das Getriebe als Option an.
Alter Meister – NuVinci Schaltung
Das Prinzip der NuVinci-Schaltung hat schon der geniale Leonardo da Vinci beschrieben. Die Namensgebung liegt also nahe. Bei der NuVinci handelt es sich um ein sogenanntes stufenlos variables Planetengetriebe (CVP – Continuously Variable Planetary). Dabei sorgt ein Ring aus Kugeln für den Kraftschluss zwischen zwei rotierenden Scheiben. Durch Kippen der Kugeln in ihrer Rotationsachse verändert man das Übersetzungsverhältnis. Eine hoch technische Haftflüssigkeit im Inneren der Nabe gewährleistet den dauerhaften Kraftschluss zwischen Kugeln und Scheiben.
So schafft die NuVinci eine Übersetzungsspanne von 360Prozent. Das liegt in der Mitte der beiden erfolgreichsten Schaltnaben: Shimano Alfine 8 (307%) und Alfine 11 (409%). In der kleinsten Einstellung sorgt sie für eine Halbierung der außen anliegenden Übersetzung, in der größten fast für eine Verdopplung (1,8-fach). Die Bedienung erfolgt über einen Drehgriff, der mit dem berühmten orangefarbenem Radler das Übersetzungsverhältnis bildlich wiedergibt: eine flache Linie heißt hohe, schnelle Übersetzung, eine gewölbte Linie steht für Bergtauglichkeit.
2007 gab es die erste Version noch mit ein paar Kritikpunkten wie sehr hohem Gewicht und schlechter Übersetzung am Drehgriff (Umgreifen nötig). Trotzdem überzeugte das Konzept der stufenlosen Schaltung von Anfang an. Die überarbeitete, aktuelle Version „N360“ ließ nicht lange auf sich warten und war leichter, kleiner und mit einer 3/4-Griffumdrehung einfacher zu bedienen.
Vor- und Nachteile
Die komplett versiegelte NuVinci muss laut Hersteller nicht gewartet werden, sie ist selbst unter hoher Last schaltbar, und das stufenlose Schalten funktioniert ruckfrei. Das Schalten selbst ist so einfach und intuitiv „wie die Lautstärkeregelung an einem Radio.“ (Fallbrook). Dafür ist sie immer noch deutlich schwerer als die meisten Nabenschaltungen.
Harmony
Mitverantwortlich für den Erfolg ist auch die automatisch und elektrisch schaltende Version „Harmony“. Fallbrook stellte sie 2011 als serienreif vor. Gedacht ist sie vor allem für E-Bikes, die liefern einerseits den nötigen Strom gleich mit. Andererseits verträgt die NuVinci die hohen auftretenden Belastungen, und ihr gleichmäßiges Schalten schont wiederum alle Antriebsteile. So findet sie im boomenden E-Bike-Markt viel Anwendung.
Ein Stellmotor regelt die Übersetzung so, dass eine gewählte Trittfrequenz erhalten wird. Das Kurbeln wird dadurch gleichmäßig und ergonomisch angenehm. In der Variante „Advanced“ kann man mittels Taste auf manuelle Schaltung umstellen und selbst die Kontrolle behalten. So oder so benötigt die „Harmony“ Strom zum Schalten. Ihr Bedarf ist aber so gering, dass der Reststrom des Akkus immer noch ausreicht, auch wenn er zum Fahren schon zu schwach ist.
Kleine Auswahl – breites Spektrum
Um auch den Noch-nicht-Kennern diese genial einfache Schaltung etwas näher zu bringen, haben wir uns eine kleine Auswahl an passenden Rädern vorgeknöpft. Mit unserem Testfeld mit drei Rädern im Stadtrad- oder Tourenrad-Segment, einem für Freunde urbaner Kultur und einem E-Bike mit der „Harmony“, kommen wir der Aussage von Jack Brandsen schon sehr nahe, dass die NuVinci ein breites Einsatzspektrum abdecken kann. Das ist zwar noch nicht unendlich groß. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bei der Anzahl an Gängen hat das ja auch geklappt.
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