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Zuverlässige Trekkingräder bis 1800 Euro für die Saison 2024 im Test

Für viel Fahrfreude

Zuverlässige Trekkingräder bis 1800 Euro für die Saison 2024 im Test

Trekkingfahrräder verkaufen sich nach wie vor blendend, sie sind immer noch das stärkste Segment im Markt. Auch wenn es werblich etwas untergeht. Das Angebot ist riesig. Doch wie viel Geld muss man für ein gutes Modell ausgeben? Etwa so viel, wie für unsere Testräder?
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Für E-Bikes oder richtiger: Pedelecs haben Käufer im vergangenen Jahr 2950 Euro im Schnitt ausgegeben. Eine Dimension, die man sich bis vor kurzem nicht mal vorstellen konnte. Im Gegensatz dazu lag der mittlere Preis für ein Fahrrad bei schlanken 470 Euro. Er ist im Laufe der Zeit sogar gesunken. So hat es der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) erfasst. Je nach Sichtweise sind die Preise für die Räder in diesem Test also wahlweise wahnsinnig hoch oder echt günstig. Klar, der Vergleich mit den Pedelecs hinkt etwas, er gibt aber Aufschluss darüber, was Käufer und Käuferinnen bereit sind auszugeben. Aus unserer Sicht, und betrachtet man die gesamte Preisspanne, liegen die fünf Testräder mit 1600 bis 1800 Euro auf einem unteren Mittelfeld-Niveau.

Trekkingräder: Moderne Entwicklungen

Normalerweise wäre unsere Preislage die, in der man anfängt, die Räder zunehmend mit Shimanos Toplevel-Trekking-Komponenten der Deore XT-Gruppe zu schmücken. Ein komplettes XT-Rad ist allerdings doch noch eine Stufe teurer. Die Gruppe wird anscheinend langsam ausgeschlichen und stückweise durch die neue Shimano Cues ersetzt. Die ist insgesamt robuster ausgelegt und bedient das moderne Bedürfnis nach Einfach- und Zweifachschaltsystemen. Sie gibt es von einfacher bis hochwertiger. Hier kommen die beiden hochwertigeren Varianten zum Einsatz.

Für den Veränderungsprozess steht zum Beispiel das Stevens Esprit. Im Test läuft es in der weiterhin erhältlichen sogenannten Generation 1 mit bisher bekannter und üblicher 3 x 10-Kettenschaltung in einem XT-Deore-Mix. Die neueste Generation 2 ist soweit identisch, schaltet aber per Shimano Cues. Wer also die Bandbreite und Schaltlogik einer 3 x 10-Schaltung sucht, wird beim Testmodell fündig. Andernfalls bietet sich die Cues-Version an, die aber auch 100 Euro mehr abverlangt. Gründe für den Transfer ins 2x-Lager sind im Trend zu finden. Wie von Radon zu vernehmen ist, greifen aber auch zahlreiche Kunden inzwischen direkt zum E-Bike, statt sich ein für Trekkingräder etwas teureres XT-Rad zuzulegen. Für Radon war die Konsequenz, das eigentliche XT-Modell nicht weiterzuführen und stattdessen das hier getestete Sunset 10.0 zum neuen Topmodell zu erheben.

Unser Testfeld enthält außer den beiden genannten noch das noch sehr neue Rose Black Lava TR 2, mit dem Rose auch wieder ein Federgabel-Trekkingrad im Programm hat. Insgesamt umfasst der Test also drei Modelle mit Shimanos neuer Alltags-und Trekking-Gruppe Cues. Erschöpft ist er damit noch nicht, sondern bezieht mit dem Koga F3 4.0 und dem Gudereit Premium 8.0 Evo zwei Nabenschaltungsräder mit ein. Beide kombinieren das Getriebe mit einem Riemenantrieb, was sie in diesem Teil sehr wartungsarm macht.

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Mit Aufwand

Mehr Aufmerksamkeit benötigen die Trekkingfedergabeln an vier der Testräder. Sie arbeiten alle mit einer Luftkammer und sind daher sehr fein anpassbar, sprechen sehr gut an, müssen oder sollten aber immer mal wieder nachjustiert werden und bedürfen regelmäßiger Wartungsintervalle. Mit einem kurzhubigen Federelement, schlüssig integriert in die Steuerrohrbasis, tritt Koga technisch aber nicht grundsätzlich aus der Reihe.

Mit deutlich hohem Wartungsaufwand geht der Trend zu vollständig im Rahmen verlegten Schaltzügen und Bremsleitungen einher. Gesteigert noch durch direkt im Vorbau oder Steuersatz abtauchende Stränge. Das lässt Premium-Rahmen wie den von Koga oder Rose schön zur Geltung kommen, erhöht aber den Fummelfaktor bei einer Reparatur oder Wartung um ein Vielfaches.

Verlässliche Ausstattung

Allgemein hinterlässt die Ausstattung der Räder im Test ein sehr positives Bild. Einige Hersteller, wie Stevens etwa, setzen dabei, fast auch traditionell, auf Eigenmarken. Im Test stehen sie allgemeiner bekannten Teilemarken in nichts nach. Man kann sich voll auf sie verlassen. Die Lenker gefallen durch die Bank mit guter touriger Trekkingergonomie, ergänzt um unterstützende Flossengriffe. Einen Ausreißer in Sachen Komfort und Stabilität gab es dabei nicht.

Unter den Sätteln stechen die Modelle von Terry (Gudereit und Rose) und Ergon (Radon) positiv heraus. Sie gefallen mit gutem Schnitt und stützender Straffheit. Rose, Gudereit und Radon wollen den Komfortfaktor mit gefederten Sattelstützen zusätzlich anheben. Am besten gelingt das Gudereit mit der Premium-Parallelogramm-Stütze von Cane Creek. Die klassische Stütze am Radon agiert neutral unauffällig, während die am Rose nicht voll überzeugt und zudem der Schutzbalg zu leicht verrutscht.

So testen wir

Es gibt mehrere Aspekte, die wir bei jedem Test berücksichtigen. So wird jedes einzelne Rad entsprechend seinem vorgesehenen Einsatzzweck auf die Testrunde geschickt. Dabei fahren wir für vergleichbare Räder mindestens auch eine vergleichbare, wenn nicht identische Strecke, um Funktion und Fahreindruck zu bewerten.

Dies und auch die Ausstattung werden immer unter Preis-Aspekten einsortiert. So kann es letztlich sein, dass ein günstiges Rad eine ähnliche oder sogar dieselbe Note bekommt wie ein hochpreisiges. Obwohl sie sich absolut in allen Testkriterien unterscheiden. Das bedeutet auch, je homogener ein Testfeld oder ein Vergleich ist, desto vergleichbarer sind auch die Noten.

Und: auch, wenn wir versuchen alle Räder so neutral wie möglich zu bewerten, wird es sicher so sein, dass sich Ihre und unsere Ansprüche und damit die Einschätzung nicht immer decken.

Homogenes Testfeld

In diesem Test gibt es zwar technische und auch preisliche Unterschiede, im Prinzip ist das kompakte Teilnehmerfeld aber sehr homogen ausgelegt. Daher sind die Noten folglich direkt miteinander vergleichbar. Die liegen hier sogar auch ziemlich nah beieinander. Und eher hoch. Das allerdings zu Recht.

Wenn man fair ist, ist es allgemein sehr schwierig, schlechte Noten zu vergeben, da es kaum schlechte Fahrräder (von Handelsmarken) gibt. Und jeder Hersteller bemüht sich für die jeweilige Klasse nach Kräften um ein überzeugendes, ansprechendes Fahrrad. Daher liegen die Unterschiede eher in den Details. Und die versuchen wir mit Text und Punkten möglichst präzise herauszuarbeiten.

Alle gefallen

Alle fünf Kandidaten im Test jedenfalls überzeugen mit ihrem Auftritt und es macht viel Freude, sie zu fahren. Aus ihrem Budget holen sie sehr viel heraus, teils mit etwas anderen Schwerpunkten. Im Falle der Direktvertriebe Rose und Radon auch mit etwas günstigeren Startvoraussetzungen. Davon profitiert man durchaus, etwa mit der hochwertigen Trekkingfedergabel von RockShox oder höherwertigen Scheinwerfern.

Koga legt unterdessen höchsten Wert auf einen perfekten Rahmen mit feinen Detaillösungen, der sicher mehr Budget auffrisst und so die eher einfache Nexus-Schaltung erklärt – trotzdem bekommt man auch einen wartungsarmen Riemen. Auch Radon und Stevens investieren in Rahmendetails, in dem sie etwa eingelassene Schaltzuganschläge anbieten, durch die Optik, Wartung und Schaltverhalten gewinnen. Gudereit wiederum präsentiert zum Beispiel die weiter oben erwähnte Premium-Sattelstütze.

Diese Aufzählungen sind nur Beispiele, die zeigen, welcher Ansatz und Ehrgeiz jedem Rad und speziell in den Testrädern liegt. Das muss und soll alles beim Test für jedes Rad berücksichtigt und wertgeschätzt werden. Fair wäre es – auch preislich nachvollziehbar – egal, was das Preisschild anzeigt.

Diese Trekkingräder haben wir getestet

Marke Modell Preis Bewertung Prädikat
Gudereit Premium 8.0 Evo 1599 Euro 1,6 – Sehr gut  
Radon Sunset 10.0 1599 Euro 1,5 – Sehr gut Preis/Leistung
Stevens Esprit Gen 1 1599 Euro 1,6 – Sehr gut  
Rose Black Lava TR 2 1699 Euro 1,5 – Sehr gut Preis/Leistung
Koga F3 4.0 1799 Euro 1,6 – Sehr gut  

Die ausführlichen Testberichte der Trekkingräder lesen Sie in der Radfahren 5/2024. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.

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