Urbanbikes im Test: 7 E-Bikes für die Stadt
Urbanbikes im Test: Starke Typen für die Stadt
Urbanbikes im Test: 7 E-Bikes für die Stadt
in Test & Teile
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Urbanbikes sind emotionale Fahrzeuge, in die man sich optisch schnell verlieben kann. Sie machen die Straßen der Stadt zum Laufsteg. Ihre Sportlichkeit jeden Radweg zur Sprint-Stecke, jede Allee zum Slalom-Spaß, jeden Pendlerweg zum rauschenden Vernügen.
Weil moderne Urbanbikes durch integrierte Stab-Akkus (mit weniger Zellen = geringere Kapazität) und kleine Antriebe optisch kaum als E-Bikes zu erkennen sind und sie sich durch Purismus auszeichnen – oft fehlen Display, Ständer, Schutzbleche, Gepäckträger oder Federstütze – begeistern sie beim Anheben: Ein Urbanbike lässt sich gut über Treppen in den Radkeller tragen. Oder hinauf in die Wohnung, wo das Schätzchen sicherer steht. Ein nicht unerhebliches Argument, denn oft kosten Urbanbikes auch aufgrund der limitierten Stückzahlen und der kleinen Herstellerschar mehr als ein klassisches Stadtrad aus der Großserienfertigung.
7 Urbanbikes im Test: Übesicht
Von vollausgestattet bis gestript. 5 Modelle mit Heckmotor, 2 mit Mittelmotor. Preise: 2799 bis 4599 Euro. Für jeden was dabei: Modelle für Design-Liebhaber, Pendler, Sportive.
Rabeneick TS-E | 1999 Euro | Zum Hersteller | |
Kalkhoff Berleen 5.G Edition | 2599Euro | Zum Hersteller | |
Univega Geo | 2799 Euro | Zum Hersteller | |
Ampler Curt | 3035 Euro | Zum Hersteller | |
HNF XD2 Urban | 3990 Euro | Zum Testbrief | Zum Hersteller |
Coboc Seven Montreal | 4599 Euro | Zum Hersteller | |
Desiknio Pinion Urban | 4599 Euro | Zum Hersteller |
Für das geringere Gewicht nehmen Großstadt-Menschen den reduzierten Komfort der übrigens meist ohne Federgabel ausgestatteten Urbanbikes gerne in Kauf. Grund genug, sich unseren sieben Testkandidaten von der Gewichts-Seite her zu nähern. Das schwerste Rad im Test ist das HNF mit 28,5 Kilogramm. Allerdings überzeugt es mit dem starken Bosch CX-Mittelmotor, einem massiven Rahmen und einer hochwertigen und kompletten Ausstattung (u.a. Riemenantrieb), was dieses Rad deutlich tourentauglicher macht als die reinen Stadt-Flitzer: In der ähnlichen Gewichtsregion liegt das in fetziger Optik am Start stehende Univega Geo (23,8 kg) und das Kalkhoff Berleen, das durch seinen perfekten Mix aus Gewicht (20,4 kg), Design und Ausstattung begeistert.
Gleiches gilt für das Rabeneick (19,6 kg). Und vor allem für das Coboc Seven Montreal, das lässige 16,4 Kilo auf die Waage bringt, aber 2000 Euro mehr als das Kalkhoff kostet. Federleicht erscheint mit 14,9 Kilo das Ampler (mit Radschützern und Lichtanlage). Wohl weil hier der Ständer ebenso fehlt wie beim spanischen Desiknio. Es besitzt auch keine Lichtanlage, dafür aber die spannendste Schaltung: eine tolle Pinion Tretlagerschaltung mit sechs Gängen!
Nachrüstmöglichkeiten Urbanbikes
„Gestripte Räder in puristischer Optik sind wunderschön“, pflichtet ein Händler bei. „Aber spätestens zwei Wochen nach dem Kauf stehen die Kunden wieder im Laden. Und wollen einen Ständer, Radschützer und Gepäckträger nachgerüstet haben. Einen bequemeren Sattel und Aufstecklichter nehmen sie dann auch gleich mit.“ Unser Tipp, gerade bei puristischen Urbanbikes: Sprechen Sie vor dem Kauf die Nachrüst-Thematik an. Befestigungsösen für Schutzblech und Träger machen das Nachrüsten leicht. Fragen Sie nach passenden Gepäckträger- oder Ständermodellen. Wer Urbanbikes fürs tägliche Pendeln einsetzen möchte, sollte vollausgestattete Modelle favorisieren.
Smartphone statt Display
Zum puristischen Auftritt gehören auch, dass viele Urbanbikes kein Display oder klassische Nahbedienungs-Schalter besitzen. Dafür ein Zentralschalter, mit dem System und Licht eingeschaltet werden. Oft ist ab Werk die höchste Unterstützungsstufe eingestellt (passt gut im Alltagsbetrieb). Als alternatives Anzeigeinstrument für Tempo, Akku-Kapazität, Navigation, Schubstufe oder Reichweite kann ein Smartphone dienen. Die Reichweite der integrierten Stab-Akkus reicht mit 252-Wh-Kapazität aus. Manche sind nicht ausbaubar (nur vom Fachhändler). Wer sein Urbanbike zum Laden nicht neben eine Steckdose stellen kann (Radkeller) oder im Winter den Akku in der warmen Wohnung laden will, sollte ein Modell mit ausbaubarem Akku wählen. Angenehm: Akku-Ausbau nach oben.
Comeback für den Heckmotor
Zwei Testkandidaten (Univega, HNF) sind mit Mittelmotor ausgestattet, der im Bereich der Touren-E-Bikes dominiert. Die anderen laufen mit Nabenmotor auf. Der sich zwar durch ein geringeres Drehmoment auszeichnet (aber der Test zeigt: Schubkraft mehr als ausreichend in der Stadt). Und eine geringe Baugröße. Ein integriertes Getriebe macht´s möglich. Es ist für singende Geräusche verantwortlich, die man aber durch die Heck-Position kaum hört. Dass Heckntriebe beim Tragen eine Hecklastigkeit verursachen, halten viele für vernachlässigbar. Wichtiger: Heckmotoren sind Großserien-Aggregate (z.B. vom asiatischen Premiumhersteller Bafang = Kalkhoff, Rabeneick, Coboc), die durch Zuverlässigkeit und Service-Armut punkten. Weil Kette und Ritzel weniger verschleißen als bei Mittelmotoren.
Wer Wert auf Komfort legt, sollte zum klassischen Stadtrad greifen. Urbanbikes definieren sich durch straffe Fahrperformance. Allrounder sind das Univega und das starke HNF, das sich prima auch für Touren anbietet. Alltagstaugliche Urbanbikes gesucht. Dann könnte zu Ihnen das Rabeneick, das stylische Kalkhoff und das edle Coboc passen. Sportliche sollten sich das Desiknio und das Ampler anlachen.