Trekkingräder 2020 im Test: Kaufberatung und Bewertung
17 Trekkingräder der Saison 2020 im Test: Aktive Lebensfreude
Trekkingräder 2020 im Test: Kaufberatung und Bewertung
in Test & Teile
Der Wolpertinger ist ein mystisches Fabeltier, ein Mischwesen aus ganz verschiedenen Tieren. Es kann Nagetier, Reh, Ente sein oder Eule, Eichhörnchen. Was auch immer, die Mischung ist reichlich bunt. Auch das Trekkingrad ist eine Art bunte Mischung und kann verschiedene Gesichter, also Ausprägungen haben. Es vereint Elemente vom Mountainbike und vom Rennrad in sich. Je nach Geschmack und Einsatzzweck steht eine sportliche Auslegung im Vordergrund, dann kann es sogar einen Rennlenker haben. Oder ist mehr Komfort gewünscht, dann sitzt man sehr aufrecht und profitiert von Komfort-Elementen wie Federgabel und Federsattelstütze. Alle Trekkingräder haben eine Gemeinsamkeit: eine grundlegende Alltagstauglichkeit mit Lichtanlage, Gepäckträgern und mehr. Auch eine Toureneignung gehört zum Konzept. Sie gipfelt im Reiserad, das einen auch schwer beladen sicher weit fortträgt.
Trekkingräder 2020 im Test: Von allem etwas dabei
Unser umfangreicher Trekkingräder-Test mit 17 Rädern zeichnet ein gutes Bild von den Möglichkeiten und Facetten des Trekkingrades. Das betrifft den Preis – 699 bis 7809 Euro –, technische Unterschiede und den Einsatzzweck. Stahl, Alu, Carbon kommen als Rahmenmaterial zum Einsatz, dazu Ketten- und Getriebeschaltungen. Von mehr Stadteinsatz reicht das Feld bis zum Reiserad mit sehr sportlichem Charakter.
Generell ist die Mittelklasse in diesem Test sehr betont. Zwischen grob 1000 und 2000 Euro gibt es immerhin 10 Räder. Darüber wird es mit 5 Vertretern etwas dünner, zudem mit größeren Preissprüngen. Zwei Modelle belegen den Einstiegspreis von 699 Euro.
Diese 17 Trekkingräder haben wir im Megatest 2020 getestet
Marke | Modell | UVP | Prädikat |
Morrison | T 3.0Testbrief | 699 Euro | Preis-Leistung |
Prophete | Entdecker | 699 Euro | |
Kalkhoff | Endeavour 30Testbrief | 999 Euro | Preis-Leistung |
Diamant | Rubin Super Legere | 1199 Euro | Kauftipp |
Fuji | Touring Disc Ltd | 1299 Euro | |
Green‘s | LeedsTestbrief | 1299 Euro | |
Compel | XRC 1300 | 1399 Euro | |
Morrison | T 7.0Testbrief | 1399 Euro | |
Victoria | Trekking 8.7Testbrief | 1399 Euro | |
Breezer | Beltway 11+ | 1699 Euro | Kauftipp |
LIV | LaVie SLR 0 | 1799 Euro | |
KTM | Life StyleTestbrief | 1849 Euro | |
Simplon | KaguTestbrief | 2579 Euro | Kauftipp |
Simplon | Silkcarbon | 2799 Euro | |
MTB Cycletech | Raw Offroad RohloffTestbrief | 4485 Euro | |
Rennstahl | 853 Rohloff GravelTestbrief | 5071 Euro | |
Falkenjagd | Hoplit PiTestbrief | 7809 Euro | Kauftipp |
Die getesteten Trekkingräder in der Bildergalerie
Einseitig mit Top-Komponenten
Was im Test der Trekkingräder auffällt, ist die Häufung an Schalt- und Bremskomponenten aus Shimanos Deore XT-Gruppe, immerhin die Top-Trekking-Liga. Das betrifft primär das starke Mittelfeld. Was gut klingt, hat aber auch Nachteile. Nämlich bei einem Gesamtpreis unter 1500 Euro muss man irgendwo Abstriche machen, sonst geht die Rechnung nicht auf. Gespart wird dann beim Licht samt Nabendynamo, der Federgabel oder den Bremsen und besonders, auffallend häufig, bei den Bremsscheiben. Gerade die günstigen, ungeschliffenen Scheiben benötigen eine lange Einbremszeit, bis sie voll funktionstüchtig sind. Zudem fallen Schutzbleche allgemein eher zu kurz aus. Wir meinen, dass damit oft am falschen Ende gespart wird und die Ausstattung der Räder insgesamt nicht homogen ist.
Lieber hier (XT) etwas Zurückhaltung und dafür dort (alles andere) mehr Qualität. Eine komplette Deore-Gruppe (eins unter XT) zum Beispiel ist tauglich genug und macht das Rad unterm Strich viel homogener. Diese Inkongruenz spiegelt sich dann auch in den Noten wider. Wegen niedriger Punktzahl in der Ausstattung wird das Urteil am Ende eben nicht sehr gut. Ein weiterer Aspekt sind oft eingeschränkte Zuladekapazitäten. Wer da unter 120 kg Potenzial bleibt, schließt die schwereren Fahrer mitsamt Gepäck aus. Kann man machen, muss man aber nicht, weswegen es hier Abzüge gibt, die sich aufs Ergebnis auswirken.
Überzeugend in der Praxis
Trotzdem, das muss unbedingt gesagt werden, überzeugen am Ende eigentlich alle Trekkingräder mit ihren Fahreigenschaften. Und das ist die Hauptsache! Negative Ausreißer gibt es hier nicht, egal zu welchem Preis. Das wiederum reißt die Noten in Teilen wieder weiter nach oben und rettet dem einen oder anderen Kandidaten die Eins.
Natürlich sind Unterschiede zu spüren. Ein Rad wie das Ober-Spitzenklasse Titan-Modell Hoplit von Falkenjagd muss sich anders fahren als das Einsteiger-Trekkingrad Morrison T 3.0. Gerade das Titan-Rad zeichnet sich durch eine perfekte Abstimmung in allen Punkten aus. Es ist das einzige Rad im Test, das in allen Kategorien die volle Punktzahl erzielt. Als Testsieger kann man es wegen der fehlenden Vergleichbarkeit aber nicht bezeichnen. Gerade im unteren Preissegment haben wir mehrere Preis-Leistungs-Tipps vergeben. Ein gutes Fahrrad zu bauen ist die größere Herausforderung, wenn das Budget begrenzt ist und die Technik dadurch schlichter. Dass es dennoch gelingt, zeugt von Sachverstand und Geschick. So bekommt man eine guten Gegenwert für sein Geld.
Fazit
Im Test zeigt sich das breite Spektrum an Trekkingrädern von seiner besten Seite. Wie bunt auch immer jedes einzelne Rad abgemischt ist, es ist sicher kein Fabelwesen, sondern gelebte Realität für Alltag und Tour.
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